Ich bin Linda, komme aus Baden-Württemberg und habe von Januar bis April an einem High School Aufenthalt in Australien teilgenommen. Bereits 9 Monate vor meiner Abreise bereitete ich mich auf meine Zeit in Adelaide vor. Am Tag meiner Abreise bekam ich leider Fieber und starken Husten, was mich allerdings nicht abhielt zu fliegen! Ich versuchte "abzustellen", dass mich die Grippe erwischt hatte und fuhr mit großer Freude, nachdem ich mich von meiner Familie verabschiedet hatte, mit dem Zug und vielen Medikamenten nach Frankfurt. Abends um 22:00 Uhr ging es dann wirklich mit den anderen Schülern und unserem Betreuer los nach Singapur. Dort verbrachten wir die nächsten 4 Tage und erlebten so tolle Dinge, die ich nie in meinem ganzen Leben vergessen werde!!! Ich kann jedem nur raten, die Singapore Experience auf alle Fälle zu machen! Angekommen in Australien, wurde ich bereits von meiner liebevollen Gastfamilie erwartet. Meine Familie wohnte im Stadtteil Colonel Light Gardens, welcher relativ zentral gelegen war. Ich hatte direkte Verbindung zum Bus praktisch vor dem Haus und der Strand sowie das Stadtzentrum waren gerade mal 10 Minuten mit dem Auto entfernt. Ich lebte zusammen mit meinem Gastvater Greg, meiner Gastmutter Corina, meinem Gastbruder Joshua und meiner Gastschwester Claire. Außerdem hatten wir eine Katze namens Roxy, welche schon sehr alt war, eine Schildkröte namens Bingo und drei Hasen.
Ich hatte wirklich großes Glück mit meiner Gastfamilie. Auf Anhieb fühlte ich mich wie zuhause. Meine Gasteltern standen mir immer bei und versuchten alles zu tun, damit es mir auch gut ging. Sie hatten bereits fünf internationale Gastschüler vor mir, und was ich wirklich an meiner Familie bewundern konnte, war die ständige Gastfreundlichkeit. Ich erlebte viel mit meiner Familie. Sie zeigten mir viele Plätze außerhalb von Adelaide und wir hatten immer großen Spaß zusammen (Hahndorf, Kangaroo Island, Victor Harbour, Carrickalinga (dort hatten wir ein Strandhaus) ... ). Sie sind eine zweite Familie in der kurzen Zeit für mich geworden! Meine Schule war die Adelaide High School, die direkt im Zentrum der Stadt liegt. Morgens um 7:40 Uhr fuhr ich mit dem Bus ca. 30 Minuten ins Stadtzentrum. Von meiner Bushaltestelle aus musste ich noch 10 Minuten zu meiner Schule laufen. Die Schule ist sehr groß, hat ungefähr 1200 Schüler und hat ein riesiges Angebot an Sport. Für sprachinteressierte wie mich, war die Schule auch perfekt geeignet. Unterrichtsbeginn war um 8:30 Uhr, Schulende um 15:10 Uhr (in Year 10). Der Schultag startet mit zwei Schulstunden, danach mussten wir alle in unsere "Home Group", wo organisatorische Dinge besprochen wurden. Weiter ging es mit einer Schulstunde, dann hatten wir 20 Minuten Pause. Nach der Pause gibt es nochmal zwei Stunden, anschließend Lunchpause (30 Minuten) und letztendlich nochmal zwei Schulstunden. Die Stundenlänge liegt wie in Deutschland (meistens) bei 45 Minuten. Der Stundenplan wird jedem Schüler je nach Fachwahl erstellt. Pflichtfächer sind Mathe, Englisch und Science. Zusätzlich hatte ich Französisch, Spanisch, Design und Art. Man hat jedes Fach 5 Stunden pro Woche.
Schon innerhalb der ersten Woche freundete ich mich mit drei Mädchen meiner Homegroup an, und verbrachte dann jede Pause in deren Clique. Die Clique war groß, und ich wurde recht schnell gut aufgenommen. Drei andere deutschsprachige Austauschschülerinnen hielten sich dort in der Pause auch auf. Wir wurden ebenso gute Freunde und redeten in der Schule immer englisch miteinander. Mag komisch sein, aber sehr sehr wichtig, glaubt mir. Es war eine interessante Erfahrung, Schule mal auf eine andere Art und Weise kennenlernen zu dürfen, meiner Meinung nach war die Schule in Australien besser!
Was meinen Auslandsaufenthalt besonders schön und unvergesslich macht, waren die vielen Kontakte, die ich knüpfen konnte sowie alle Erinnerungen an die wunderschöne Zeit. Die Australier sind alle so liebevolle, herzliche und hilfsbereite Menschen. Sie zeigen Courage und Offenheit. Ich kenne niemanden, der behauptet, Australier seien unfreundliche Menschen. Ganz anders als in Deutschland sehe ich dort große Gemeinschaft. In Australien ist jeder willkommen!
Die Zeit in Adelaide ging so schnell vorbei wie keine anderen drei Monate in meinem Leben. Das Schlimme ist, dass man alle seine Freunde und seine Familie dann verlassen muss, kurz nachdem man sie so richtig ins Herz geschlossen hat. Ich hoffe, ich kann noch weiterhin den Kontakt zu meinen besten Freunden dort unten halten und vor allem auch zu meiner Gastfamilie. Die Zeitverschiebung macht das zwar nicht gerade leicht, aber trotzdem versuche ich das Beste, um den Kontakt nicht zu verlieren. Ich habe mir jetzt schon fest vorgenommen nach meinem Abitur nochmals nach Australien zu fliegen, um alle wieder zu sehen.
Das war ein kurzer Einblick in meinen High School Aufenthalt. Diese drei Monate waren ein Erlebnis, welches ich jedem nur empfehlen kann, dem es möglich ist! Man sammelt so viele Erfahrungen, nicht nur für die Sprache, sondern vor allem für sich selbst. Ich hoffe der Bericht hat euch gefallen und ich konnte euch einen kurzen Einblick geben. Wer wirklich Interesse an einem Aufenthalt im Ausland hat, dem rate ich: Diese Chance bekommt ihr nur einmal im Leben! Macht was draus und sammelt so viele Erfahrungen wie es nur möglich ist. Auch wenn mal schlechte Zeiten kommen sollten, lasst euch die Zeit nicht vermasseln. Versucht das Beste zu geben, es liegt nämlich zum größten Teil in eurer Hand, wie ihr euren Aufenthalt gestaltet.
- Paula V.
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Hallett Cove: Paula V.
Mein Name ist Paula, ich bin 16 Jahre alt und komme aus Arnsberg im Sauerland, Nordrhein-Westfalen. Letztes Jahr war…