Leben unter der australischen Sonne Bei meinem ersten Schritt in das Flugzeug war das Einzige, was ich verspürt habe, Aufregung. Ein halbes Jahr in einem fremden Land ohne Eltern oder andere vertraute Gesichter zu verbringen, da gehört eine Menge Mut zu. Im Flugzeug machte ich mir Gedanken darüber, wie meine Gastfamilie wohl sein würde und ob ich schnell Anschluss in der Schule finden würde. Cairns, eine kleine Stadt im Norden Australiens, erwartete mich. Die Vorfreude auf das Great Barrier Reef und das Neue mischte sich letztendlich mit meiner Aufregung.
Nach 30 Stunden Flug kam ich am Airport an und wurde von meiner Gastfamilie empfangen. Sie empfingen mich offen und freundlich, noch am selben Tag nahmen sie mich mit zu einem BBQ am Strand. Meine drei Gastgeschwister, alle zwischen 15 und 20, waren vom ersten Tag an nett zu mir und haben mich immer einbezogen, so blieb es auch bis zum Ende meines Aufenthalts. Ein sehr wichtiger Punkt in einem Austausch ist der Schulalltag. Schule begann immer um 8:45 am und ging bis 3 pm. Ich hatte vier Stunden Unterricht täglich und zwei 45 Minuten Pausen. Da man weniger Fächer in Australien hat, als in Deutschland, ist es einfacher, mitzuhalten. Man hat die Fächer Mathe und Englisch und kann vier weitere Fächer wählen. Nach meinen Erfahrungen ist es gut, wenn man als Austauschschüler das Fach HPE belegt, da dort das Klassenklima ganz anders ist. Da du zusammen mit Australiern Sport machst und Teamgeist zeigt, fällt es dir leichter, dich zu integrieren und Freunde zu finden. Dazu musst du noch nicht mal ein Sportsass sein, sondern einfach Spaß zeigen! Insgesamt solltest du immer offen für alles sein und Interesse zeigen während deines Austauschs, dann kommst du schnell bei den Australiern an. Wenn du einmal Probleme hast, spreche darüber! Deine Gastfamilie ist immer für dich da und auch zu den Koordinatoren kannst du gehen. Ich habe einen Tauchkurs in Australien belegt und meinen ersten Tauchschein gemacht. Anfangs hatte ich schon etwas Angst, denn wenn einem sein erster Tauchgang bis zu 18 Meter Tiefe bevorsteht, kann einem schon etwas mulmig zumute werden. Ich habe mit meiner Koordinatorin geredet, diese hat mit dem Tauchlehrer Kontakt aufgenommen. Ich habe gemerkt, dass mir wirklich nichts passieren kann, weil der Tauchlehrer weiß, was er tut und gut aufpasst. Wenn du in der Nähe des Great Barrier Reef lebst, solltest du auf jeden Fall deinen Tauchschein machen, das Erlebnis ist einfach einmalig!! Du bekommst die verschiedensten Fische zu Gesicht und die Farbenfröhlichkeit des Reefs.
Solltest du länger als einen Term bleiben, hast du auch die Möglichkeit in den Ferien zu reisen und etwas zu erleben. Wenn deine Gastfamilie etwas unternimmt und dich mitnimmt, ist das super. Wenn nicht, gibt es ein großzügiges Ferienangebot. Ich habe in den zweiwöchigen Ferien zwischen Term 1 und 2 eine Outbacktour gemacht und es war ein einzigartiges Erlebnis! Unsere Jugendgruppe war mit dem Bus unterwegs und wir haben unter dem Sternenhimmel des Outbacks gezeltet. Nach diesem Ausflug bin ich frisch in Term 2 gestartet! Ich möchte zum Schluss noch einen Tipp zum Thema Gastfamilie geben, denn es kann passieren, dass sich kleine Missverständnisse zu Problemen entwickeln. In der ersten Woche habe ich noch etwas zu viel Zeit in meinem Zimmer verbracht, weil alles neu für mich war. Eines Abends hat mich meine Gastmutter angesprochen, ob ich mich wohl in der Familie fühle, weil ich so viel Zeit auf meinem Zimmer verbringe. Ich habe ihr sofort erklärt, dass ich mich sehr wohl in der Familie fühle und alles nur etwas neu für mich ist. Kooperation ist ein wichtiger Bestandteil! Auch solltest du darauf gefasst sein, dass es in australischen Familien normal ist, dass jeder mehr oder weniger im Haushalt mithilft. Meiner Gastmutter war es auch sehr wichtig, dass ich, wenn ich abends später als zur vereinbarten Zeit wieder da bin, sofort anrufe. Wenn du dich an Abmachungen hältst, wirst du ein gutes Verhältnis zu ihnen haben. Solltest du trotzdem einmal Probleme mit deiner Gastfamilie haben, ist der Koordinator immer für dich da. Am Ende meines Austausches war ich furchtbar traurig, dass die Zeit so schnell vorbeigegangen ist. Von der Aufregung am Anfang im Flugzeug war gar keine Spur mehr. Ich habe Freundschaften fürs Leben geschlossen, viele Erfahrungen gesammelt und mein Englisch so sehr verbessert, dass ich es nun fließend sprechen kann. Ich habe meinen Austausch sehr genossen und ich wünschte ich hätte ihn noch vor mir! Ich rate jeden einen Austausch in das paradiesische Australien zu machen und mindestens ein halbes Jahr zu bleiben
- Ann-Sophie J.
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Gold Coast: Ann-Sophie J.
Hallo Ihr Lieben, was für mich immer ein Traum gewesen ist, ein halbes Jahr in Australien zu verbringen, ist nach…