Ich genieße es sehr, hier in Laval, Québec, Canada. Ich gehe auf eine französische Schule und lebe bei einer französisch-englischen Gastfamilie. Mit meiner Host Family (Gasteltern und Bruder) verstehe ich mich prächtig, sie sind in dieser Zeit schon wie eine richtige Familie für mich geworden. Wir haben viel Spaß zusammen und sie haben mir schon einige Sehenswürdigkeiten in der Umgebung gezeigt. Zu meiner Schule nehme ich den gelben ’bus scolaire’, an manchen Tagen gehe ich aber auch zu Fuß. Meine französischsprachige Schule, die Ecole Secondaire Georges-Vanier, unterscheidet sich ziemlich von den anderen Schulen in Québec. Wir haben keinen festen Stundenplan, sondern können uns unsere Fächer beliebig aussuchen. Ich entscheide mich also meist spontan, welchen Kurs ich in welcher Stunde besuchen möchte. Außerdem halten Lehrer meiner Schule nicht einen ‘normalen‘ Unterricht, sondern verstehen sich mehr als Aufsicht und Ansprechpersonen, falls es in den sogenannten Modulen mal Unklarheiten gibt. Module sind Lern- und Arbeitshefte, die wir nach unserem Zeittempo bearbeiten und ausfüllen, um anschließend ein Examen darüber zu schreiben. Das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern ist im Allgemeinen sehr freundschaftlich und auch ich verstehe mich, anders als in Deutschland, recht gut mit ihnen. Das alles finde ich recht cool und ansprechend. Aktivitäten werden auch reichlich angeboten, allerdings zumeist nur von den Jüngeren angenommen. Bis ich das heraus fand, ging einige Zeit vorbei, da diese Angebote nicht sofort am Anfang des Schuljahres beginnen. Nach einiger Sucherei fand ich Hobbies für mich, und so gehe ich jetzt zwei Mal die Woche zu Taekwondo und seit den Weihnachtsferien ins Fitness (was auch langsam nötig wurde…). Den kanadischen Winter ist bisher überlebt. *smile* Einmal habe ich mir meine Hand “angefroren”, aber das passiert einem nur, wenn man, so wie ich, am eisigsten Morgen ohne Handschuh telefoniert… Sämtliche Feiertage wie Halloween, das Erntedankfest und Weihnachten, wurden zu meinem großen Vergnügen, sowohl von der Familie und den Freunden, als auch in der Schule ordentlich gefeiert. Meine italienische Gastmutter hat mir alle möglichen québecois‘sche und italienische Rezepte gezeigt und ich weiß jetzt alles über Paté chinoise, Chickenpotpie und das Backen von Pizelles. Zwei tolle Erlebnisse habe ich auch gehabt, als ich mit deutschen Freundinnen (die auch mit iSt hier sind) nach Toronto, zu den Niagarafällen und nach Québec City gefahren bin. Jetzt wartet noch mein letzter, mit Sicherheit erlebnisreicher Monat auf mich. Die Zeit geht so schnell vorbei. Miriam Schwarzlmüller École Secondaire Georges Vanier (SEIQ), Laval, Québec