G´day Mate! Australien - oh ja, das war schon immer ein Traum von mir gewesen. Dieses Jahr war es endlich soweit und ich saß im Flugzeug zur wunderschönen Sunshine Coast im Osten Australiens. Ich war 15 und noch nie für so eine lange Zeit von zuhause weg gewesen. Da kann man schon ein bisschen Angst haben. Deshalb habe ich mich zuerst für einen 3-monatigen Highschoolaufenthalt entschlossen. Diese Ängste haben sich aber in keiner Weise bestätigt. Ich wurde auch nicht einfach so ins „kalte Wasser“ geschmissen, nein, iSt hat mich tatkräftig bei der Vorbereitung unterstützt und mir durch die wöchentlichen Briefe und dem Vorbereitungstreffen genau erklärt was ich zu tun habe. Natürlich konnte iSt nicht alles für mich machen. Ich musste schon selber den Entschluss fassen ins Flugzeug zu steigen und damit ein Teil von mir in Deutschland lassen da man schlecht alles was man liebt in einen Koffer packen kann. Wenn man sich dessen bewusst ist und sich das „Abenteuer Australien“ zutraut steht einem nichts mehr im Wege und die Vorfreude wird von Tag zu Tag größer. Am 19. Januar war es endlich so weit! Ich bin mit Singapore Airlines von Frankfurt aus, über Singapur geflogen und dann war ich da. Komischer Weise war ich überhaupt nicht müde oder ausgepowert, nein im Gegenteil ich war schon fast hysterisch und wollte unbedingt meine Familie sehen und die Umgebung in der ich für die nächste Zeit leben würde. Meine Schulkoordinatorin hat mich vom Brisbane Airport abgeholt und zu meiner Gastfamilie nach Maroochydore gebracht. Als meine Gastmama die Haustür öffnete und mich mit einer herzlichen Umarmung empfing war ich mir sicher dass diese Familie das richtige für mich war. Meine Gastmama Leanne ist 50 Jahre alt, hat einen Freund und drei Töchter von denen eine noch zuhause wohnt. Ich habe mich sehr gut mit allen verstanden, dennoch waren ihre Töchter nicht wirklich Geschwister für mich da sie zwischen 20 und 27 Jahren waren. Das machte aber nichts, weil Leannes Beruf mir mehr Geschwister gab als ich mir vorstellen konnte. Sie betrieb einen Family Day Care in der Garage. Das bedeutet: Von morgens um 4 bis abends um 6 Uhr war das Haus voller Kinder die zwischen 4 Monate und 10 Jahre alt waren und durch die Gegend rannten und dadurch das Haus sehr lebendig machten. Ich denke für einen Jungen wäre dies ein bisschen anstrengend gewesen, weil es manchmal an den Nerven gezerrt hat da überall Geschrei, volle Windeln und Geheule da war. Für mich konnte es jedoch nichts Besseres geben. Ich hab mich sofort mit den Kindern verstanden und sie gehörten praktisch schon richtig zur Familie. Also unterm Strich: Die Perfekte Familie gefunden, tolles Haus, tolle Gegend. Jetzt muss nur noch die Schule gut sein. Es war Montag: Erster Schultag! Zum Überfluss hat es in Strömen geregnet (wie ich herausstellen musste hat es auch selbst nach 2 Wochen nicht aufgehört wie aus „Gießkannen“ zu schütten). Meine Gastmutter fuhr mich zur Schule und dort traf ich auch schon die anderen Austauschschüler. Zu meinem Entsetzen sprach jeder von ihnen Deutsch! Das hat es ganz schön erschwert besser Englisch zu lernen und man musste sich leider so schnell wie möglich von ihnen Trennen oder wenigstens versuchen konsequent Englisch zu reden, was sich als schwieriger als Gedacht herausstellte. Die Australischen Schüler waren erst sehr zurückhaltend und wollten nicht wirklich mit mir reden, das hab ich mir schon ein bisschen anders vorgestellt muss ich zugeben. Nach einer Zeit jedoch verstand ich mich immer besser mit ihnen und habe gelernt mehr auf Leute zu zugehen als ich davor schon gemacht habe. Dennoch brauchte ich dafür eine gewisse Zeit und habe dann schlussendlich gemerkt, dass 3 Monate eine zu kurze Zeit für mich waren um mich wirklich einleben zu können. Deshalb verlängerte ich meinen Aufenthalt auf 6 Monate was das Beste war das ich hätte machen können. Nach 3 Monaten hatte ich 2 Wochen Ferien, die ich nutzte um an einer „Outback-Tour“ teilzunehmen. Auf dieser Tour habe ich Erfahrungen fürs Leben gesammelt, die ich nie vergessen werde! Egal ob wir nach Adelaide, Alice Springs oder zum Uluru gereist sind. Überall gab es etwas was ich noch nie davor gesehen habe. Ich empfehle so eine Tour dringend weiter es lohnt sich! Außerdem habe ich meine Tante für eine Woche in Canberra besucht und bin mit einer Freundin für 2 Tage nach Sydney geflogen. Dies habe ich privat geplant. Mit der Schule habe ich auch einige Ausflüge gemacht, wie ein Tag Frazer Island (größte Sandinsel der Welt) oder der Besuch eines Rugbyspieles. „Mission Australia“ war für mich am 28.06. zu Ende und ich musste wieder zurückfliegen in mein altes Leben, das ich natürlich auch ein bisschen vermisst hatte. Dennoch war es ein sehr tränenreicher Abschied und ich hoffe, dass ich meine Freunde und meine Gastfamilie wieder sehen kann.
Australien hat mein Leben verändert und ich empfehle es wirklich jedem der Abenteuer liebt, nicht auf den Mund gefallen ist und sich anpassen kann. Das Land bietet dir so viel und die Leute sind um einiges herzlicher und offener als die in Deutschland. Traumhafte Strände gibt es dort natürlich auch und da ich jeden Dienstag Surfunterricht von der Schule aus hatte wurde ich immer mehr zum „Beachgirl“. Ich hoffe ich konnte dir einen kleinen Einblick verschaffen wie ich Australien und die Zeit dort erlebt habe und hoffe dass es dir Mut macht und dich vielleicht nochmal zum Nachdenken bringt. Es ist nicht einfach dort Fuß zu fassen, aber wenn man es schafft ist es die beste Zeit die du haben kannst! Ich hatte sie und würde jederzeit an den gleichen Ort zurückkehren. See ya later alligator, Australia I love you!
- Luisa M.
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Urangan: Luisa M.
Die beste Zeit meines Lebens - Ich glaube dieser Satz fasst so ziemlich meine ganzen neun Monate zusammen. Ich kann gar…