Erfahrungsberichte aus Victoria

Melbourne: Advaita Jork

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Ich weiß noch genau wie ich mich von meiner Familie verabschiedet habe. Dass es für das nächste halbe Jahr sein sollte hatte ich auch zu dem Zeitpunkt noch nicht wirklich verstanden. Mit den Betreuern und anderen Teilnehmern ging es dann los. Nach gut 24 Stunden Reise kamen wir schließlich um sechs Uhr in der Früh am Flughafen in Melbourne an. Um sieben waren wir außerhalb des Gebäudes und sahen das erste Mal den Sonnenaufgang am anderen Ende der Welt. In Melbourne, Australia! Mein einziger Gedanke war: OHA! Abgeholt wurden wir von einem Lehrer unserer zukünftigen Schule. Alleine die Fahrt war ein Erlebnis. Im Grunde haben wir die ganze Zeit nur Fotos gemacht. Alles war das erste mal und einfach nur fantastisch. Die Sonne hinter den Hochhäusern Melbournes, das erste Mal das Meer, die Häuser…einfach alles! Und dann war es soweit: Als letzte von uns dreien (alleine diese Tatsache hatte mich schon wahnsinnig nervös gemacht) wurde ich schließlich vor dem Haus, das mein zu Hause für das nächste halbe Jahr werden sollte, abgesetzt. Koffer raus, klingeln. Das Gefühl ist unbeschreiblich. Ich stand mit einem fremden Mann (der eventuell mein Lehrer werden könnte!?) vor einem fremden Haus, zwei Koffer, und gleich würde ich meine Familie kennen lernen. Das waren die längsten und gleichzeitig kürzesten Sekunden meines Lebens. Meine Gasteltern, die ich zuerst kennen lernte, wirkten dann auch nett. Und doch fiel der Anfang für mich leicht gewöhnungsbedürftig aus. Insgesamt war es dann doch natürlich anders als zu Hause. Aber hey! Davon würde ich mich nicht unterkriegen. Und auch mein weinen nahm ich mir tapfer für den Abend im Bett vor. Das Haus war, wie viele Häuser, nur das Erdgeschoss. Es gibt weder Keller noch ersten Stock. Und nachdem ich gefrühstückt hatte und meine Gastmutter mir eine kleine Rundführung durch das Haus gegeben hatte unternahm sie direkt einen Spaziergang mit mir durch die Umgebung. Später lernte ich auch meine zwei Gastschwestern kennen. Mit der älteren fuhr ich direkt noch in ein Shoppingcenter (einen Wecker und Papier mit dem ich gleich meine Schubladen, den Schreibtisch und den Nachttisch auslegte kaufen) und stellte nebenbei fest: es gibt Aldi in Australien…wie klein war doch die Welt. Die ersten Tage dann lernte ich mit meiner Gastmutter Melbourne kennen, lernte die Schule und die Mitschüler kennen und fing insgesamt an mich einzuleben. Auf Spaziergängen erkundete ich meine Umgebung die süß bis beeindruckend war mit einem nahe gelegenen Park in dem man prima joggen gehen konnte. Ich war angekommen! (Und ach ja: Es hüpfen keine Kängurus durch die Gegend. Ein Fakt den uns der Lehrer direkt noch im Auto mitteilte. Eine vorhergehende Austauschschülerin sei wohl sehr enttäuscht gewesen da sie geglaubt hätte dies wäre so). Mit der Zeit findet man dann immer mehr Freunde und ist immer mehr Zeit auch unterwegs aber auch in der Gastfamilie war es schön und trotz anfänglicher Schwierigkeiten habe ich in Australien ein zweites zu Hause gefunden. Ich hatte zwar schwer zu kämpfen mit Heimweh ungefähr die ersten 6 Wochen aber dann ging es nur aufwärts! Und die Australier sind genauso nett wie es immer heißt. Meine Gastschwester war zum Schluss für mich wie eine echte Schwester und die Filmabende/-nächte werde ich wahnsinnig vermissen. Sobald es warm wurde sind wir auch viel an den Strand gegangen. Und so würde ich sagen: Auch wenn der Anfang kompliziert und schwer war wurde es zum schönsten halben Jahr meines Lebens!!! Ich habe meine Liebe für Cupcakes entdeckt, habe meinen Fahrradpreis runtergehandelt, tolle Freunde kennen gelernt, das erste Mal „Kochen“ als Fach in der Schule gehabt und auch wenn keine Kängurus herum hüpfen (zumindest nicht in der nächsten Umgebung), schwimmen doch Quallen am Strand, fliegen Papageien mal durch die Straße und mit etwas Glück sieht man nachts die Opossums. Und ich hoffe auf erneutes Sehen mit den Australiern und ihrem „Hey, How are you?“ und natürlich den Cupcakes, Footie und Fish & Chips.. Und so, einfach wie die Aussies: „See you!“

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