Mein Name ist Eva und ich habe von Ende August bis Ende Dezember einen High School Aufenthalt in der Stadt Galway in Irland gemacht. Wenn ich an meinen Auslandsaufenthalt in Irland denke, erinnere ich mich an vier Monate voller neuer Erfahrungen, Begegnungen, Spaß und toller Erlebnisse, Herausforderungen und vor allem an die vier Monate, die mich von Grund auf verändert haben. In den ersten Tagen nach meiner Ankunft war alles neu und aufregend und auch ein bisschen verwirrend. Ich lernte meine Gastfamilie kennen, freundete mich mit meinen drei kleinen Gastschwestern an und gewöhnte mich an die neue Umgebung und die Sprache. Meine spanische Gastschwester Irene, die ein paar Tage nach mir ankam, wurde meine erste Freundin in Irland. Gemeinsam erkundeten wir die Stadt, trafen andere Austauschschüler aus der Gegend und hatten viel Spaß. Anfangs überkam mich das Heimweh. Doch als die Schule anfing und ich mich besser eingelebt hatte, ging alles leichter. Irene ging auf eine andere Schule als ich, also hatten wir verschiedene Freundeskreise, doch zuhause waren wir wie Schwestern. Es verging kaum ein Abend den ich nicht in ihrem oder sie in meinem Zimmer verbrachte. In der Schule schloss ich viele enge Freundschaften, auch mit den anderen Austauschschülern, die fast alle in dem selben Viertel wie ich wohnten, verstand ich mich sehr gut. Durch Irene lernte ich auch viele Leute aus ihrer Schule kennen, und so hatte ich schon nach kurzer Zeit viele Freunde mit denen ich mich am Wochenende oder nach der Schule in der Stadt zum shoppen gehen, im Knocknacarra Park oder an der Promenade getroffen habe. Durch eine Austauschschülerin aus Spanien, die in meine Klasse ging, und mit der ich sehr viel unternahm und durch Irene, lernte ich neben dem irischen Lifestyle auch den spanischen, oder besser catalán way of life kennen. Mit meiner Gastfamilie verstand ich mich gut, vor allem die Kinder halfen mir anfangs mich einzuleben und wohler zu fühlen, da sie immer mit den Hunden und Irene und mir zum Spielen raus wollten. Jedoch entstand kein richtiger Anschluss von Irene und mir an die Familie, besonders am Anfang hätte ich mir mehr familiäre Atmosphäre erhofft. Ich ging auf die Presentation Secondary School in Galway, eine sehr kleine, reine Mädchenschule (ca. 300 Schülerinnen), die ich mit meiner relativ großen Schule in Deutschland natürlich nicht vergleichen kann. Leider fehlte es der Schule an finanziellen Mitteln, um beispielsweise eine richtige Sporthalle zu bauen und auch der Lunch room war sehr klein und gedrängt. In dem Fach Mathematik waren wir Austauschschüler unseren irischen Mitschülern voraus, aber dafür gab es ein sehr vielfältiges und interessantes Fächerangebot. Da ich in das sogenannte TY (kurz für Transition Year) ging, das ein optionales Orientierungsjahr zwischen Junior Cert und Leaving Cert (vergleichbar mit Unter- und Oberstufe) ist, hatte ich Fächer wie zum Beispiel "Enterprise" und neben dem normalen Kunstunterricht auch "Creative Arts". Montags hatte ich keine Schule, sondern Work experience und nachmittags traf sich die ganze Klasse im Jugendcafe der Stadt, um an einem "Leadership programme" teilzunehmen. Im TY haben die Schüler viele Möglichkeiten, sich selbst Herausforderungen und Ziele zu setzen und sich für ihre Zukunft zu orientieren. Deshalb haben wir auch einen dreitägigen Ausflug ins Delphie-Adventure-Centre in Conemara gemacht, und im Fach Enterprise eine Mini-Company gegründet. Vom Lernstoff her war das TY zwar zu leicht für mich, aber ich kann TY nur empfehlen, allein schon wegen dem Spaßfaktor und den vielen Angeboten und Möglichkeiten. Die Lehrer und das gesamte Schulpersonal waren sehr hilfsbereit und zuvorkommend und haben im Allgemeinen eine viel engere Beziehung zu den Schülern als in Deutschland. Also falls Interessenten für einen High-School Aufenthalt in Irland das hier lesen kann ich nur sagen: Lasst euch überraschen! Mein High School Aufenthalt in Irland war unbeschreiblich schön und die bisher tollste Erfahrung meines Lebens. Was das Land angeht war Irland die beste Wahl, die ich hätte treffen können. Die wundervolle Landschaft, die Kultur und vor allem die Mentalität und der irische Lifestyle sind die Dinge, die Irland so einzigartig machen.