Erfahrungsberichte aus British Columbia

Salt Spring Island: Sofie K.

Bei einer Wanderung auf Salt Spring Island

Fähre mit der man nach Vancouver oder Victoria kommt

Skyline Vancouver bei einem Ausflug mit allen Austauschschülern

Im Januar stieg ich das erste Mal in meinem Leben in ein Flugzeug. Ich wusste nicht wirklich was mich erwartet, daher hatte ich nicht wie andere Austauschschüler viel über meine Gastfamilie nachzudenken, sondern war ganz auf den Flug fokussiert. Ich muss aber wirklich sagen, Fliegen macht mir sehr viel Spaß! Als ich dann meine Gastfamilie umarmen konnte und wir uns begrüßt haben, wurde ich auf der Autofahrt zu meinem Zuhause für die nächsten 5 Monate ganz viel gefragt. Zuhause angekommen, hat meine 5-jährige Gastschwester mir gleich das ganze Haus gezeigt und mit mir gespielt. Meine 7-jährige Gastschwester war erst ein wenig schüchtern, was sich dann aber relativ schnell gelegt hat.
Bei meiner Gastfamilie habe ich mich gleich sehr wohl gefühlt.  Meine kleinen Gastschwestern und ich hatten sehr viel Spaß zusammen. Wir haben den größten Schneemann gebaut, haben kleine Radtouren unternommen, waren spazieren, haben mit den Hunden gespielt und hatten einige Sing- und Tanzwettbewerbe. Meine Gastmutter und ich saßen gerne abends zusammen, haben noch eine Tasse Tee getrunken und stundenlang über alles Mögliche geredet.  Ich habe bei ihr Stricken und Nähen gelernt. Mein Gastvater war meistens nachmittags zu Hause, wenn ich aus der Schule kam. Er hat mich immer gefragt wie mein Tag war und mir seine neuesten Holzkunstwerke präsentiert. Wir haben auch öfter zusammen gekocht.  Wenn ich etwas vorhatte, war es nie ein Problem mich zu einer Freundin zu fahren oder dass eine Freundin übernachtete. Ich wurde als Familienmitglied
aufgenommen und kann mir wirklich keine bessere Gastfamilie vorstellen. In der Schule habe ich mich gleich sehr wohl gefühlt und saß in meinen Fächern neben sehr netten Leuten, die ich jetzt zu meinen Freunden zählen kann. Die Lehrer waren alle sehr sympathisch und hilfsbereit und ich ging wirklich sehr gerne in die Schule. Meine vier Fächer waren Mathe, Englisch, Spanisch und Holzverarbeitung, die mir alle sehr viel Spaß gemacht haben. Der Schultag sah so aus: um 8.55 Uhr fing die Schule an, dann hatte man sein erstes Fach, danach hatte man Flexblock, was bedeutet, dass man in ein Fach seiner Wahl gehen kann, in dem man z.B. noch etwas Hilfe braucht oder weiterarbeiten möchte. Man kann genauso gut in die Sporthalle oder Bücherei gehen. Danach hat man ganz kurz Homeroom, in dem man alle organisatorischen Dinge mitbekommt.  Dann geht es weiter mit dem zweiten Fach. In der Mittagspause ging man oft in die Stadt oder aß in der Cafeteria der Schule. Danach hatte man noch die beiden anderen Fächer und um 16.15 Uhr war auch schon die Schule aus.  Ich bin zu meinem Schulbus gelaufen oder mit Freunden noch ein wenig in der Stadt geblieben. Auf Salt Spring Island ist die Besonderheit, dass man nur von Montag bis Donnerstag Schule hat. Die Fächer haben jeden Tag rotiert, sodass immer mit einem anderen Fach angefangen wurde.
Mit anderen Austauschschülern, die aus der ganzen Welt kamen, haben wir fantastische Ausflüge gemacht. Wir sind für zwei Tage nach Vancouver gegangen,  waren in Seattle in den Osterferien, in Tofino auf Vancouver Island surfen und hatten an fünf Freitagen das Eco Programm. Hier unternahmen wir Kanu- und Kajakfahrten, waren wandern und konnten viel über die Natur erfahren.  Mit meiner Gastfamilie bin ich zweimal für jeweils eine Woche zu den Großeltern auf Vancouver Island gefahren,  dann noch für ein Wochenende zu meinen Gastgroßeltern nach Vancouver und auch zu meiner Gasttante. Außerdem hatte ich das Glück, mit einer Freundin zum Skifahren mitfahren zu können.
Mit Freunden bin ich immer mal wieder nach Victoria zum Shoppen und auch um etwas von der Stadt zu sehen mit der Fähre gefahren. Sonntags morgens habe ich meistens mit meiner Familie geskypt und mein Hund wurde natürlich auch immer in die Kamera gehalten. Es war mir immer sehr wichtig mit meiner Familie E-Mails zu schreiben, Postkarten zu schicken und zu skypen, damit ich wusste, was Zuhause passierte.  Dann konnte ich mich wieder ganz auf das „Jetzt“  konzentrieren. In meiner letzten Woche gingen wir oft zum See und im Meer baden. Ich habe mit einer Freundin noch eine Fahrradtour auf Vancouver Island gemacht und mich von meinen Freunden verabschiedet. Dann kam der Abschied von meiner Gastfamilie, der sehr traurig war. Bis heute haben wir weiterhin einen sehr guten Kontakt. Ich bin so glücklich, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Ich habe unglaublich nette Leute kennengelernt. Es macht mich sehr glücklich zu wissen, dass ich auf Salt Spring Island ein zweites Zuhause habe.
   

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