Anfangs wollte ich ja nach Amerika, doch da der Austausch für Amerika nur für mindestens 6 Monate möglich ist, hab ich mich dann um entschieden. Ich konnte mich entscheiden, in welche Gegend ich am liebsten wollte, und da es mir aber relativ egal war, hab ich Lancashire angekreuzt. Am 2.Januar ging meine große Reise dann am Münchner Flughafen los. Schon Tage vorher konnte ich nicht mehr richtig schlafen vor Aufregung. Doch alles war halb so schlimm, die zwei Stunden Flug waren schnell vorbei und als wir dann in Manchester waren, wurde ich gleich von Lynn (unserer Koordinatorin) empfangen, die uns (mir und anderen Austauschschülern) einige Informationen gegeben hat. Gemeinsam mit den anderen Austauschschülern sind wir dann mit einem kleinen Bus zu unseren jeweiligen Gasteltern gefahren worden. Dort haben mich meine Gastmutter und ihr süßer Hund gleich ganz nett begrüßt. Ich hatte zwar nur eine Gastmutter, doch das war kein Problem für mich. Bei meiner Gastmutter hat auch noch eine chinesische Austauschschülerin gewohnt, mit der ich allerdings nicht in die gleiche Schule gegangen bin. Mit beiden hab ich mich in den drei Monaten super gut verstanden. Gleich am nächsten Tag sollte ich zum ersten Mal in die High School kommen. Meine Gastmutter hat mich hingefahren (auf der linken Seite) und als ich dort gleich eine von den Austauschschülerinnen vom Tag zuvor wiedergesehen hab, war meine Aufregung schon wesentlich geringer. Wir wurden dann vom Direktor begrüßt und konnten unsere Fächer wählen, da wir in die Sixth Form (englische Oberstufe) eingeteilt waren, deshalb war ich auch nicht verpflichtet, eine Schuluniform zu tragen. Anfangs hatte ich ein wenig Kommunikationsprobleme, da die Engländer dort den „North-west“- Dialekt sprechen, mit dem ich mich allerdings schnell angefreundet hab. In der Mittagspause haben wir meistens im Diningroom (Speisesaal) gegessen, der genau so ist wie in den meisten High School Filmen: Viele runde Tische, an denen die einzelnen Cliquen sitzen. Meine Schule war zwar ein bisschen weiter weg, aber nachdem ich mich das ein oder andere Mal mit dem Bus verfahren hatte, war das für mich auch kein Problem mehr. In meinen drei Monaten habe ich sehr viel erlebt und gesehen. Mit zwei anderen Austauschschülern, die ich dort kennen gelernt hab, haben wir Städte wie Blackpool, Manchester, Liverpool, York, Edinburgh und viele mehr besucht. In unseren „half-term“ Ferien sind wir sogar für zwei Nächte nach London gefahren, was eines der besten Erlebnisse war. Auch in meiner Freizeit habe ich viel mit meinen Freunden unternommen, wie Kino, Shoppen, Bowlen oder einfach nur am wunderschönen Morecambe Bay sitzen und reden! Zu den Klischees: Englisches Essen ist wirklich nicht gerade das Beste, aber auch nur am Anfang, man gewöhnt sich relativ schnell daran. Das Wetter allerdings war viel schöner als ich gedacht hätte, es hat zwar ziemlich gewindet und auch manchmal geregnet, aber insgesamt war es wärmer als zur selben Zeit in Deutschland. Im März konnte ich sogar schwimmen gehen, auch wenn es ein bisschen kühl war. Und Engländer sind wirklich höflich: Wenn man aus dem Bus aussteigt, sagt man „Thanks“, „Thank you“ oder „Cheers“, was ich in Deutschland noch nie gehört habe und auch als ich in der Schule mein Handy vergessen hab, wurde es abgegeben und ich habe es wieder gekriegt. Und ein wichtige Regel: wer zuerst an der Bushaltestelle ist, darf auch zuerst einsteigen! Also allen, die vorhaben einige Zeit im Ausland zu verbringen, denen kann ich das nur bestens empfehlen, da dies eine einmalige Chance ist und ein Erlebnis, das man nie vergessen wird! Ich bin viel selbstbewusster beim Sprechen geworden und auch sonst selbstbewusster und eigenständiger! Also bewerbt euch!