Mein Leben in Neuseeland Auch wenn jetzt schon ein halbes Jahr seit meiner Zeit in Neuseeland vergangen ist, kann ich nur sagen, es war auf jeden Fall eine fantastische Zeit! Es war so toll und ich vermisse es. Aber erst mal ganz von vorne. Ich hatte schon ein wenig länger über einen Auslandsaufenthalt nachgedacht und auch an einer Veranstaltung darüber in meiner Schule teilgenommen. Dann in den Herbstferien entschloss ich mich: ich möchte ein halbes Jahr nach Neuseeland gehen! Schon ging alles ganz schnell, ich bewarb mich, ging zum Beratungsgespräch und dann auch schon zum Vorbereitungswochenende. Dort habe ich von der Organisation und den „Returnees“ nochmal nützliche Informationen bekommen und hatte auch viel Spaß mit anderen die in meiner Situation waren. Von nun an wartete ich ganz gespannt auf die Informationen über meine zukünftige Gastfamilie und dann, kurz vor Weihnachten, bekam ich sie: meine zukünftige Familie sollte aus meiner Gastmutter, meinem Gastvater und einer 1 ½-jährigen Gastschwester bestehen. Sofort schrieb ich ihnen eine Email und bekam danach auch Fotos zurückgeschickt und wir schrieben regelmäßig bis zu meinem Abflug. In der letzten Woche wurde ich wahnsinnig nervös und gespannt! Der Abschied von Freunden und Familie fiel mir dann aber viel leichter als erwartet. Der begleitete Flug verlief problemlos, aber kam mir ewig vor und ich wurde immer aufgeregter. Doch plötzlich stand ich dann endlich meiner Gastfamilie gegenüber! Die Stimmung war gelassen und wir haben uns super verstanden, auch mit dem Englisch hatte ich keine Probleme. Ab und zu hab ich mal etwas nicht verstanden, aber das haben sie dann entweder einfach nochmal deutlich wiederholt oder erklärt. Wenn ich teilweise die gleichen Wörter noch einmal erklärt bekommen musste, wurde es zwar etwas peinlich, aber das ist denke ich am Anfang auch ganz normal, dass man sich nicht alles merken kann, wenn so viel neu ist. In Auckland hatten wir noch eine Vorbereitungswoche, in der wir, mit anderen Austauschschülern die auf unsere Schule gehen oder die in unserer Nähe wohnen werden, verschiedenes über Neuseeland erfahren und kennengelernt. Und danach der lang ersehnte Schulanfang! Endlich betrat ich zum ersten Mal das "Rosehill College"! Die ersten zwei Tage waren nur für neue Schüler und "Internationals". Außer mir waren noch 7 andere Deutsche an der Schule (nach dem zweiten Term dann nur noch drei andere). Insgesamt hatte unsere Schule 2000 Schüler und war damit doppelt so groß wie meine Schule in Deutschland. Ich zweifelte ernsthaft daran, ob ich mich je auf dem Schulgelände zurechtfinden können würde - aber zur Not gab es ja immer noch einen großen Plan von der Schule, jedoch kannte ich die Schule bereits nach ein paar Wochen in- und auswendig. An unseren ersten Tagen mussten wir auch noch einen Test in Mathe und Englisch machen, der aber sehr einfach war. Außerdem wurden wir sogenannten "Häusern" (ähnlich wie in Harry Potter auf Hogwarts) zugeteilt, die dann später auch Wettkämpfe gegeneinander austrugen. Die Schule fing immer um 8:35h an und endete um 15:20h. Außerdem hatten wir jeden Dienstag "late start", also keine erste Stunde, sodass wir erst um 9:40h da sein mussten. Ich hatte die Fächer English, Maths, Tourism, Hospitality (kochen), PELeadership und PEFitness. Besonders interessant fand ich davon Tourism, das etwas ähnlich wie Erdkunde, nur auf dem Aspekt Tourismus fixiert, war. Mit dieser Klasse hatte ich dann auch eine Wochenendfahrt nach Rotorua gemacht. In Hospitality hatte ich immer sehr viel Spaß und super leckeres Essen gekocht oder gebacken, das wir dann auch essen durften. Sowohl die Mitschüler als auch die Lehrer waren immer sehr nett und haben einem gern geholfen. Die Mitschüler waren auch offen und interessiert gegenüber einem. Obwohl ich sagen würde, dass ich erst Ende des ersten Terms richtig gute neuseeländische Freunde hatte- aber eine Freundschaft braucht eben auch Zeit sich zu entwickeln. Meine Nachbarin Talor ist auch in meine Stufe gegangen. Sie klingelte netterweise bereits in der zweiten Woche bei mir und hat mich gefragt, ob ich nicht einen Film mit ihr schauen möchte. Sie und Rosena, mit der ich genauso wie Talor zur Schule gegangen bin, sind dann auch meine besten neuseeländischen Freunde geworden! Ein besonderer Höhepunkt war bestimmt noch der Ball. Ein Schulball für die 12te und 13te Stufe. Es war das volle Programm von Ballkleider aussuchen über Dates verabreden zu Make-up und Haare machen. Kurz davor hatten wir alle eine riesen Angst bekommen, aber am Ende des Abends konnte man nur sagen, es war echt „awesome“! Damit ich dann auch wirklich viel von Neuseeland zu sehen bekomme, habe ich zwei Bustouren mit „Flying Kiwi“ gemacht. Diese Organisation würde ich wirklich jedem weiterempfehlen. Der einzige Nachteil ist eben nur, dass es doch sehr teuer wird, da die Reise an sich schon teuer ist und man zusätzlich aber noch für sämtliche Attraktionen und Aktionen zahlen muss. Die Tour über die Südinsel habe ich über Ostern gemacht. Wir haben die meiste Zeit davon in Zelten geschlafen und nur selten in einer Jugendherberge. Während der Nordinseltour hingegen, haben wir immer in Jugendherbergen geschlafen, da ich diese während des „Winters“ gemacht habe. Ich habe bei beiden Touren neue Freundschaften geschlossen und teilweise auch Freunde aus der Vorbereitungswoche wiedergetroffen. Es haben sich beide Touren in jedem Fall gelohnt und ich hatte danach auch den Eindruck die große Vielfalt Neuseelands kennengelernt zu haben. Da ich diesen Bericht jetzt schon ein gute halbes Jahr nach meinem Aufenthalt schreibe, kann ich von noch einer tollen Erfahrung erzählen. Ende Januar konnte ich Rosena, eine der neuseeländischen Freunde, welche für ihre Sommerferien zu ihrer Verwandtschaft nach Irland geflogen ist, dort besuchen. Und es war einfach nur toll sie dort wiederzusehen! Wir hatten super viel Spaß zusammen und dann war es ein echt trauriger Abschied, da wir ja noch nicht genau wissen wann wir uns wiedersehen werden.