Erfahrungsberichte aus British Columbia

Golden: Julian B.

Am Flughafen

Wolfcenter Golden

Bootstrip

Kanufahrt

Outdoor Education

Skifahren

Auf dem Weg nach Hause

Ende August letzten Jahres flog ich für ein Jahr mit iSt nach Kanada. Durch die interessanten Storys meiner Bekannten und Familienmitglieder ging mir schon vor einigen  Jahren der Entschluss ins Ausland zu gehen durch den Kopf. Erst wollte ich in die USA oder Australien. Doch dann hörte ich von Kanada durch meine Eltern. Sie waren vor 17 Jahren  in Vancouver gewesen und erzählten mir von tollem Ski fahren, Bären, die sie gesehen hatten und den tollen Menschen dort. Nach ähnlichen Aussagen bei Infotagen von Returnees war der Entschluss gefasst! Ich musste nach Kanada! Am besten in die Berge mit ganz viel Schnee und einer Schule mit sehr interessanten Fächern! Also meldete Ich mich sofort bei iSt an, nachdem ich von Freunden und Bekannten sehr gute Berichte mit dieser Organisation hörte und es meinen Eltern sehr wichtig war, immer einen zuverlässigen Ansprechpartner zu haben. Bei der Auswahl des kanadischen Ortes haben uns die Website von iSt und einige Erfahrungsberichte geholfen. So kam dann der Entschluss nach Golden zu gehen. Einer sehr kleinen Stadt mit nur ein paar tausend Einwohnern mitten in den Rocky Mountains. Nach der Anmeldung bekam ich jeden Monat Post von iSt mit Vorbereitungsmaterial. Ergänzt wurde dies durch ein Seminar in Düsseldorf, wo uns Returnees von ihren Erfahrungen berichteten und uns bei der Vorbereitung geholfen haben. Das machte sehr viel Spaß und jeder hatte gute Laune dabei. Einen Monat vor Abreise erhielt ich meine Gastfamilie. Es war eine allein lebende, ältere Dame (75). Ich war anfangs sehr skeptisch, ob das so gut ist. Ich rief sie an und nach einem netten Telefonat entschloss Ich mich, es dennoch zu probieren. Und irgendwann kam dann endlich der lang erwartete Tag. Ich durfte nach Kanada fliegen.
Wir trafen uns nach dem Einchecken mit den Begleitern, die wir schon bei dem Vorbereitungsseminar  kennen  gelernt hatten, an unserem Abfluggate. Durch sie mussten wir einfach nur den Anweisungen folgen. Es war praktisch unmöglich nicht am Ziel anzukommen. Geflogen bin ich von Frankfurt via Vancouver nach Cranbrook. Von wo ich todmüde mit zwei weiteren International Students nach Golden fuhr. Dort angekommen, fehlte meine Gastfamilie, da meine Homestaycoordinatorin, Monica, ihr sagte, sie solle an der Schule warten, dies jedoch vergaß und sie mich direkt zum Haus fuhr. Um weiteren Stress zu vermeiden, übernachtete ich deshalb einfach bei ihr. Am nächsten Tag fuhren wir dann, vor dem Treffen mit meiner Gastfamilie, durch die Stadt und besichtigten das Wolfcenter Goldens. Wir hörten sogar das angeblich sehr seltene Wolfsgeheul. Ich war sehr gespannt meine Gastfamilie kennen zu lernen. Sie empfing mich herzlich. Meine Gastmutter lebte in einem sehr kleinen Haus und ich bekam die gesamte obere Etage. Sie bestand aus einem mäßig großem Zimmer und einem kleinen Bad. Wir hatten sogar einen kleinen Hund, der total knuffig war und mich sofort gerne mochte. Ich fuhr mit meiner Gastmutter und ihrer Schwester dabei fast jeden Tag zu Tim Hortons für einen Kaffee oder Donut. Zu meiner Verwunderung nahm ich jedoch nicht zu! Außerdem bekam ich fast immer einen Ride wohin ich wollte und musste deshalb wenig laufen. Sie brachte mich sogar fast jedes Wochenende zum Skihill im Winter.
Das ist jedoch alles nicht selbstverständlich und meine Gastfamilie galt als beste in der Stadt. Der erste Schultag auf der GSS (Golden Secondary School) war sehr aufregend. Wir wurden dort nach einem netten Empfang durch die Schulleitung durch die Schule geführt und uns wurde das ganze System von Schülern erklärt. Außerdem halfen sie uns sehr mit dem Zurechtfinden. Wir bekamen  noch unsere Stundenpläne und Fächer. Meine Fächer waren Physics, PE (Sport), Chemistry, Precalculus (eine Art Mathe), Digital Media development, wo wir Filme erstellten und Fotos bearbeiteten, Englisch und Outdoor Education. Outdoor Education ist ein Fach bei dem man lernt, in der Wildnis im Notfall zu überleben, Feuer zu machen, Kanoe zu fahren und Skilanglauf zu machen, Rockclimbing und vieles mehr, was man im Freien so macht oder der Natur hilft, wie müllsparend zu leben oder zu recyceln. Unterstützt wurde dies zusätzlich durch einige Fieldtrips. So gingen wir zum Beispiel 5 Tage auf einen Rockclimbing trip in die Steppe Kanadas, auf einen 2 tägigen Canoe trip den Columbiariver runter, Eisklettern und Wintercampen für 2 Tage oder machten Skilanglauf und Schneeschuhwandern mit Übernachtung in einer Lodge bei -40 Grad Celsius 50 Kilometer entfernt vom nächsten Dorf. Es waren sehr gute, spaßige und unvergessliche Erlebnisse! Neben dem Unterricht bot die Schule noch Sport oder andere Aktivitäten an. Dabei trat ich dem Track and Field (Leichtathletik) Team bei. Wir hatten sehr viel Spaß in der Gruppe und fuhren sogar zu einigen Wettkämpfen in der Umgebung wo wir sogar einige Preise gewannen und sehr erfolgreich abschnitten. Neben der Schule nahmen wir noch an dem Rocky Mountain  International Student Program teil.
Dies bestand aus diversen Aktivitäten mit den International Students aus der Schule oder dem Schooldistrict NO 6 (Rocky Mountain). So besichtigten wir zum Beispiel Edmonton inclusive der 6. größten Shopping Mall der Welt, Calgary, das wunderschöne und berühmte Banff oder gingen canoeing auf dem märchenhaften Emeraldlake, schwimmen in den Hotsprings, paintballing oder skifahren und vieles mehr. Freunde fand ich auch einige. Das war jedoch anfangs nicht sehr einfach, da die Kanadier sehr nett, aber auch zum Teil nicht so kontaktfreudig zu den Internationals waren. Die Gemeinde war halt schon sehr eng zusammengeschweißt. Doch das war auch kein Problem, da man sich mit der Zeit einlebt und Teil dieser Comunity wird. Zuerst bestanden die Freunde jedoch meist nur aus anderen International Students. Als sich dies jedoch nach ein paar Wochen änderte, hatte ich tolle Freunde mit denen ich jede Woche etwas unternahm. Wir gingen in die kleine Innenstadt, wenn man das noch so nennen kann oder gingen schwimmen, spielten Karten, und im Winter fuhren wir Ski! Doch auch die Internationals blieben immer gute Freunde, sodass ich nun Leute in der ganzen Welt besuchen kann! Das Leben dort war insgesamt sehr entspannt und man hatte viel Zeit, da die Schulnoten nicht so zählten und mein Hauptziel war, eine andere Kultur kennen zu lernen und das Englisch zu lernen . Der Auslandsaufenthalt war deshalb, die vermutlich beste Entscheidung meines Lebens und ich würde es jedem,  besonders Golden, wieder empfehlen!  

Weitere Erfahrungsberichte aus British Columbia