Mein Auslandsjahr begann am 31.Januar. Ich habe mich ein ganzes halbes Jahr darauf gefreut, endlich für 5 Monate nach Kanada zu gehen und neue Menschen kennen zu lernen. Auf die Idee gekommen bin ich durch einen guten Freund, den ich schon mein Leben lang kenne, da unsere Eltern gut befreundet sind. Er hat ein Jahr lang eine Familie auf Salt Spring Island besucht, bei der er sich sehr wohl gefühlt hat. Also wollte ich unbedingt in dieselbe Familie. Als ich in Kanada ankam, wurde ich in Victoria am Flughafen von Freunden der Familie abgeholt und zu meiner neuen Gastfamilie gebracht. Ich wurde freundlich aufgenommen und war so müde, dass ich gleich schlafen gegangen bin. Ich musste nämlich am nächsten Tag schon in die Schule und war sehr nervös. Die Sorgen waren total umsonst, denn mein erster Schultag auf Salt Spring Island war sehr aufregend. Ich habe viele neue Schüler kennen gelernt und war sehr beeindruckt, wie nett und hilfsbereit alle sind. Man kann das echt nicht mit einer deutschen Schule vergleichen, denn jeder Schüler ist dort gleich gestellt und wird nicht nach dem äußeren Erscheinungsbild beurteilt. Auch zu den Lehrern hat man ein ganz anderes Verhältnis. Es ist viel freundschaftlicher und ich vermisse es wirklich sehr! Das Schulsystem ist anders, denn jeder Tag ist in vier Unterrichtsblöcke aufgeteilt, die jeweils 1 ½ Stunden dauern. Meine Fächer waren Mathe Calculus, English 11, PE und Dance. Neue Freunde habe ich in der Schule sehr schnell gefunden und wurde auch gleich in der ersten Woche zu einer Schokoladen-Fondue Party eingeladen. Die Wochenenden verbrachte ich mit meinen Freunden tagsüber oftmals in Victoria auf Vancouver Island. Wir mussten mit der Fähre fahren und hatten die schönste Aussicht auf die Gulf Islands Inselketten, die traumhaft schön sind. Abends saßen wir oft am Lagerfeuer und haben Hot Dogs und Marshmallows gegrillt. Wir hatten einfach immer einen Riesenspaß. In den Ferien habe ich für eine Woche die Schwester meines Gastvaters in Nanaimo besucht. Ihre drei Mädchen sind zwischen 13 und 18 Jahren. Wir haben viel unternommen und es waren echt tolle Ferien. Nach 2 Monaten kam ich allerdings gar nicht mehr mit meiner Gastmutter zurecht. Ich habe mich oft nicht integriert und ausgeschlossen gefühlt. Nachdem ich mit meinen Eltern geredet habe, habe ich mich an Sheri gewandt, die für uns Internationals in Kanada zuständig ist und immer geholfen hat. Mit ihr konnte ich ohne Bedenken über meine Probleme sprechen und ich durfte meine Gastfamilie wechseln. In meiner neuen Gastfamilie habe ich mich schnell eingelebt und sehr wohlgefühlt. Meine Gastmutter lebt allein mit ihrem Schäferhund und hatte noch eine Austauschschülerin aus Mexiko, die auch in meinem Alter war und mit der ich auch schon vorher manchmal etwas unternommen und mich gut verstanden habe. Manchmal haben wir sogar zusammen mexikanische Tortilla gekocht oder deutsche Spätzle. Total interessant war eine traditionelle Hochzeit, die in einem Park stattfand. Wir haben uns historische Ballkleider angezogen und Spiele, wie z.B. Wett-Eier-Lauf, gespielt. Ich hatte dank meiner Freunde, einen wunderschönen 18. Geburtstag! Im Mai hatten wir viele Tanzproben für unsere Auftritte. Ich verbrachte viele Tage nach der Schule mit Üben. Die Auftritte waren ein Riesenerfolg und ich finde es sehr schade, dass es in meiner deutschen Schule keine Tanzangebote gibt. Ich hatte die schönste Zeit meines Lebens in Kanada und würde es jedem empfehlen, ein Auslandsjahr mit iSt zu machen, da alles super organisiert ist und Sheri an der Schule bei Problemen immer für einen da ist. Schade, dass mein Aufenthalt schon vorbei ist, allerdings bin ich mir sicher, dass ich meine Freunde und Familie wieder besuchen werde. Vielen Dank für diese unvergessliche Zeit.