G’day mate- Willkommen in Australien Australien, ein Land unendlicher Weite, ein Land voller Träume und ein Land in dem ich ein halbes Jahr meines Lebens verbringen durfte. In diesem Artikel möchte ich euch, liebe Leserinnen und Leser etwas von meinen Erfahrungen berichten und an meinem Abenteuer Teil haben lassen. Kängurus streicheln, auf die High school gehen und surfen, all das und viel mehr erwartet euch. Ein halbes Jahr Australien, genauer gesagt an die Gold Coast in Queensland, das war mein Wunsch und das Fernweh hatte mich gepackt. Nach langer Vorbereitung ging es dann endlich los. Die Aufregung groß, der Abschied fiel nicht schwer, erwartete einen doch eine vollkommen andere Kultur, Sprache und Umwelt. Auch nach dem über 24 stündigen Flug hatte sich noch keine Müdigkeit in meine Knochen gekrochen und der Augenblick, in dem ich meiner Gastfamilie gegenüberstand, war sehr entspannt. Ich brauchte überhaupt nicht nervös zu sein, denn sofort wurde ich in die Arme geschlossen und geherzt und geknuddelt was das Zeug hielt. Ich hatte keinerlei Probleme mich in die Familie einzufügen und wir hatten manchen lustigen Abend und ich wusste genau, dass ich ihnen meine Probleme, wenn ich welche hatte, immer anvertrauen könnte. So verrät schon gleich die Begrüßung, den Charakterzug der Australier, freundlich, offenherzig und liebenswert und nicht zu vergessen die ‚No worries‘ Charaktereigenschaft. Denn wie die Wörter verraten, leben die Australier sehr geruhsam und begegnen Problemen mit Ruhe und Gelassenheit, auch etwas, dass sich in der Schule zeigte. Die PBC (Palm Beach Currumbin State High School), die ich besuchte lag direkt am Wasser, besaß ein eigenes Theater und Swimmingpool, sowie Sportplätze eine große Halle, und, und, und. Außerdem besuchten rund 2.000 Schüler diese High School. Alle in derselben Schuluniform. Einem Großteil begegnete ich wahrscheinlich nie, aber Freunde waren schnell gefunden, denn an dem ersten Schultag für die Internationals haben wir sogenannte „Buddies“ also Paten zugeteilt bekommen und ich hatte das große Glück mit meiner Patin auf der gleichen Wellenlänge zu sein und so hat sie mich sofort zu ihren Freunden mitgenommen und so hatte ich das Schwierigste, das „Freunde finden“, doch ganz leicht geschafft. Und auch in meinen anderen Kursen waren die Australier immer total freundlich und interessiert, ich musste mich zum Glück aber nie vor dem Kurs vorstellen. Mit meinen Freunden ging ich dann nach der Schule meistens direkt zum Strand und genoss die Sonne und das Meer, oder aber wir gingen Donnerstags abends zum ‚late night shopping‘ . Aber auch der Unterricht war faszinierend, denn zum einen gab es Fächer, in denen man tauchen ging, surfen lernte, oder seine musische Ader ausleben konnte, außerdem waren die Lehrer dort meistens bemüht die Schüler richtig zu fördern. Besonders bei den „Assignments“ (so etwas wie eine Facharbeit) konnte oder musste man vorher immer ein „Draft“ abgeben, was dann der Lehrer korrigierte und man mit seiner Berichtigung dann sein Assignment fertig stellen und verbessern konnte. Zum Anderen gab es da aber auch noch das Verhalten der Schüler. Die meisten schliefen die ganze Zeit hörten Musik, oder liefen sogar quer durch den Raum, ohne dass die Lehrer etwas sagten. Auch melden gehört nicht unbedingt zur Tagesordnung und wenn sich einer meldet, dann immer mit der ganzen Hand und nicht mit einem einzelnen Finger.Und da sage noch mal hier zu Lande ein Lehrer, wir deutschen Schüler würden uns schlecht benehmen. Aber eines kann ich euch versichern, Probleme den Unterricht zu verstehen hatte eigentlich kein International. Man hat sie super gut verstanden und der Akzent hört sich einfach nur toll an und ist sehr leicht zu verstehen. Von den schlafenden Schülern können wir dann gleich zu einem anderen Lebewesen übergehen, dem Koala. Auch die hängen die meiste Zeit nur faul auf ihren Bäumen und haben ihr Tagessoll verrichtet wenn sie einmal zu einem anderen Baum gesprungen sind. Deswegen sollte doch eigentlich offensichtlich sein, dass ein Koala Bär kein ‚Bär‘ ist sondern zu der Faultier-Familie gehört, oder? Trotzdem sind sie unglaublich knuffig zu beobachten, ihr Fell ist jedoch recht wiederborstig und ein Bad gehört leider auch nur zur jährlichen Pflege. Ganz anders, bei den Kängurus. Diese sah ich häufiger mal hüpfen, wobei sie sich elegant mit den beiden Vorderpranken abstützen und ihr prächtiges Hinterteil mit Schwung nachzogen. Und wenn ihnen dann mal langweilig wird, hält man gerne mal den Schweif eines Kumpans fest und wenn der davon hoppelt, hoppelt man hinterher und greift immer wieder danach. Manchmal trifft man sie auch liegend, dann kann man sie gefahrlos (im Zoo) streicheln und ihr absolut weiches Fell bestaunen und ganz selten auch mal einen kleinen Baby-Känguru Kopf aus dem Bauch der Mutter hervor lugen sehen, ein einmaliges Erlebnis. Das alles durfte ich erleben, weil wir mit den International Coordinators sehr viele Ausflüge gemacht haben. Corinne und Jeanette waren beide immer sehr engagiert und hatten für Probleme immer ein offenes Ohr und jeden Mittwoch in der dritten Stunde hatten wir ein International meeting, wo dann nochmal ein paar Regeln erklärt wurden, aber die meiste Zeit haben wir eigentlich nur Filme geschaut. Sehr entspannt also. Vielleicht haben sich die Australier einfach ihre Lebensart an den Kängurus und Koalas abgeschaut. Das Leben zu genießen, es auf sich zukommen lassen und gelassen zu bleiben. Und auch meine einzige Sorge, einem giftigen oder gefährlichem Tier zu begegnen, erwies sich als unnötig, so gab es nämlich Netze im Meer, die die Haie fern hielten, jedoch habe ich in einem See der ins Meer mündete mal einen Delphin getroffen, auch der schwamm sehr langsam und genüsslich, was mich schon wieder auf den Charakter der Menschen hier zurückbringt. In Australien herrscht kein großer Schulstress und so ist es viel leichter sich mit Freunden zu treffen und etwas zu unternehmen und mit dem Meer direkt vor der Nase ein unglaubliches Leben. Und das Meer eignet sich wirklich super zum Surfen. Es ist ein gigantisches Gefühl auf diesem Board zu stehen und über das Wasser gleiten zu können, man fühlt sich unglaublich frei. Für die Australier ist es schon fast alltäglich, für mich war es jeden Tag etwas Besonderes. Auch die Reisen nach Melbourne und Sydney waren grandios, wobei ich sagen muss, Melbourne ist viel, viel geiler als Sydney! Der Geruch in Sydney ist eigentlich so wie in Deutschland und Melbourne hat so viel mehr interessante Seiten und Orte und shoppen ging dort auch viel besser! Dementsprechend schwer fiel der Abschied in Australien von meinen neugewonnenen Freunden und meiner Gastfamilie. Ich bin um so viele Erfahrungen reicher geworden, bin selbstständiger (was meine Eltern freuen dürfte) und selbstsicherer geworden und sehe die Welt mit anderen Augen. Meine Reiselust ist damit aber noch nicht gestillt, und wer weiß, vielleicht schreibe ich eines Tages wieder einen Artikel für iSt über ein anderes Land. Sicher ist jedoch, dass ich dieses halbe Jahr immer bei mir tragen werde und ich kann es nur jedem empfehlen, der sich ein bisschen für fremde Länder interessiert, oder einfach nur seine Fremdsprache verbessern will. Und das größte was ich wohl je gelernt habe in Australien war, das Leben wahrzunehmen, dankbar die Chance zu ergreifen, die einem gegeben wurde, und sie nicht mit zu vielem Nachdenken zu verschwenden. Lebe dein Leben, diese Floskel habe ich jetzt endlich richtig verstanden und ‚gelebt‘!