Rebecca, Hervey Bay, QLD Australien Im Juli stieg ich mit voll gepackten Koffern, Angst und zugleich Vorfreude und großer Aufregung in das Flugzeug. Mir war klar, dass ich die nächsten 5 Monate in Australien in einer vorerst fremden Umgebung verbringen werde. Nach ein paar Flugstunden und einem viertägigen Aufenthalt in Singapur mit iSt (singapore experience), hatte ich alles in Deutschland zurück gelassen und stand in Hervey Bay meinen Gasteltern gegenüber. Die Angst verschwand und das Abenteuer konnte starten. Der erste Schultag war sehr aufregend und alles schien so neu. Wir bekamen die rot-weißen Uniformen und bildeten gleich neue Freundschaften. Die ersten Schultage waren wie in einem High School Film. Ich konnte nicht realisieren, dass ich wirklich über 16 000km von Zuhause weg bin und dass ich es tatsächlich durchgezogen hatte. Schon nach der ersten Schulwoche war ich auf einem richtigen australischen Sleepover mit zwei anderen Deutschen, zwei anderen Japanerinnen und sieben weiteren Australiern. Die Sorge, dass das Freunde finden schwer werden könnte, löste sich in Luft auf. Der Strand und das Wetter waren traumhaft und auch die Australier waren alle sehr freundlich. Auf der Urangan State High School belegte ich die Fächer Marine Studies, Home Economics, Geography, English und Maths B. Die Angst, dass die Englischkenntnisse doch nicht ausreichen könnten, widerlegte sich. Die Lehrer aber auch die australischen Mitschüler erklärten mir Dinge, wenn ich sie nicht verstand. Dadurch entwickelten sich Freundschaften und die lunch Pausen wurden gemeinsam verbracht. Es folgten unzählige Tage am Strand mit viel Sonne, viel Spaß und den besten Freunden. Zwischendurch war ich verwundert, wie viel Zeit ich mit Menschen verbringe, die ich weniger als 2-3 Monate kenne und wie tief die Beziehung doch geworden ist. Mit unserer international Group, mit der wir ein eigenes Unterrichtsfach hatten, haben wir viele Ausflüge gemacht. Wir fuhren auf Fraser Island, waren Whale Watching, flogen auf Lady Elliot Island zum schnorcheln und hatten ein tolles BBQ am Strand. Ich hatte keine australischen Gastgeschwister, aber ich bekam einmal für zwei Wochen eine japanische Gastschwester und danach noch für 2 ½ Monate eine italienische Gastschwester, mit der ich wirklich viel Zeit verbracht habe und welche ich auch bald in Italien besuchen werde. Meine Gasteltern waren sehr fürsorglich und haben sich bemüht, dass ich mich schnell wohlfühle. Sie stellten mir ein Fahrrad zur Verfügung, mit dem ich zur Schule und zum Strand oder zu Freunden fuhr. Meine Ferien verbrachte ich eine Woche mit einer deutschen Freundin an der Gold Coast/Surfers Paradise. Die andere Ferienwoche genoss ich am Strand von Hervey Bay. Am Ende meines Auslandsaufenthaltes holten mich meine leiblichen Eltern aus Deutschland ab. Ich hatte wenig Heimweh, aber manchmal war es doch schön eine Mail von Zuhause zu erhalten, in der mal wieder erzählt wurde, wie es dem Onkel, dem Nachbarn oder der Schwester geht. Mit meinen Eltern reiste ich noch nach Brisbane, Cairns und Sydney. Im Dezember landete mein Flugzeug wieder im kalten Winter in Düsseldorf. Voller Stolz, dass ich es trotz mancher kleiner Tiefs alleine geschafft hatte, sah ich meine Familie und meine Freunde nach 5 Monaten wieder.