„G´day mate!“ Oder „Hey guys, how are ya?“ Zunächst war alles ungewohnt, als ich am 7. Juli mittags im tropischen Cairns ankam. Es war so warm, und so was nennt man hier Winter? Wie sollte es denn erst im Sommer werden? Morgens wird’s schon um sechs Uhr hell, dafür abends schon um sieben Uhr dunkel - das war eine ganz schöne Umstellung. Überall standen Palmen, alles sah anders aus als in Deutschland. Und die Menschen erst. Sie waren so offen und herzlich zu mir als ob wir uns schon ewig kennen würden. Ich habe mich sofort in dem kleinen Vorort von Cairns, genannt Lake Placid, welcher für ein halbes Jahr mein Zuhause sein sollte, wohlgefühlt. Auch hatte ich Glück, dass ich nicht alleine war um die vielen neuen Eindrücke in den ersten Wochen zu verarbeiten, denn ich lebte in meiner Familie, die selber eine Tochter in meinem Alter hatte, zusammen mit einer italienischen Gastschülerin. Ihr Name war Vittoria, wir haben uns sofort super verstanden und einige glaubten sogar, wir seien wirklich Geschwister, weil wir uns ganz ähnlich sahen. In Cairns habe ich die Cairns State High School (CSHS) besucht. Obwohl ich mir zunächst nicht vorstellen konnte eine Schuluniform zu tragen, gefiel diese mir dann doch sehr gut. Sie bestand aus einem Sport-T-Shirt, oder einem Poloshirt (für die Mädchen stand auch noch eine Bluse zur Auswahl), einer (natürlich) kurzen Hose oder einem Rock. Die Bluse und das Sport-T-Shirt sind übrigens auf dem Foto zu sehen. Ich habe an der CSHS die Unterrichtsfächer English, Maths B, Chemistry, Dance, Drama und Marine Studies belegt. Am Anfang hatte ich zwar noch Zweifel, ob ich wirklich alles in Mathe und Chemie verstehen würde, wegen den vielen Fachvokabeln, dies stellte sich dann jedoch als unbegründet heraus, da doch vieles ähnlich ist wie im Deutschen (zum Beispiel „galvanic cell“ in Chemie… sieht doch aus wie „Galvanische Zelle“, oder?). Und falls es doch ab und zu mal Schwierigkeiten gab, hat der Lehrer natürlich gerne umständlich angefangen das Wort zu erklären, was hin und wieder auch sehr lustig war. Am meisten Spaß hat mir der Unterricht in Marine Studies gemacht, dort habe ich auch meinen Bootsführerschein gemacht (kleine Rundfahrt am „Trinity Inlet“ siehe Foto!) und andere kulturnahe Dinge kennen gelernt, dazu gehörte, wie man ein Fischernetz richtig wirft! Unser Lehrer meinte anschließend zu mir, ich müsste in meinem letzten Leben Fischer gewesen sein, ich hätte so eine Begabung dafür!! Mein Aufenthalt bestand jedoch nicht nur aus Schule! Ich habe in der Freizeit viel die Gegend erkundet (unter anderem den Regenwald, den Strand und beim Schnorcheln oder Tauchen auch das Great Barrier Reef). Außerdem habe ich in den „Frühjahrsferien“ im Oktober an einer Outbacktour teilgenommen. Wir waren mit einer Gruppe 10 Tage lang in Bussen unterwegs durch die Wüste Australiens, haben uns dabei natürlich den Ayers Rock angesehen und sind 3 Stunden bei mindestens 40 Grad im Schatten um diesen herumgewandert, haben die „School of Air“ und den „Royal Flying Doctor Service“ besichtigt, haben Aboriginals kennengelernt, sind auf Kamelen geritten (ist total lustig!!), waren in „Cooper Pedy“ und haben uns angesehen, wie Opale abgebaut und verarbeitet werden und dabei selbst unter der Erde übernachtet, waren in Adelaide, sind über die „Great Ocean Road“ bis nach Melbourne gefahren und noch vieles mehr! In diesen 10 Tagen habe ich mehr von Australien gesehen als ich vielleicht jemals wieder sehen werde und es hat sich auf jeden Fall gelohnt dort mitzumachen, denn außer dass ich viel gesehen habe, war es mit der Gruppe immer sehr lustig und ich habe viele neue Leute kennengelernt! Am 8. Dezember war dann leider mein Aufenthalt in Cairns schon wieder vorbei. Die Zeit verging wie im Fluge, weil ich jeden Tag Neues kennengelernt habe und es immer irgendetwas Interessantes zu unternehmen gab! Wenn ich jetzt noch einmal die Möglichkeit hätte so einen Auslandsaufenthalt mitzumachen, ich würde es liebend gerne wieder machen!! Meine Zeit in Cairns hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht und ich habe unendlich viele neue Erfahrungen gemacht, ob das nun die lockere Lebensweise der Australier betrifft oder einfach das Schulleben, ich habe von allem etwas wieder mit nach Deutschland zurückgenommen! Lena Franzky Cairns State High School, Cairns, Queensland, Australia