Seit vier Jahren wollte ich unbedingt ein Auslandsjahr in Kanada machen. Kanada war schon immer mein großer Traum; einmal in den Rocky Mountains Ski laufen gehen, auf einem türkisgrünen See Kanu fahren, mit einem der gelben Schulbusse in die Schule fahren und viele neue Menschen kennen zu lernen. Also entschied ich mich schließlich diesen Traum zu verwirklichen und ging für ein halbes Jahr von Ende Januar bis Ende Juni, nach British Columbia. Nachdem ich mich gründlich informiert hatte, entschied ich mich schließlich für Nelson, eine kleine Stadt am Rand der Rocky Mountains und nur zwei Stunden von den USA entfernt. Ich hatte bereits ein halbes Jahr vor meiner Ankunft Kontakt zu meinen Gasteltern. Ich kam zu dem stellvertretenden Schulleiter und der Schulsekretärin meiner Schule. Zu Beginn war ich ziemlich geschockt. Wer möchte denn schon bei seinem Schulleiter leben?! Jedoch stellte sich heraus, dass deren Positionen in der Schule auch sehr nützlich sein können. Kurz vor meiner Ankunft kam auch meine japanische Gastschwester (Yu ) zu meiner Gastfamilie. Ich hatte ein wenig Angst, dass meine Gastschwester und ich uns nicht verstehen würden, da man häufig von Auslandsschülern hört, dass Asiaten sehr verschlossen und zielstrebig seien. Als ich schließlich Ende Januar mit einem anderen deutschen Mädchen am Flughafen ankam, war ich sehr nervös. Aber meine Nervosität schwand direkt als mich meine Gasteltern und meine Gastschwester in die Arme schlossen. Ich habe mich direkt zu Hause gefühlt. Das Haus war sehr gemütlich eingerichtet und meine Gasteltern hatten sogar eine Katze! Die ersten paar Tage waren sehr schwer, da mir doch einige Vokabeln fehlten. Außerdem fiel es mir schwer meine japanische Gastschwester zu verstehen, da sie einen sehr starken Akzent hatte, aber schon nach einer Woche, erschien es mir als würde ich schon seit Jahren in Kanada leben und meine Gastschwester wurde zu meiner besten Freundin. Meine Gasteltern unternahmen sehr viele unterschiedliche Sachen mit uns. In den zwei Wochen Spring Break fuhren wir nach Vancouver und nach Vancouver Island. Es war wunderschön dort. Außer diesem großen Trip fuhren wir auch für drei Tage nach Kelowna und machten ein paar kürzere Trips in der Umgebung, waren Kanu fahren, sind wandern gegangen oder waren Ski fahren. Nelson stellte sich als eine durch Hippies geprägte Stadt heraus, was zwar ein total anderer Lebensstil war, als das was ich kannte, aber die Menschen waren so offen, dass ich mich direkt wohl gefühlt habe. Meine Schule hat mir auch von Anfang an gefallen. Ich hatte nur vier Schulfächer (Englisch, Französisch, Tanzen und Kunst). Nach zwei Wochen begann ich Rugby zu spielen, wo ich sehr schnell viele neue Freunde finden konnte. Außerdem machte ich auch Curling, Track & Field und probierte Field Hockey aus. Für die Internationalen Schüler gab es jeden Monat eine Aktivität, von Bowling, über Ice Fishing bis hin zu einem großen Trip nach Calgary und Banff für fünf Tage.
Mein Austausch ging viel zu schnell zu Ende, aber ich konnte mit einem Schulbus fahren, auf einem türkisgrünen See Kanu fahren und in den Rocky Mountains Ski fahren gehen. Ich habe Freunde fürs Leben gefunden und eine beste Freundin aus Japan. Ich vermisse die Menschen, die Natur, die Art der Menschen, meine Freunde und meine Gastfamilie sehr, doch wieder zu Hause zu sein ist auch sehr schön! Hätte ich die Möglichkeit nochmal einen derartigen Austausch zu machen, ich würde die Chance sofort nutzen!!
- Sofie K.
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Salt Spring Island: Sofie K.
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