Nach anfänglichem Zögern habe ich mich dennoch überwunden mich für 2 Monate Kanada anzumelden. Zum Glück! Meine, wenn auch viel zu kurze Aufenthaltszeit in Kimberley, einem kleinen netten Örtchen mitten in BC, habe ich sehr genossen. Nach einem langen Abschied in Deutschland habe ich mich mit anderen Jugendlichen auf den Weg nach Cranbrook gemacht. Meine Gastfamilie hat mich sehr herzlich empfangen. Meine 3 Gastgeschwister, darunter eine Schwester und zwei Brüder, alle jünger als ich, haben mich vor einer peinlichen Stille im Auto auf dem Weg zu meinem neuen Zuhause bewahrt. Als ich endlich in mein neues Bett fallen konnte war ich doch sehr glücklich darüber, dass ich den Schritt getan habe, und für 2 Monate viele schöne Erfahrungen sammeln konnte. Gleich am ersten Tag bin ich mit meiner Gastfamilie wandern gewesen, mit einem anschließenden Picknick am wunderschönen "Bear Lake". Am folgenden Tag sind wir dann gleich an einen weiteren See zum Baden gefahren, welcher zwar kalt war, aber einen weißen Sandstrand hatte. Die nächsten beiden Tage verbrachte ich mit den anderen Internationals aus Mexico, Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden, bei einer einmaligen, lustigen River Rafting Tour, einer Hiking Tour, und einem kleinen Seminar zum Rocky Mountain International Programm. Inzwischen hatte ich den Jet-Lag überwunden, und konnte völlig ausgeruht in den ersten Schultag starten. Dieser war eine völlig neue Erfahrung für mich. Sich einem andern Schulsystem anzupassen, erwies sich schwieriger als gedacht. Ich hatte die Fächer Mathe, Equine Studies, Physical Education, und Drama. Mathe ist eigentlich ähnlich wie hier. Zwar sind die Kanadier mit den Themen etwas zurück, aber das Niveau ist gleich. Equine Studies, also Reiten, war richtig cool. Ein Ausritt, zwei Springstunden und 3 Dressurstunden haben sich für mich gelohnt. Zu Anfang ist es ein bisschen schwer mit den Kanadiern ins Gespräch zu kommen, aber mit der Zeit wird man da ganz locker und stellt fest, dass die Kanadier ein ganz kontaktfreudiges, gesprächiges und sehr ausgeflipptes Volk sind. Freundschaften knüpft man natürlich auch mit den andern Internationals! Mit ihnen unternimmt man, gemeinsam mit dem Consuler, unter anderem einen sehr schönen Trip nach Banff, Lake Louise oder Calgary, sowie andere lustige Dinge. In meiner Freizeit habe ich mich mit den Kanadiern getroffen, mit den Internationals, und bin Ice-skaten gegangen. Außerdem hat Kimberley ein sehr nettes "Downtown" wo man schön gemütlich Kaffee trinken gehen kann. Ansonsten habe ich mit Freunden unter anderem ein paar nette Ausritte oder eine Hiking Tour auf den lokalen Skiberg unternommen. Das Leben mit meiner Gastfamilie war sehr angenehm und locker. Auch die Großeltern habe ich durch ein sehr appetitliches Thangsgiving Dinner kennengelernt. Besonders nett fand ich, dass es am Wochenende morgens Pancakes oder dergleichen gab, was hier in Deutschland ja leider nicht so üblich ist. Ich hatte das Glück, dass ich weder meine Wäsche selber waschen, noch mein Badezimmer putzen musste. Außerdem hatte ich einen wunderschönen Ausblick auf die Berge aus meinem Zimmer. Heimweh hatte ich gar nicht, worüber ich mich echt gewundert habe, da ich sonst eher ein Heimweh- Kandidat bin. Für mich waren die 2 Monate die schönste Zeit meines Lebens. Ich kann jedem, der über einen Aufenthalt in Kanada nachdenkt, nur ans Herz legen das zu machen. Sowas ist einfach eine geile Erfahrung. Auch wenn ihr euch vielleicht nicht sicher seid, ob ihr euch das zutraut, dann macht es trotzdem! Es wird ganz bestimmt awesome. PS: Ich habe in meiner kurzen Zeit 2 Bären gesehen, also wenn ihr da seid, Augen auf!