Erfahrungsberichte aus Chester
Chester: Christopher Jäger
Ich habe mein Auslandsjahr in Chester im Nordwesten von England verbracht und war dort von September bis April, also sieben Monate. Kurz bevor es nach England ging hat man sich natürlich Gedanken gemacht, ob es die richtige Entscheidung war, alles hinter sich zu lassen, und für ein Jahr wegzugehen. Man beginnt ja fast ein neues Leben, mit neuen Leuten, in einem fremden Land mit fremden Gewohnheiten und einer fremden Sprache. Am Tag der Abreise war ich natürlich schon nervös, hatte mich am Tag vorher mit einer Party von meinen Freunden verabschiedet. Meine Eltern haben mich zum Flughafen gebracht und dann ging es auch schon los. Von Düsseldorf nach London, von dort aus nach Manchester. Meine Gastfamilie hat mich direkt abgeholt, wir kannten uns schon länger, weil ich schon seit Januar wusste, in welche Familie ich kommen würde. Das Haus war relativ klein, und mein Zimmer auch, aber es war schön eingerichtet und man hat sich wohl gefühlt. Ich hatte eine Gastmutter, einen Gastvater und eine kleinere Gastschwester, mit denen ich mich nach etwas Schüchternheit am Anfang sehr gut verstanden habe. Außerdem waren zwischendurch für kürzere Zeit immer noch Schüler aus anderen Ländern da, z.B aus Spanien, Frankreich und Holland. Am ersten Tag zeigten sie mir die Schule und den Ort, der übrigens wunderschön ist. Der Tag darauf war auch schon mein erster Schultag in der Upton-by-Chester-High-School. Zuerst war ich überwältigt von der riesigen Schule, die aus vielen Gebäuden und Anbauten zusammengesetzt war. Wir bekamen einen Plan, mit dem wir unsere Fächer wählen konnten. Ich habe Maths Decision, French, Media Studies und Psychology genommen. Insgesamt waren wir um die 15 Austauschschüler aus Frankreich, Österreich, der Schweiz und Deutschland. Die Leute waren sehr nett, und sehr an einem interessiert, auch die Lehrer. Ich wurde direkt in meiner ersten Woche zum Hockeytraining eingeladen, wo ich zusammen mit einem aus meiner Stufe, der Lower Sixth Form (Jahr 12), kleineren Schülern Hockey spielen beigebracht habe, und habe im Team der Schule mit den Älteren mitgespielt. Der Unterricht hat um 8:30 Uhr angefangen und ging bis um 15:30 Uhr nachmittags mit einer langen Pause von 40 Minuten und einer mit 20 Minuten. In der Mittagspause konnte man in der Schule essen oder ist zusammen mit den anderen zum nahe gelegenen Shopping Center einkaufen gegangen. Pro Tag hatte man vier Fächer und eine Freistunde. Für jedes Fach zwei Lehrer, die jeweils einen Teil des Lehrplans unterrichtet haben. Und zwei verschiedene Stundenpläne, einen für Week 1 und einen für Week 2. In Französisch hatte ich sogar drei Lehrer, eine Lehrerin für Aussprache, wobei das bei den Engländern mir ihrem komischen englischen Akzent nicht viel gebracht hat. Es werden keine Arbeiten geschrieben, die Lehrer arbeiten auf das Exam am Ende des Jahres zu, und schreiben nur selten einmal eine Probeklausur oder einen Test. Mein Zeugnis war trotz anfänglicher Bedenken ganz gut, nach ein paar Wochen hatte man sich daran gewöhnt auf Englisch zu schreiben, auf Englisch zuzuhören und Englisch zu sprechen. Nach kurzer Zeit war ich mit meiner Stufe auf Klassenfahrt, was das einander kennen lernen natürlich vereinfacht hat. An einem Tag war ich mit mehreren Engländern und Austauschschülern bei einem Konzert oder Gig wie die Engländer es sagen in Manchester, das war ein besonders toller Tag. Über Weihnachten war ich für zwei Wochen zu Hause und bin dann wieder zurückgeflogen. Über Chester kann man sagen, dass die Stadt wirklich sehr schön ist. Sie liegt in der Nähe von Liverpool und Manchester, und auch in der Nähe von Wales. Auch ist es nicht weit zu einem großen Outlet-Center das heißt man hatte immer viel zu tun, und hat viel unternommen. Was man richtig merkt ist, dass die Zeit nach den ersten Wochen wir im Flug vergeht, und irgendwann merkt man, bald geht es wieder zurück, und kann gar nicht glauben wie die Zeit vergangen ist. Natürlich tut es weh wenn man nach so einer langen Zeit wieder zurück muss, aber man freut sich auch wieder auf zu Hause und ein Rückflug nach England ist schon geplant. Ich kann euch allen nur raten diese Chance in eurem Leben zu nutzen, ihr erlebt soviel was man nicht in der Schule in Deutschland lernt, ich würde es auf jeden Fall wieder tun. Und an eurer Stelle würde ich mich für Chester entscheiden. Christopher Jäger Chester, England