Drei Monate habe ich in Maple Ridge, British Columbia verbracht. Und es war die mit Abstand beste Zeit meines Lebens. Den ersten Monat habe ich direkt neben der Schule gelebt, der Garibaldi Secondary School (GSS), in einem süßen kleinen Haus mit drei Gastgeschwistern und einer koreanischen Austauschschülerin. In dem großen Garten mit Pool haben wir oft mit der Familie und Freunden Volleyball gespielt und Barbecues veranstaltet. In der Schule habe ich mich sofort wohl gefühlt, was nicht nur an den netten Leuten lag, sondern auch an der großen Auswahl an Schulfächern. Ich konnte acht Fächer wählen, und habe neben Mathe, Englisch, Französisch und Social Studies, Acting, Cooking, Choir und Japanese genommen. Es ist wirklich eine Erfahrung wert, Fächer zu nehmen, die man aus Deutschland nicht hat. Auch das schulische Niveau war leicht zu bewältigen und nicht allzu anspruchsvoll. Nachmittags habe ich in dem Schulteam Volleyball gespielt. In meiner Schule gab es viele Austauschschüler, hauptsächlich asiatische, die in Kanada ihren Schulabschluss machen. Besonders war auch, dass in den Schulen behinderte Schüler integriert werden. Da ich mich in meiner ersten Gastfamilie nicht ganz wohl gefühlt habe, habe ich sie nach einem Monat gewechselt, was sich als gute Entscheidung herausgestellt hat. Die restlichen zwei Monate habe ich dann bei meiner neuen Gastfamilie verbracht. Meine Eltern waren zwar beide berufstätig, haben jedoch versucht soviel wie möglich mit mir und meiner 9-jährigen Gastschwester zu unternehmen. Da meine Gastoma in den Staaten wohnt und mein Gastvater an der Grenze arbeitet sind wir oft in die USA gefahren, um zu shoppen oder essen zu gehen. Das Schöne an Maple Ridge ist, dass es sehr zentral liegt. Man ist in nur einer halben Stunde mit dem Auto in den Staaten und mit dem Bus in 1,5 Stunden in Vancouver. Eine wirklich tolle und vielseitige Stadt. Auf der Robson Street kann man gut shoppen und im Stanley Park sich entspannen. Ich habe versucht, soviel wie möglich in meiner kurzen Zeit in Kanada zu erleben. Besonders schön fand ich zum einen den Wochenend-Trip nach Whistler (1,5 Stunden nördlich von Vancouver), wo ich mit zwei Freundinnen war und es zum ersten Mal geschneit hatte. Zum andern war ich mit meiner Gastfamilie einen Tag vor meiner Abreise in den USA und habe mit meiner Gastoma Thanksgiving gefeiert. Das waren wirklich tolle Erlebnisse. Aber drei Monate waren leider viel zu kurz. Inzwischen bin ich schon seit 10 Monaten wieder in Deutschland, habe aber immer noch Kontakt zu meiner Gastfamilie. Und spätestens nach meinem Abitur werde ich wieder zurückfliegen, um alle nochmal wieder zu sehen. Vivienne Loewen Garibaldi Secondary School, Maple Ridge, British Columbia 2008