Wenn heute irgendjemand etwas von Kanada erzählt, kommen mir gleich Erinnerungen auf, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde. So habe ich doch tatsächlich in den 10 Monaten, die ich in Kanada verbracht habe, viele neue Freunde gefunden und ein Land mit unendlicher Natur kennen gelernt! Ich war sehr aufgeregt, als es nun endlich hieß, es ginge nach Kanada. Als ich am späten Abend in meinem neuen Zuhause ankam, waren alle sehr freundlich zu mir und mir wurde das ganze Haus gezeigt - ohne Ausnahme. Ich wurde nicht als ein Gast behandelt sondern vielmehr als ein weiteres Familienmitglied. Ich hatte drei Gastgeschwister und jede(r) einzelne hatte seinen Sport am Nachmittag. Ich wurde zu Hockeyspielen meines kleinen Bruders mitgenommen oder zum Lacrosse meiner großen Gastschwester später dann im Sommer. Natürlich blieb mir dazu auch die Wahl, zu Hause zu bleiben. Ich habe in meiner Zeit mitbekommen, dass kanadische Familien mit Kindern immer unterwegs und gut organisiert sind: Kaum war das Training meines Gastbruders zu Ende, ging es mit dem Reiten meiner Gastschwester weiter… sehr viel Trubel. Ich schätzte meine Gastfamilie sehr und tue es immer noch; sie haben mir am Anfang meines Jahres sehr geholfen und Unterstützung geleistet. Nach 10 Monaten mit ihnen kann ich sehr gut sagen, dass ich eine zweite Familie gewonnen habe! Meine kanadische Schule war auch ein Glückstreffer. Alle Schüler und Lehrer waren so nett und immer in guter Laune, dass sich meine Begeisterung für Kanada schier noch mehr steigerte. Schüler kamen auf mich zu und fragten mich aus, und auch das Verhältnis zwischen Lehrern und mir war etwas Einmaliges! Dadurch, dass man 74 Minuten Unterricht hat, sind die Lehrer viel eher auf ein Schwätzchen ab als in Deutschland… Ja, ich hatte Spaß. Zudem hat man sehr ausgefallene Kursmöglichkeiten, wie z.B. Kochen, Mechanik (Garibaldi Secondary School hatte eine extra Werkstatt, wo Schüler an richtigen Autos arbeiten konnten), Holzschnitzen oder anderes. Ich hatte auch Drama, einen Schauspielkurs. Es war ein richtiges Theater vorhanden, wo etliche Veranstaltungen stattfanden. Ein deutscher Freund, den ich auf Garibaldi kennen lernte, spielte sogar in einem dort aufgeführten Musical mit! Und auch mir bot sich die Gelegenheit, in einer von der Schule produzierten Verfilmung Macbeths mit zu wirken. Es war eine einzigartige Erfahrung! Genau wie die Schwein-Sezierung, die ich im Biologieunterricht miterleben durfte; was auch nicht jeder behaupten kann getan zu haben. All das habe ich iSt zu verdanken. Meine Gastfamilie sowie meine Schule hätte einfach nicht besser sein können! Vielen Dank für ein erfolgreiches Jahr voller Erfahrungen, die mich auf meinem weiteren Weg helfen werden! Meine Nachfolgern viel Spaß und nicht weniger Erfolg mit einem Aufenthalt in einem anderen Land voller neuer Traditionen wie ich es hatte! Eure Sophie Strauß Maple Ridge, British Columbia, Garibaldi Secondary School Juli 2008 – Juni 2009