Am 30. Januar ging mein großes Abenteuer „ein halbes Jahr Kanada“ los. Für mich war schon als kleines Mädchen immer klar gewesen, dass ich während der Schulzeit unbedingt Zeit im Ausland verbringen möchte, und das möglichst weit weg von Zuhause um Mama und Papa zu beweisen, dass ich auch mal ohne sie zurecht kommen kann. An diesem 30. Januar ging es dann also los für mich, und schon am Flughafen in Bremen musste ich feststellen, dass das Abschied nehmen gar nicht so leicht fiel. Nach einem Flug der mir wie eine halbe Ewigkeit vorkam, landeten wir endlich an meinem Zielort: Victoria Airport, British Columbia, Canada. Von da aus musste ich noch mit meiner Gastfamilie eine halbe Stunde mit dem Auto fahren, um in einen Vorort der kleinen Stadt Sidney zu kommen, wo ich dann für ein halbes Jahr gewohnt habe. Meine Gastfamilie kam zu spät, weil sie noch bei Tim Hortons (der besten Café Kette der Welt) gesessen hatten. Nach diesem nicht ganz idealen Start wurde alles aber sehr schnell sehr gut. Meine Gastfamilie bestand aus meinen Gasteltern, zwei kleinen Gastschwestern, die 3 und 5 Jahre alt waren und einer anderen Austauschschülerin aus Mexiko, die ein Jahr älter war als ich. Da ich aus einem Haushalt mit zwei Brüdern komme, war diese Masse an Frauen zunächst ungewohnt für mich, aber meine Gastfamilie war von Anfang an so herzlich, offen und schlichtweg freundlich, wie alle Kanadier, die ich bei meinem Auslandsaufenthalt kennengelernt habe, dass ich sie einfach lieb haben musste. Bei uns war es einfach immer laut und lustig. Auch die Schule, die ich für ein halbes Jahr besucht habe, Parkland Secondary School, war etwas ganz neues für mich. Die Lehrer waren alle super freundlich und hatten immer volles Verständnis, wenn man mal im Unterricht nicht mitgekommen ist. Weil es an meiner Schule sehr viele Internationals aus aller Welt gab, hatten wir eine Art Vertrauenslehrer der sich nur um uns gekümmert hat. Sein Name war Jose Tudela, aber alle haben ihn immer nur Tudela genannt. Wenn ich an ihn zurück denke kann ich nicht anders als zu lächeln. Er war immer gut drauf, aber hatte auch sehr viel Verständnis wenn man Heimweh hatte oder sonstige Probleme. Mit der Schule und anderen Internationals von den anderen beiden Schulen aus unserem District haben wir auch zwei Ausflüge gemacht. Der zweite war eine unglaublich coole Erfahrung für mich. Wir sind nach Long Beach gefahren, meiner Meinung nach mit der Schönste Platz auf der Welt und am darauf folgenden Tag Whale Watching, wo wir leider keine Wale, dafür aber einen Bären gesehen haben.
Bevor ich nach Kanada gekommen bin, hatte ich Angst davor keine Freunde zu finden. Rückblickend war das eigentlich ziemlich dumm von mir, denn besonders mit den anderen Internationals aber auch mit den Kanadiern habe ich mich sehr gut angefreundet. Und auch jetzt, fast ein Jahr nach dem ich wieder zurück in Deutschland bin habe ich immer noch sehr engen Kontakt nach Brasilien, Mexiko und Kanada. Natürlich gab es in meiner Zeit in Kanada auch Tage die nicht so toll waren, aber zusammenfassend kann ich auf jeden Fall sagen, dass es sich total gelohnt hat die Zeit dort zu verbringen, weil man einfach so viele tolle Leute kennen lernt und es eine Erfahrung ist, die einem niemand weg nehmen kann. Obwohl mein Leben bisher noch sehr kurz ist, kann ich mit Sicherheit sagen, dass meine 5 Monate in Kanada die besten meines Lebens waren, und kann nur jedem raten es mir gleich zu tun und dieses wundervolle Land Kanada mit seinen wundervollen Menschen selber kennen zu lernen. Der Abschied von meiner Gastfamilie (im Bild unten) fiel mir übrigens ebenso schwer wie der von meiner richtigen Familie
- Lea T.
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Maple Ridge: Lea T.
Hallo, ich bin Lea und war für 3 Monate in Maple Ridge, das ist im Westen von Canada und nicht weit weg von Vancouver.…