Mein halbes Jahr in Australien Ich weiß noch, wie ich zum Vorstellungsgespräch nach Düsseldorf gefahren bin und es kaum abwarten konnte endlich los zu fliegen. Irgendwann war es dann soweit. Am 12. Juli stieg ich ins Flugzeug erst mal Richtung Frankfurt. Am Düsseldorfer Flughafen lernte ich gleich ein paar Leute kennen die mit mir die große Reise antraten: Henry und Lisa. In Frankfurt ging es dann nach einer laaaangen Pause zum Flugzeug, dass mich erst mal Richtung Singapur brachte und dann später nach Sydney! In Singapur angekommen, kamen wir auf die geniale Idee DUSCHEN zu gehen. Ja dort gibt es Duschen und sogar einen Pool (den haben wir allerdings nicht gefunden). Mittlerweile hatten sich sogar schon Leute gefunden, die zusammen auf eine Schule gingen. So auch meine liebe Freundin Sina! Um 05.55 Uhr landeten wir in Sydney und kamen dann in die Kontrolle! Wir waren alle so super nervös und wollten endlich unsere Gastfamilien kennen lernen. Aber dann die große Enttäuschung. Wir sollten unsere Familien erst später kennen lernen und wurden als Gruppe von einem Chauffeur abgeholt, der uns alle nach Hause brachte, wo wir unsere Familien dann das erste Mal trafen! Meine Gastfamilie war einfach super. Ich wohnte bei der Familie Albina direkt am Bondi Beach. So eine liebe und dazu noch junge Familie (meine Gastmutter war nur 25 und mein Gastvater 26), hatte ich mir für meinen Aufenthalt gewünscht! Sie zeigten mir, wie ich in die Innenstadt kam, zur Schule kam und alles was ich sonst noch wissen musste! Ein paar Tage später kam dann mein erster Schultag. Wir mussten alle ein Gespräch mit dem Schulleiter führen und viele Formulare ausfüllen. Anschließend bekamen wir unsere Schuluniformen und durften uns unseren Stundenplan zusammenstellen: Mathe 3U / 2U, Französisch, Englisch ESL, Erdkunde, Textil & Design, Informatik. Der Anschluss ist total einfach und alle sind total nett zu einem! Also keine Panik!!! Eine Woche später hatten wir das WEP-Treffen. WEP ist die Partner-Organisation von iSt in Australien. Bei diesem Treffen bekamen wir noch einmal die Regeln verdeutlicht und mussten so etwas wie einen Vertrag unterzeichnen, dass wir uns auch an diese halten würden. Es waren auch einige echt komische Sachen darunter, wie z.B. nicht heiraten! *grins* In den folgenden Wochen erkundeten Sina und ich unsere Umgebung. Sina wohnte in Paddington (dem Künstlerviertel, so ca. 15 Minuten mit dem Bus entfernt) bei einer total lieben älteren Dame, die aber drauf war wie Anfang 30 oder so! An den Wochenenden und nach der Schule trafen wir uns mit unseren neuen Freunden, die aus aller Welt stammten: Luxemburg, Taiwan, Phillipinen, Kambodscha, Ungarn, Italien und Australien. Irgendwann bemerkten wir, dass wir vielleicht auch dem Zunehme-Syndrom verfallen sein könnten. Um dies zu verhindern, meldeten wir uns in einem
Fitness-Studio an, wo wir auch neue Leute trafen! Natürlich darf ein traditionelles Football-Spiel nicht fehlen. Wir bekamen Freikarten von Sinas Gastmutter geschenkt für das Spiel Roosters (Sydney) gegen Storm (Melbourne). Sydney gewann (glaube ich!). Bis heute kennen wir nicht die wirklichen Regeln, aber es war trotzdem eine lustige Erfahrung mit alle den Cheerleadern, breiten Kreuzen und den genialen Fans! An jedem Wochenende unternahmen wir etwas anderes. Einen Abend waren wir auch mal im Luna Park: Die Dauer-Kirmes von Sydney auf der gegenüberliegenden Seite von der Innenstadt! Ist zwar total teuer (das ist Sydney sowieso) aber es lohnt sich! Genauso wie das Sydney Aquarium und der Chinese Garden! Eine Sightseeing Tour in einem offenen Doppeldeckerbus sollte man zumindest gemacht haben! Man sieht so viele Eindrücke auf einmal und kann aus- und einsteigen wo immer man mag! Ich glaube ich war in der Zeit an die 20 Mal im Kino. Immer die neusten Filme, die teilweise jetzt erst nach Deutschland in die Kinos kommen. Wie so eine Vorpremiere! Und mit dem Verstehen ist dasüberhaupt kein Problem. Ich konnte nach 2-3 Tagen schon ziemlich viel verstehen! Und wer in Australien nicht Starbucks süchtig wird, hat irgendwas falsch gemacht, denn Starbucks ist an so ziemlich jeder Ecke und häufiger zu finden als ein Mc’s und um einiges billiger als in Deutschland! Ich glaube das Beste am ganzen Aufenthalt waren die Tage am Strand. Meine Schule lag ca. 10 Gehminuten vom Strand entfernt, also konnten wir wann immer schönes Wetter war zum Strand pilgern und von dort direkt nach Hause (ganze zwei Minuten - Wahnsinn oder??) Natürlich wollten wir auch mal andere Strände kennen lernen, also unternahmen wir Ausflüge nach Manly, Palm Beach und Nelson Park, welche wunderschön sind. Man sollte sie zumindest gesehen haben und einmal den Sand an den Beinen kleben gehabt haben! So als kleiner Tipp, wenn man in der Schule Surfen als Fach belegt hat, kann man sich überall ein Bord ausleihen und dann mit den anderen Surfern im Wasser toben. Wenn man kein Bord hat kann es schon mal gefährlich werden. Nicht alle Surfer nehmen Rücksicht! So ziemlich am Ende meiner Reise, sind wir mit dem Englischkurs nach Canberra gefahren. Dies war mit Abstand einer der tollsten Zeiten meines Lebens. Wir hatten total viel Spaß und durften in Bungalows schlafen und haben ganz viel gesehen und ausprobiert. Wie z.B. im Questicon (ein Wissenschaftsgebäude). Dort kann man selber Forscher spielen. Sehen wie man auf bestimmte Reize reagiert. Wie es sich anfühlt, wenn das Senkbeil auf einen zurast (keine Angst, es hält kurz vorher an) und was es heißt ein Detektiv aus den englischen Filmen zu sein! Wenn man nach Canberra kommt, sollte man auf jeden Fall dort vorbei schauen. Ein paar Tage später bin ich mit der Familie von Sina zur Gold Coast geflogen. Ihre Gastmutter hat dort eine Freundin, die uns eingeladen hat. Sie selber hatte auch zwei Schüler aufgenommen, aus Korea. Dort verbrachten wir ein paar wundervolle Tage: im Movie World Park, im Wasserpark und bei Shoppingtrips in Surfer’s Paradise. Am Abend wurde immer zusammen gekocht und meistens asiatisch. Das stand unsere Familie an der Gold Coast total drauf! So und jetzt zum Schluss noch ein paar meiner Highlights: In Paddington gibt es ein Schokoladen Cafe: Max Brenner. Dort gibt es dir beste Schokolade auf der Welt und sogar Schokoladenpizza, sowie alles was man sich irgendwie mit Pizza vorstellen kann. Meine Gastfamilie hat mich einen Abend zu Pizza Hut eingeladen und dort haben wir ein Wettessen veranstaltet. Ich hab leider verloren! Einen Tag bin ich mit Sina in die Blue Mountains gefahren und wir haben echte Kängurus gesehen! Der City2Surf (ein riesiger Wettlauf von der Innenstadt zum Bondi Beach), wo über 10.000 Menschen waren. Es ist total lustig wenn alle in einer Reihe stehen nur um die Treppe hoch zu gehen, obwohl man auch einfach über den 20 cm hohen Zaun klettern könnte! Ihr solltet unbedingt nach Strathfield fahren. Dort steht das DFO ein riesiges Outletcenter, was immer Klamotten hat, die bis zu 70% reduziert sind. Es lohnt sich! Und mein liebstes Highlight war, als japanische Touristen auf uns zukamen (wir lagen in Schuluniform am Strand) und fragten ob sie mit uns Fotos machen könnten. Die haben uns echt für OZis gehalten. So als Fazit: Ich würde es auf jeden Fall wieder machen, wenn ich die Chance dazu hätte. Es war wirklich eine geile Zeit und ich würde alles noch mal genauso machen! Cathrin Wittler Rose Bay Secondary College, Sydney, New South Wales