Jetzt bin ich schon über ein Jahr zurück in Deutschland- verrückt wie die Zeit vergeht. Ich weiß noch genau, wie ich am 23.Januar in Hannover am Flughafen stand und mich von Freunden und Familie verabschieden musste – denn in diesem Moment ist mir erst klar geworden, dass ich Deutschland nun wirklich für das nächste halbe Jahr verlassen muss. Nach einem tränenreichen Abschied ging es also los ans andere Ende der Welt. Im Flugzeug mit mir waren noch viele andere Austauschschüler von iSt, was sehr gut war, denn man hat sich in seiner Situation nicht mehr ganz so alleine gefühlt. Nach dem langen, anstrengenden Flug wurden wir von unseren Gastfamilien abgeholt. In der ersten Woche – der sogenannten „Vorbereitungswoche“ haben wir Austauschschüler viel über Neuseeland gelernt und konnten schon erste Eindrücke sammeln. Wir waren zum Beispiel auf dem Skytower in Auckland und am Piha Beach. Einige waren zu Anfang in sogenannten „welcome families“, doch ich war von vorne herein in meiner richtigen Gastfamilie mit 2 anderen deutschen Mädels. Nach der Vorbereitungswoche sind die anderen beiden weiter zu ihren richtigen Gastfamilien gereist und alle waren plötzlich mehr auf sich allein gestellt. Ich besuchte das Rosehill College in der Nähe von Auckland und da ich im „year 13“ war musste ich noch nicht einmal eine Uniform tragen. Da auf dem Rosehill College sehr wenige deutsche Austauschschüler sind, war es einfach Kontakt zu den Kiwis zu knüpfen und ich hatte im Endeffekt ausschließlich neuseeländische Freunde. Nach einiger Zeit wurde mein Verhältnis zu meiner Gastfamilie immer schlechter. Nachdem ich mich an iSt gewendet habe , waren die sofort super hilfreich – an dieser Stelle riesen Lob an Stephanie!- und ich bekam die Möglichkeit mir unter mehreren neuen Gastfamilien eine auszusuchen. Eine neuseeländische Freundin hat mir dann aber angeboten bei ihr einzuziehen und ich habe mich dafür entschieden. Das war wahrscheinlich die beste Entscheidung, die ich in Neuseeland getroffen habe, denn die Zeit danach war nur noch super! In den Ferien habe ich noch eine Südinseltour mit Flying Kiwi gemacht und diese Eindrücke kann man gar nicht in Worte fassen! Wunderschöne Sandstrände, Gletscher, Klippen – Neuseeland hat einfach alles! Wir sind innerhalb von zweieinhalb Wochen mit etwa 20 Leuten einmal um die komplette Südinsel gefahren und haben jede Nacht an einem anderen Ort gezeltet. Lagerfeuer am Strand, Pinguine beobachten, Kajak fahren im wunderwunderschönen Abel Tasman Nationalpark – es war wirklich eine tolle Zeit! Ich war Bungeejumpen in Queenstown und habe einen Fallschirmsprung gemacht. Ich sage euch: Es lohnt sich die Angst zu überwinden! Die Zeit verging wie im Flug und plötzlich stand ich schon wieder in Auckland am Flughafen und es ging zurück nach Hause. Ich konnte es gar nicht fassen, dass es schon vorbei war. Der Abschied war sehr traurig und ich habe selbst im Flugzeug noch stundenlang geweint. Dieses Jahr von März bis April, also in meinen Osterferien war ich wieder in Neuseeland um meine Freunde zu besuchen und ich bin sicher, es wird nicht das letzte Mal gewesen sein.