Alle, die etwas erleben wollen und abenteuerlustig sind, sollten auch ihren Mut zusammennehmen und einen Auslandsaufenthalt machen. Diese Möglichkeit ist einmalig und lohnt sich auf jeden Fall. So ein Aufenthalt ist auch mit Höhen und Tiefen verbunden. Egal was man dort erlebt, man sollte nie vergessen, dass in der Heimat die Familie und Freunde auf einen warten. Ich war anfangs sehr nervös und konnte mir nicht vorstellen ohne meine Familie und Freunde in Kanada Spaß zu haben. Ich habe mich jedoch geirrt, da man den Kontakt zu Freunden und Eltern trotzdem noch hat und man im Ausland eine neue Familie erhält, die sich um einen kümmert und neue Freunde findet. Die ersten Tage fand ich in Kanada auf jeden Fall schon mal sehr cool, da das Wetter mitgespielt hat und ich im Flugzeug schon erste Freunde kennen gelernt habe, mit denen ich später die Umgebung erkundete. Die Schule hat mir sehr gut gefallen, da die Schüler dort sehr freundlich waren. Es war einfach Freundschaften zu schließen.
In der Schule herrschte immer eine sehr angenehme Atmosphäre. Die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler war anders als in Deutschland. Die Lehrer sind zu jedem Schüler hingegangen und haben bei Problemen geholfen. Der Lehrer war eher ein Freund vor dem man viel Respekt hatte. Das bedeutete, dass in der Klasse nie jemand störte und jeder alles unternahm, um gute Leistungen zu erzielen. Die Fächer haben auch sehr viel Spaß gemacht. Ich hatte echt coole Fächer wie Fußball und kanadische Geschichte. Am besten fand ich die Fächer wo man etwas Neues dazulernen konnte, wie z.B. Schreinern, wo man lernt mit Maschinen umzugehen und seine eigene kleine Kiste zu bauen. Mein Lieblingsfach war Fußball, da es meine Lieblingssportart ist und man auch etwas über die Taktiken in den einzelnen Theoriestunden gelernt hat. Die Lehrer haben es einem leicht gemacht die Sprache erstaunlich schnell zu lernen oder zu perfektionieren. Die Schule hatte viele Schüler aus anderen Ländern wie Mexiko und Japan. Dadurch lernt man auch noch ihre Kulturen kennen. Der Unterricht hat immer um 08:30 Uhr begonnen. Für die Pausen wurden den Schülern viele Aufenthaltsorte zur Verfügung gestellt. Die Schule hat auch immer Tage wie Zwillingstage eingeführt oder so, wo man z.B mit jemandem im Partnerlook gegangen ist. Auf jeden Fall fühlte man sich dort sehr wohl.
Wir machten viele Ausflüge, wie zum Beispiel an Halloween in einen Freizeitpark oder eine gemeinsame Kanufahrt auf einem See. Bei diesen Ausflügen lernte ich auch andere Austauschschüler aus Japan und China kennen. Ich habe viel mit meiner Familie unternommen. Sie haben mir zuerst einmal Vancouver gezeigt und auch den Stanley Park. Der Stanley Park war richtig cool und schön. Von dort konnte man die einzigartige Skyline von Vancouver sehen. Ich habe vorher außer im Internet oder Fernsehen noch nie eine Skyline gesehen. Man konnte alle Hochhäuser und viele Schiffe sehen.
Nachdem wir uns den Park angeschaut haben, besuchten wir Vancouver Downtown. Dort gab es sehr viele Geschäfte und Restaurants. Ich finde, dass Vancouver eine sehr multikulturelle Stadt ist. Als wir dann Zuhause ankamen, haben meine Gasteltern mir den Whirlpool gezeigt, in dem ich oft nach dem Training meine Zeit verbracht habe, denn ich war in einem Fitnessstudio um die Ecke angemeldet. Ein Höhepunkt in meinem Auslandsaufenthalt war meine erstes Vancouver Canucks Spiel gegen die Oilers. Mein Gastvater hatte zwei freie Karten und ist daher mit mir zum Spiel gegangen. Ich habe schon vorher oft mit meiner Gastfamilie Ice Hockey Spiele im Fernsehen angeschaut und ich mochte es sehr, daher war ich sehr aufgeregt. Die Atmosphäre in dem Stadion war einzigartig und ich freue mich jetzt noch, dass ich dabei sein konnte. Vancouver verlor leider das Spiel, jedoch war es trotzdem ein spannendes Spiel. Der beste Ausflug war der nach Victoria, denn das ist die Hauptstadt von BC. Wir sind vormittags mit der Fähre nach Victoria gefahren. Die Stadt machte einen britischen Eindruck auf mich, da es dort sehr schöne altmodische Gebäude gibt. Das Wetter spielte an diesem Tag sehr gut mit, denn die Sonne schien und es war ungewöhnlich warm. Ich hatte immer den Eindruck, dass es in Kanada kalt ist. Dies war wohl mein Fehler, da ich das Klima von Toronto und Ottawa mit dem von Vancouver verwechselt habe. Es war auf jeden Fall sehr schön in Victoria, da man dort z.B. auch sehr gut Souvenirs kaufen konnte. Es ist eine sehr schöne kleine Stadt, die am Meer liegt und perfekt für die Touristen ausgelegt ist. Ich empfehle jedem, der einmal nach Vancouver fährt, auch Victoria zu besichtigen, denn es war ein sehr toller Ausflug. An einem Wochenende bin ich auch einmal mit meiner Familie campen gewesen. Wir waren in den Vereinigten Staaten von Amerika. Wir campten an einem See in der Nähe von Seattle. Ich war das erste Mal campen und daher auch sehr unerfahren. Am Samstag sind wir dann zum Outlet Store gefahren und haben danach Seattle besichtigt und etwas dort gegessen. Es war ein echt cooler Campingausflug, da ich so etwas vorher noch nie gemacht habe. Als wir dann wieder zuhause ankamen, fing die Schule wie gewohnt wieder an. Einige Wochen später sind wir am Wochenende zu meinen Gastgroßeltern nach Pentiqten gefahren um uns dort von dem Alltag in Maple Ridge (Vorort von Vancouver) zu erholen. Es war sehr schön, da es in den Bergen lag und sehr warm war. Wir hatten dort sogar einen Pool und einen Kinoraum, indem ich viel Zeit verbracht habe. Als dieser Wochenendausflug zu Ende war, musste ich mich schon für Halloween vorbereiten.
Meine Freunde und ich verkleideten sich alle als Powerranger in verschiedenen Farben. Ich war der schwarze Powerranger. Es war ganz lustig, da wir in der Schule an diesem Tag den Kostümwettbewerb gewannen und einen Ausflug zu einem Freizeitpark gemacht haben. In Deutschland habe ich an Halloween noch nie so viel unternommen. Es war einfach einzigartig. In meinem letzten Monat bin ich oft Ski fahren gewesen. Ab und zu in Whistler und auch an kleineren Bergen. Doch der Skiausflug nach Whistler war etwas Besonderes. 2010 fanden dort die Olympischen Spiele statt und es ist eines der besten Skigebiete auf der Welt. Ich habe noch nie so lange, steile und schwere Strecken gesehen. Ich bin an diesem Tag, echt an meine Grenzen gekommen. Die letzten Tage vergingen sehr schnell. Ich habe mir ein kleines Buch gekauft, in das jeder reinschreiben konnte. Der Abschied war sehr traurig, aber ich wusste, dass ich meine Gasteltern wiedersehen würde, daher ging es eigentlich. Im Flugzeug habe ich mir noch einmal Gedanken darüber gemacht, was ich erlebt habe und was ich verpasst hätte, wenn ich diesen Auslandsaufenthalt nicht gemacht hätte. Es lohnt sich auf jeden Fall, aber man muss daraus was machen.