Hallo, ich heiße Marleen, ich bin 15 Jahre alt und war im Herbst 2017 drei Monate lang in Maple Ridge, BC. Knapp ein Jahr zuvor fing alles an: mein Entschluss einen Auslandsaufenthalt zu machen, nahm immer mehr Gestalt an, Kanada als Zielland stand von Anfang an fest und bald war auch iSt als passende Organisation gefunden. Im April fuhr ich dann nach Düsseldorf zu dem Orientierungsseminar und traf die anderen Jugendlichen, die sich ebenfalls entschlossen hatten, einen Auslandsaufenthalt zu machen. Am 31. August sahen wir uns dann alle am Frankfurter Flughafen wieder, unser großes Kanada-Abenteuer konnte beginnen. Tatsächlich kann ich sagen dass der Abschied mir gar nicht so schwer viel, ich war viel gespannter darauf, was mich erwarten würde. Nach zehn Stunden Flug kamen wir alle sehr müde am Flughafen in Vancouver an und mussten eine Stunde auf unsere Busse warten, die uns nach Maple Ridge bringen würden. Am Riverside Center in Maple Ridge holten uns dann unsere Gasteltern ab. Meine Gastfamilie bestand aus zwei Frauen um die 60, einem kleinen Hund und meiner italienischen Gastschwester. Gleich am ersten Tag organisierte der Schuldistrikt einen Ausflug für alle International Students an den Alouette Lake, einem nahen Badesee. So konnte man gleich Kontakte zu den neuen Mitschülern knüpfen und fühlte sich am ersten Schultag nicht so alleine. An meiner Schule, der Westview Secondary School waren knapp 130 International Students aus der ganzen Welt, die alle sehr nett und offen waren und mit denen man sich sehr schnell anfreundete. Um mit den Kanadiern Freundschaften zu schließen, benötigte es manchmal etwas Selbstengagement, es lohnte sich aber wirklich, denn die waren auch total freundlich und lustig. Der Stundenplan war so aufgebaut, das ich vier Pflichtfächer hatte (Englisch, Mathe, Sience, Social Studies) und noch vier weitere Fächer, die schon für mich ausgewählt waren, ich aber noch wechseln konnte (Foods, PE, Music Concert Band, Französisch). Nachmittags spielte ich Volleyball in der Schulmannschaft oder ging in den Weight Room. In den Schulteams teilzunehmen ist eine super Möglichkeit mehr Kontakt zu den Kanadiern aufzubauen und es macht echt Spaß gemeinsam zu den Spielen zu fahren und für die Schule zu kämpfen. Das Niveau der Schule kann man nicht mit dem einer bayrischen Schule vergleichen. Den Stoff, den die Kanadier in der zehnten Klasse durchnehmen, macht man hier teilweise in der sechsten oder siebten Klasse. Dennoch wird selbstverständlich erwartet, dass man zuverlässig die Hausaufgaben erledigt und sich auf die vielen kleinen Tests vorbereitet. In meiner Freizeit war ich sehr aktiv: Fast jeden Nachmittag habe ich nach dem Sport noch etwas in Maple Ridge gemacht. Wir waren oft bei Tim Hortons, Starbucks, im Kino und abends im Youth Center oder haben Filmeabende gemacht. Am Wochenende standen dann die größeren Ausflüge nach Vancouver, Coquitlam, Granville Island, Kitsiliano, wandern, zum Hockey Game, Stanley Park etc. an. Ende November konnten wir sogar noch einmal nach Grouse Mountain, um mit einer traumhaften Aussicht auf Vancouver und den Pazifik Ski zu fahren. Aufgrund der guten Bus-und Bahnverbindungen war man komplett unabhängig und konnte sich frei bewegen. Nach all diesen tollen Erfahrungen und Erlebnissen fiel es mir sehr schwer von Kanada Abschied zunehmen. Doch ich weiß, ich habe so viel gelernt und diese Zeit kann mir niemand mehr nehmen. Wie man so schön sagt: Es ist kein „Mach´s gut“, es ist ein „Auf Wiedersehen“!