Hallo, mein Name ist Johannes Busold und ich war für 10 Monate in West Vancouver, wo ich von August 2008 bis Juni 2009 die aufregendste Zeit meines Lebens verbrachte. Ich ging dort auf die West Vancouver Secondary School. Aber von vorne: Im Sommer 2007 habe ich mich entschlossen, für ein Jahr ins Ausland zu gehen und mir war klar, dass ich gerne nach Kanada wollte. Also habe ich mich für ein Gespräch bei iSt angemeldet und habe mich für West Vancouver entschieden, einer kleinen Stadt in direkter Nähe von Downtown Vancouver zwischen dem Meer und den Bergen gelegen. Und am 1. August ging es dann auch schon voller Vorfreude los, da ich mich entschieden hatte, auch an dem Orientation Camp teilzunehmen. Am Abend wurde ich dann auch schon von meiner Gastfamilie empfangen. Meine Familie bestand aus meinem Gastvater Bob, meinen drei Gastgeschwistern und meiner Gastmutter, die ein paar Häuser entfernt wohnte, aber jeden Tag vorbei kam. Außerdem hatte ich noch einen mexikanischen Gastbruder, mit dem ich sehr viel in dem Jahr zusammen gemacht habe. In den ersten Tagen hat mir meine Gastmutter West Vancouver und meine Schule gezeigt und mir einige wichtige Dinge erklärt, z.B. wie die Busse fahren… Am 5. August ging dann das Orientation Programm los und es war einfach super. Wir haben einige Ausflüge gemacht, wie z.B. nach Whistler, wo wir uns die Olympiaschanzen angeguckt haben. Außerdem haben wir eine Kanutour und vieles weitere unternommen. In dieser Zeit hat man viele internationale Freunde aus Mexiko, Brasilien und Italien gefunden und man war gut auf den Schulstart vorbereitet, da man sich schon gut auskannte und auch die Sprache schon selbstverständlich wurde. Am 2. September hat dann die Schule angefangen, die sich grundlegend von einer deutschen Schule unterscheidet. Sie geht von 8.30-14.52 und ist wesentlich moderner eingerichtet als deutsche Schulen. Auch die Fächerauswahl ist anders als in Deutschland. Meine Fächer waren Film, Math, English, PE, Food Studies, Civic Studies, Spanish, Academic Tutorial. In Physical Education haben wir in dem Jahr 12 Field Trips gemacht, wie z.B. Eishockey, Klettern, Golfen, Boxen, Curling… Aber auch in der Schulzeit blieb noch genügend Zeit, um Ausflüge zu unternehmen. So war ich mit Freunden in Whistler im größten Bike Park der Welt Downhill-Biken, wo wir dann direkt noch einen süßen Schwarzbären aus direkter Nähe kennenlernen konnten, da er zwei Meter neben unserer Strecke im Gras saß. Im November habe ich auch noch mit Freunden einen Ausflug nach Seattle zum Shoppen und Sightseeing unternommen. Nach der Schule sind wir oft ins Gym gegangen oder nach Downtown Vancouver. Ab Dezember sah der Alltag in West Vancouver dann anders aus, da endlich Cypress Mountain aufgemacht hat. Cypress hat jeden Tag in der Woche bis 10 Uhr abends zum Nightskiing geöffnet, sodass man sogar nach der Schule Skifahren kann. Von Dezember an waren wir die gesamten Wochenenden auf der Piste und auch oft nach der Schule. Das tolle an den Coastal Mountains ist auch, dass man beim Skifahren das Meer und Vancouver von oben sieht. Und Ende Dezember gab es dann endlich Weihnachtsferien, das heißt 2 Wochen Skifahren am Stück. Mein Gastvater hat mir vor dem Winter immer erzählt, dass es in der Stadt so gut wie nie schneit, sondern immer nur auf den Bergen und deshalb hat auch keiner von uns mit viel Schnee an Weihnachten gerechnet. Jedoch sollte dieser Winter zu dem kältesten und verschneitesten seit mehr als 40 Jahren gehören. Am 19. Dezember viel der erste Schnee abends und in Downtown stand innerhalb von 10 Minuten der ganze Verkehr still. Bis Weihnachten hat es dann noch 1.5 Meter Neuschnee vor der Haustür gegeben und der Schnee ist bis Ende Januar liegen geblieben. Weihnachten habe ich mit meiner Gastfamilie verbracht und morgens Geschenke ausgepackt und am Abend ein Turkey Dinner gehabt. Nach den Winterferien bin ich in das Skiteam meiner Schule eingetreten und wir waren einmal in der Woche auf Cypress trainieren. Zum Abschluss gab es ein Rennen in Whistler, bei dem unser Team gut abgeschnitten hat. Auch sonst war ich oft mit Freunden in Whistler Skifahren. Das Skigebiet ist einfach riesig und bietet unendlich viele Powder Strecken. In den Osterferien war ich dann mit meinem Spanisch Kurs für 2 Wochen in Mexico, was auch eine total coole Erfahrung war. Wir haben dort zwei Stunden von Mexico City entfernt in Gastfamilien gewohnt und bei tollem Wetter viele interessante Ausflüge unternommen. Dann ging es in West Van wieder in die Schule und das Wetter wurde wieder deutlich wärmer im April. Im April konnte man immer noch Skifahren, aber auch schon an den Strand gehen. Anfang Mai hatte ich meinen letzten echten Schultag an der West Vancouver Secondary School, da meine Eltern gekommen sind, um 2 Wochen mit mir durch British Columbia zu fahren und um noch einmal Orte kennenzulernen, die man vorher nicht gesehen hatte. Nach der Rundreise bin ich dann nur noch einmal in die Schule gegangen, um mich von allen meinen Freunden und Lehrern zu verabschieden. Am nächsten Tag ging es dann wieder zurück nach Deutschland und meine Zeit in Vancouver war vorbei. Insgesamt war das Auslandsjahr eine sehr wichtige und tolle Erfahrung, man hat viele neue Freunde gefunden, eine andere Kultur kennengelernt und auch die englische Sprache spricht sich danach wie eine Muttersprache. Johannes Busold West Vancouver Secondary School, Vancouver, BC 2008/09