Erfahrungsberichte aus Queensland

Gold Coast: Marlene

Ich hatte schon immer davon geträumt, einmal nach Australien zu gehen. 

Meine Eltern meinten außerdem oft zu mir, ich solle während der Schulzeit ein Auslandsjahr machen, um neue Erfahrungen zu machen. Ich hatte zwar riesige Angst, Deutschland zu verlassen und meine Familie und Freunde so lange nicht mehr zu sehen, trotzdem war mir klar, ich musste hier weg um was Neues zu entdecken und neue Erfahrungen zu machen. Also beschloss ich, in der 11. Klasse ein halbes Jahr nach Australien an die Gold Coast zu gehen. 

 

Ich informierte mich bei mehreren Organisationen und stoß dann auf GIVE High School. Ich hatte von Freunden, die bereits im Ausland mit GIVE waren, gehört, wie gut die Organisation sei. Daraufhin hatte ich mein erstes Gespräch mit Frau Tasch. Ich bekam eine Menge Unterstützung von ihr, beispielsweise bei den ganzen Unterlagen, Visum, Schulwahl etc.

 

Im November gab es noch ein Vorbereitungstreffen für alle die, nach Australien gingen, dort wurden uns alle wichtigen Informationen mitgeteilt und wir konnten außerdem mit Schüler*innen reden, welche bereits in Australien waren. Ich bekam ca. 2 Monate vor meiner Abreise meine Gastfamilie, meine Gastmutter hatte mich direkt angeschrieben und wir lernten uns bereits über das Schreiben kennen.

 

Anfang des Jahres war es dann soweit. Ich packte meine Sachen, verabschiedete mich von meinen Freunden und Familie und dann ging es los vom Münchner Flughafen nach Frankfurt. In Frankfurt traf ich die anderen Austauschschüler*innnen und Frau Tasch. Zusammen ging es abends weiter nach Singapur. In den 3 Tagen dort unternahmen wir echt viel wie zum Beispiel eine Bootstour durch die Gewässer Singapurs.

 

Nach 3 wunderschönen Tagen in Singapur flogen wir weiter nach Brisbane. Alle waren extrem aufgeregt und obwohl es ein Nachtflug war, bekam ich kein Auge zu. In Brisbane wurden wir dann von Glen abgeholt, welcher uns zu unseren jeweiligen Gastfamilien brachte. Angekommen bei meiner Gastfamilie führte mich meine Gastmutter erst einmal herum. Nachdem ich mich ausgeruht hatte, fuhr meine Gastmutter direkt mit mir zum Strand -ich war begeistert von dieser unglaublich großen Küste. Am Montag hatte ich meinen ersten Schultag. Ich kaufte meine Uniform, wir bekamen unsere Stundenpläne und uns wurde alles gezeigt. Ich ging auf die Benowa State High School, welche ich nur empfehlen kann. Ich lernte direkt die anderen internationals kennen, mit welchen ich mich super verstand. Auch unserer Koordinatorinnen waren megalieb und fürsorglich. 

Durch Routinen, wie nach der Schule zum Strand oder ins Pacfair (Einkaufszentrum) zu gehen, fühlte ich mich viel schneller wohl und wie Zuhause.

 

Nach ca. 5 Wochen Schule, stellten uns unsere Koordinatorinnen die ersten Ausflüge vor, welche wir machen konnten, zum Beispiel in den Ferien ins Outback oder nach Sydney über EQI oder auch mit meiner Schule nach Melbourne, Sydney oder Tangalooma. Ich entschied mich, im ersten Term für drei Tage nach Melbourne und für einen Tagestrip nach Tangalooma zu fahren. Beides war eine wunderschöne Erfahrung, wobei ich der Meinung bin, dass, wenn man in Tangalooma gutes Wetter hat, mehr als einen Tag Zeit braucht, um alles zu erleben. Melbourne war auch ein voller Erfolg. Wir hatten extrem viel Freizeit, um genau das anzuschauen, was wir wollten. Mit unseren Koordinatorinnen waren wir immer abends essen und einmal im Musical “Wicked”.

 

Nach 10 Wochen Schule hatten wir zwei Wochen Ferien.

Die erste Woche verbrachte ich im Outback mit EQI. Wir fuhren von Adelaide in den Norden nach Alice Springs. Auf diesem ca. 1500km langen Weg trafen wir auf alles Mögliche, zum Beispiel, Emus, Kängurus, Spinnen, Schlangen, eine Menge nerviger Fliegen, aber natürlich auch den Uluru, abgeschottete Dörfer und die Ureinwohner Australiens. Diese Reise machte mir erst klar, wie riesig Australien eigentlich ist und wie wenig dieser Fläche besiedelt ist. Ich lernte außerdem neue Leute von der Gold Coast kennen, aber auch von der Sunshine Coast und aus Brisbane. Die zweite Ferien Woche verbrachte ich am Strand oder im Pacfair.

 

Die Schule ging nach den zwei Wochen wie gewohnt weiter. Einen Wunsch, den ich jedoch noch hatte, war, das Great Barrier Reef zu besuchen und dort zu schnorcheln. Durch Zufall bekam meine Gastmutter (sie war Koordinatorin an einer anderen Schule) das mit, das internationals für einen Trip nach Lady Elliot, eine Insel südlich des Great Barrier Reefs, gesucht werden. So wurde mir dann mein Wunsch doch noch erfüllt und ich fuhr mit meinen Freunden auf die Insel. Es war der beste Trip meines Auslandjahres. Es war so beeindruckend, die Unterwasserwelt von Australien entdecken zu können.

 

Gegen Ende des halben Jahres machten wir noch einen weiteren Ausflug mit der Schule nach Sydney, was auch eine wunderschöne Reise war. Auch dort hatten wir die meiste Zeit Freizeit und durften machen, was uns interessierte. Wir haben ebenfalls wie in Melbourne ein Musical besucht, “Chicago”. Es war eine tolle letzte Reise mit den Leuten, mit denen ich die meiste Schulzeit verbracht hatte. 

 

Nach 6 Monaten war es Zeit, meine Koffer zu packen und mich auf meine Rückreise vorzubereiten. Ich hatte gemischte Gefühle. Auf der einen Seite freute ich mich, meine Freunde und Familie in Deutschland wiederzusehen, auf der anderen Seite wollte ich mein Leben, meine Freunde und meine Familie in Australien nicht zurücklassen. 

Zurück in Deutschland war ich dann aber doch froh, alle wiederzusehen. Die ersten Wochen waren zwar komisch, aber man gewöhnt sich recht schnell wieder an sein altes Leben.

 

Mein Auslandjahr hat mich extrem gestärkt und mir Erfahrungen geschenkt, die ich für immer bei mir tragen und nie vergessen werde. Ich bin extrem dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte und würde es immer wieder tun und jedem weiterempfehlen.

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