Mein Name ist Paula, ich bin 16 Jahre alt und komme aus Arnsberg im Sauerland, Nordrhein-Westfalen. Letztes Jahr war ich als Austauschschülerin für drei Monate in Adelaide, Australien. Meine Reise ging am 5. Oktober nach knapp einem dreiviertel Jahr Vorbereitung mit Organisation aussuchen, ersten Gesprächen, Vorbereitungscamp, Stadt und Schule aussuchen, Visum beantragen und vielen, vielen Informationen über alles was wichtig ist bei einem solchen Austausch vom Frankfurter Flughafen aus los. Ich war ziemlich aufgeregt, aber es war eine positive Aufregung, auch wenn der Abschied von Freunden und Familie schwer gefallen ist. Nach 21 Stunden Flug mit einer ganzen Gruppe Austauschschülern zusammen landete ich endlich um 9 Uhr morgens in Adelaide. Erstaunlicherweise war ich noch nicht mal richtig müde, aber wahrscheinlich lag das am hohen Adrenalinspiegel… Nachdem meine Gastmutter Joanne mich vom Flughafen abgeholt hatte, fuhren wir zu meinem neuen Zuhause für drei Monate, das in Hallett Cove liegen sollte, einem schönen Vorort von Adelaide, ungefähr 20 Minuten von der City entfernt. Dort lernte ich dann auch den Rest meiner Gastfamilie kennen: Meinen Gastvater Thomas, der vor 20 Jahren aus Schottland nach Australien gekommen war und immer noch einen ziemlich starken schottischen Akzent hatte, sodass unsere Verständigung am Anfang etwas schwierig war, meine zwei Gastschwestern April (12 Jahre) und Amber (15 Jahre) mit denen ich wirklich gut ausgekommen bin und ihren kleinen Hund Summer. Thomas‘ und Joanne’s dritte Tochter Alicia (18 Jahre) war während meines Aufenthalts für ein halbes Jahr in Europa um dort ihre Großeltern und den Rest ihrer Familie zu besuchen. An meinem ersten Tag zeigte mir Joanne noch den Strand der 10 Minuten von unserem Haus entfernt lag und die Schule in die ich direkt am nächsten Tag zum ersten Mal gehen sollte. Ansonsten ließ mir meine Gastfamilie Zeit mich einzugewöhnen, die mir nach der lange Reise gut tat. Ich hab meine Gastfamilie wirklich liebgewonnen! Sie haben mir viel gezeigt und erzählt und besonders mit April habe ich oft zusammen gelacht. Mein zweiter Tag überhaupt in Australien sollte mein erster Schultag sein. Ich ging auf die Hallett Cove School zu der ich bequem in 15 Minuten laufen konnte und in der ich Year 10 besuchen sollte. Meine Schule bestand aus einer Primary School, einer Middle School und einer High School, sodass alle Gebäude auf einem ziemlich großen Campus verstreut lagen. An diesem Tag, dem ersten im Term 4, fing ich zusammen mit einer japanischen Austauschschülerin an, mit der ich im Laufe der Monate sehr viel unternahm. Wir beide wurden sehr freundlich von dem international coordinator aufgenommen, welche uns die Schule zeigte, uns half unsere Fächer zu wählen, die Schuluniform zu besorgen, die aus blauen Shorts und einem ebenfalls blau-weißem Schulshirt bestand und uns half, nicht völlig die Orientierung in dieser großen neuen Schule zu verlieren. Auch später noch half sie uns bei allen möglichen Fragen immer gerne weiter. Meine Schulfächer waren English, Maths, Science, History, P.E., Health und Photography, wobei mir besonders P.E. gefallen hat. Die Schule in Australien fängt meist so halb neun Uhr an und hört um drei Uhr auf. Außerdem ist die Schule generell einfacher als in Deutschland, sodass sie trotz der Fremdsprache Englisch (die sich übrigens wahnsinnig schnell verbessert hat!) nicht wirklich ein Problem darstellte und eine wirklich gute neue Erfahrung war. Ich habe so viele nette und offene neue Menschen kennen gelernt, Lehrer und Mitschüler gleichermaßen, wie ich vorher nie gedacht hätte! In meiner Freizeit war ich oft mit Schulkameraden shoppen, war am Strand, habe natürlich Kängurus und Koalas gesehen und bin häufig mit meiner Gastfamilie für ein Wochenende in ihrem Cottage in Goolwa gewesen, einem Küstenort eine Stunde südlich von Adelaide, wo es einen wunderschönen Strand gab. Während meines Aufenthalts bin ich außerdem für ein langes Wochenende nach für Sydney geflogen, wo ich bei einer anderen deutschen Austauschschülerin, die ich schon auf dem Vorbereitungstreffen kennen gelernt hatte und ihrer Gastfamilie wohnte und eine wunderbare Zeit hatte! Mit einer Gruppe Austauschschülern und Studenten aus der ganzen Welt war ich auch noch für ein paar Tage in einem Nationalpark, Yorke Peninsula, zum Surfen, Fischen und Schwimmen. Ich glaube das waren einige von meinen besten Tagen in Australien, wir hatten super viel Spaß und etwas Besseres als Surfen gibt es, glaube ich, nicht… Klar, es gab auch nicht so schöne Tage an denen ich Heimweh hatte und mir alles zu schwierig vorgekommen ist, aber alles in allem war es eine fantastische Zeit, die ich auf keinen Fall missen möchte und ich kann jedem empfehlen auch so einen Austausch zu machen, egal ob für drei Monate, ein halbes oder ein ganzes Jahr. Es wird auf jeden Fall eine Zeit mit unglaublich vielen neuen Erfahrungen, die du nirgendwo sonst bekommen wirst!