Ich entschied mich sehr kurzfristig das " Abenteuer Australien" auf mich zu nehmen! Ende Januar ging es dann für mich los! Der Abschied von meinen Freunden und meiner Familie war schwer, aber eins tröstete mich immer wieder: Ich wusste genau, dass ich sie bald wieder sehen werde und dass meine Familie nicht wegläuft! Somit freute ich mich auch noch auf dem Weg zum Flughafen auf meine Abenteuer am Ende der Welt. Ein wenig aufgeregt war ich schon. Doch am Flughafen traf ich dann einige Mädels und Jungs, die ich schon von meinem Vorbereitungsseminar kannte, und schon gab es wieder nur ein Thema: Australien. Wo gehst du hin? Wie lange bleibst? Was hast du für eine Familie? Zu welcher Schule gehst du? Kurz bevor ich in den Flieger gestiegen bin, wurde noch schnell eine SMS an meine beste Freundin geschrieben und los ging’s. Nach 12 Stunden Flug kamen wir dann endlich in Singapur an. Dort graute es mir schon vor dem sechsstündigen Aufenthalt .Doch die Zeit verging wie im Fluge. Wir Mädels holten uns einen Kaffee und etwas zu essen und quatschten die ganze Zeit. Bis dann jemand durch Zufall auf die Uhr schaute und meinte wir sollten uns langsam beeilen. Dann ging es weiter nach Melbourne und dann nach Brisbane. Als ich am Flughafen ankam, hielt ich schon Ausschau nach meiner Betreuerin, die mich dann zu meiner Gastfamilie bringen sollte. Doch jetzt stellte sich die Frage, wie werde ich sie erkennen. Meine Antwort fand ich schnell, als eine Frau fröhlich auf mich zu lief und mich ansprach! Sandra, so hieß meine Betreuerin, brachte mich dann bis zur Haustür und übergab mich meiner Gastfamilie! Ich war total aufgeregt und freute mich tierisch endlich meine Gastfamilie kennen zu lernen! Zu der Zeit waren nur meine Gasteltern und meine Gastschwester da, die mich jedoch alle herzlich empfingen. Da ich jedoch ziemlich müde von der Reise war, verteilte ich nur noch schnell meine Gastgeschenke und um Punkt 18 Uhr lag ich auch schon im Bett und schlief tief und fest. Am nächsten Morgen wachte ich auf und mein erster Gedanke war: das Abenteuer beginnt! Ich zog mich an und ging runter zum Frühstück. Mein Gastvater bot mir gleich an, mir den Supermarkt und ein bisschen von der Umgebung zu zeigen. Das Angebot schlug ich natürlich nicht aus. Ich war froh, dass meine Gastfamilie mich gleich mit einbezog und wir uns so sehr schnell kennenlernen konnten. Mit meiner jüngeren Gastschwester (14) habe ich mich gleich super verstanden. Am nächsten Tag wurde es dann noch aufregender, ich erlebte doch gleich ein australisches Fest mit: Australia day!! Am Montag drauf hatte ich meinen ersten Schultag an der All Saints. Ich wachte morgens auf und war gespannt, was auf mich warten wird, was für Leute ich kennenlernen werde und ob ich gleich schon Freunde finden werde. Meine Schuluniform bekam ich dann in der Schule. Am ersten Tag fiel ich dann nur noch dadurch auf, dass ich anstatt schwarzen Schuhe Flip Flops trug. Im International House traf ich dann auf weitere Austauschschüler. Am nächsten Tag schloss ich auch gleich schon Freundschaften. Ich traf zwei Brasilianerinnen. Wir drei hatten viele Kurse zusammen und waren am ersten Tag noch eine Attraktion. Die Sätze: Wow, du kommst aus Deutschland, erzähl mal, hört man nicht all zu selten! Doch es war ein schönes und befreiendes Gefühl gleich Kontakt gefunden zu haben. Doch aus dem "Small Talk" mit den Australiern wurde dann auch erst einmal nicht mehr. Doch nach der Zeit fanden meine brasilianische Freundin und ich wirklich Anschluss. Endlich hatten wir australische Freunde. Dadurch, dass ich noch PE (Physical Education) als Fach hatte, war es auch dort recht einfach Freunde zu finden. Auch wenn mein Schultag recht lang war, war es jeden Tag wieder aufregend und spannend. Morgens um 8.25 Uhr fing die Schule an und normalerweise endete sie um 15.20 Uhr. Es dauerte einige Zeit bis ich es raus hatte, wann wir ein House Meeting hatten, wann das Stufentreffen stand fand und wann wir Chapel hatten. All Saints ist eine Privatschule und daher auch ein wenig streng in manchen Dingen und hat teilweise auch Regeln, die für mich zunächst völlig ungewohnt waren. An die Schuluniform gewöhnte ich mich schnell und war nachher sogar stolz darauf sie nach der Schule anzubehalten. Doch Regeln wie zum Beispiel, dass man in der Pause einen Hut tragen, die Socken hochziehen und die Haare geschlossen tragen musste, waren mir schon sehr fremd und ich kam mir anfangs damit auch sehr komisch vor. Doch mit der Zeit gewöhnte ich mich auch daran. An den ersten Wochenenden unternahm ich noch einiges mit meiner Familie. Meine Gastma zeigte mir die Shopping Malls und ich lag zusammen mit meiner Gastschwester in der Sonne am Pool. Nach einer Woche traf dann noch meine Gastschwester aus Taiwan ein und mein Gastbruder kam von einem Besuch aus Österreich wieder. Zusätzlich hatte ich noch einen Gastbruder aus der italienischen Schweiz. Wir alle verstanden uns super und ich fühlte mich in der Familie pudelwohl. Mein Gastbruder war in meinem Alter und da wir uns sehr gut verstanden, kam ich auch schnell in seine Clique rein. Nach und nach lernte ich seine Freunde kennen. Nach der Schule unternahm ich meistens etwas mit meinen zwei brasilianischen Freundinnen. Wir gingen shoppen, ins Kino, an den Strand oder sie stellen mir noch weitere Brasilianer vor. An den Wochenenden unternahm ich viel mit meiner besten Freundin (eine der Brasilianerinnen) und meinem Gastbruder und seinem Freund. Da wir zu Hause ein Boot hatten, zeigten sie mir wie man "kneeboardet", wir gingen in Fun Parks und in Tierparks. Mit meiner Gastfamilie fuhr ich noch in die eine oder andere Nachbarstadt oder in die Berge. Nach kürzester Zeit fühlte ich mich wie zu Hause. Meine Gastfamilie war super, ich hatte wirkliche Freunde gefunden und man traf immer wieder neue Leute. Ich habe sogar in einem Bus eine Freundin kennen gelernt, mit der ich dann direkt shoppen gegangen bin, weil wir denselben Weg hatten und dann tauschten wir auch Nummern aus und hielten Kontakt. Meine Gasteltern waren einfach super. Sie haben mich wie eine Tochter behandelt. Mein Host Dad hat mir bei meinen Hausaufgaben geholfen wenn ich Fragen hatte und sie haben mich beide abgeholt, wenn zu späterer Zeit kein Bus mehr fuhr. Mit meiner Gastma konnte ich sehr gut reden und mit meinem Gastdad hatte ich viele Gemeinsamkeiten. Wir schauten zusammen dieselben Sendungen und verfolgten beide natürlich das Melbourne Open! Meine Gastgeschwister sind mir ebenfalls sehr ans Herz gewachsen. Meine australische Gastschwester war für mich wie eine Freundin und kleine Schwester zu gleich. Wir belegten zusammen einen Surfkurs, gingen an den Strand oder shoppen. Mein australischer Gastbruder nahm mich überall mit hin und wir unternahmen viel mit meiner besten Freundin und seinen Freunden. Auch Zuhause hatten wir sehr viel Spaß. Abends schauten wir Kinder oft zusammen DVDs oder sprangen noch spät abends in den Pool. Da erinnere ich mich an so manche "Pool-Session" mit meiner Gastschwester. Nach drei Monaten kamen dann meine Eltern und wir verbrachten noch einige Tage mit meiner Gastfamilie zusammen. Nur dann musste ich mich leider doch von meiner "Gast"familie verabschieden. Die Tränen waren nicht mehr auf zuhalten. Doch ich wusste: Ich komme wieder! Meine wirklichen Eltern und ich zogen dann noch ein wenig durch Australien. Wir machten einen Stopover in Cairns bei den Regenwäldern, besuchten Ayer's Rock und zu allerletzt ging es noch nach Sydney. Als es dann hieß es geht nach Deutschland zurück, war ich ein wenig zerrissen. Ich freute mich auf mein zu Hause in Deutschland und auf meine Familie und Freunde. Doch es war auch schwer, meine neue Familie und Freunde zurück zu lassen. Es war eine unvergessliche Zeit und ich liebe es mich daran zu erinnern. Australien ich komme wieder! Kaja Gimpel-Henning All Saints Anglican School, Gold Coast, Queensland