Neuseeland: ein Land, das ich nie vergessen werde!
Ich habe mich schon sehr lange für einen Auslandsaufenthalt interessiert, wusste allerdings nie, in welches Land ich reisen sollte. Dank Empfehlungen von Freunden bin ich zu der Organisation iSt Sprachreisen gekommen und habe mich erst einmal beraten lassen, welche Länder denn gut für ein Auslandsjahr (bzw. bei mir nur ein halbes) geeignet wären. Mir wurde klar, dass für mich sowieso nur Australien oder Neuseeland zur Auswahl stünden, da es zum Beispiel in Kanada oder den USA von der Schulzeit genauso wie in Deutschland ist. Dann hätte meine Schule in Deutschland mir allerdings vorgegeben, die 10. Klasse zu wiederholen, weil ich dann ein halbes Schuljahr vom Unterricht abwesend gewesen wäre. Bei Australien und Neuseeland sah das schon anders aus, da das Schuljahr dort schon im November bzw. Dezember endet, was meine Heimatschule akzeptiert hat, da ich so nur 3 Monate in der Schule gefehlt habe. Die Entscheidung zwischen Australien und Neuseeland fiel mir ehrlich gesagt ziemlich schwer, allerdings haben mich einfach die Erzählungen über die unglaublich schöne Natur in Neuseeland überzeugt. Außerdem konnte ich das ganze Land bereisen, da es im Vergleich zu Australien relativ klein ist.Ich wollte in eine große Stadt, weil ich mir gedacht habe, es könnte auf dem Land schnell langweilig werden. Also entschied ich mich für Auckland, das mit 1,5 Millionen Einwohnern die größte Stadt Neuseelands ist. Diese Wahl bereue ich keinesfalls!
Bei der Schulwahl zerbrechen sich viele oft den Kopf, was meiner Meinung nach überhaupt nicht nötig ist, denn die meisten Schulen in Neuseeland sind sowieso sehr ähnlich. Man sollte also die Ortswahl des Aufenthalts hier priorisieren. Ich habe mich für das Northcote College entschieden, da es eine der nächsten Schulen zu Aucklands Stadtzentrum ist.
Nach dem Ausfüllen von endlosen Formularen und einem Vorbereitungstreffen ging sie dann endlich los für mich: Die Reise meines Lebens! Ich bin gemeinsam mit circa 50 anderen iSt Schülern erst von München nach Frankfurt über Singapur nach Auckland geflogen. Der Flug war ziemlich entspannt und man konnte sich schon mit all den neuen Leuten über den Auslandsaufenthalt austauschen.
Außerdem gab es eine von iSt organisierte Vorbereitungswoche in Auckland, wo wir unter anderem den Skytower besichtigt haben, eine Hafenrundfahrt machten und etwas über die Neuseeländische Kultur und das Leben dort lernten.
Danach ging direkt die Schule los. Nach der Fächerwahl war ich sofort im Unterricht der Kiwis mit integriert. Anfangs fiel es mir zwar ein bisschen schwer, mitzukommen aber man verbessert sich von Tag zu Tag, und neue Freunde lernt man auch kennen.
Ich habe die Schule dort sehr gemocht, sie war zwar schon sehr alt, aber der Unterricht war wesentlich entspannter als in Deutschland und die meisten Lehrer waren sehr nett.
Außerdem habe ich noch im Schulteam Rugby gespielt. Obwohl ich überhaupt keine Vorerfahrungen mit Rugby hatte, wollte ich es mal ausprobieren, wenn ich schon mal in Neuseeland bin. Und ich muss sagen: es hat mir richtig viel Spaß gemacht, obwohl es manchmal schon zur Sache geht und man sich oft verletzt.
Nun zu meiner Gastfamilie: Ich hatte zwei kleinere Gastbrüder, einen Gastvater und eine Gastmutter. Ich habe sie alle sehr gemocht und habe manchmal, aber nicht so oft, etwas mit ihnen unternommen. Meine Gastgeschwister waren acht und neun Jahre alt und sehr computerspielbegeistert und sie wollten sehr oft, dass ich mit ihnen Spiele am PC spiele. Alles in allem war es eine sehr nette Familie, die mir ein recht großes Zimmer, gutes Essen und kostenloses W-Lan zur Verfügung gestellt hat, worüber ich mich riesig gefreut habe.
Mit meinen neugefundenen Freunden habe ich dann in den zweiwöchigen Schulferien eine Südinseltour gemacht. Wir haben sie über eine Organisation online gebucht und mussten eigentlich gar nichts selbst planen. Über den Flugweg ging es dann zuerst von Auckland nach Christchurch, wo wir uns mit den anderen Schülern der Gruppe getroffen haben. Nach einer Übernachtung in Christchurch sind wir einmal rund um die Südinsel mit einem Bus gefahren, haben kleinere Städte und vor allem atemberaubende Naturwunder besichtigt. Ich muss ehrlich zugeben, die Vielfalt und Schönheit der Natur auf der Südinsel hat mich einfach umgehauen! Außerdem habe ich in Queenstown einen Bungy-Jump gemacht, und zwar den mit 134-Metern Sprunghöhe höchsten Neuseelands. Das Gefühl beim freien Fall ist einfach so unbeschreiblich, es war mit Abstand das krasseste, was ich je in meinem Leben erlebt habe.
Die Tour hat insgesamt elf Tage gedauert, und ich kann jedem nur empfehlen, auch eine zu machen, sei es mit einer Organisation oder Privat mit zum Beispiel meinen Eltern.
Wo wir schon beim Thema Eltern sind, lässt sich erwähnen, dass mein Vater mich noch in Neuseeland besucht hat, kurz vor dem Heimflug. Er ist für drei Wochen gekommen, damit wir gemeinsam noch eine Nordinseltour machen können. Wir haben uns dafür einen Campervan gemietet, um unabhängig zu sein und einfach von Stadt zu Stadt, bzw. von Campingplatz zu Campingplatz zu fahren. Diese Tour hat mir auch sehr gut gefallen, weil man dabei ein richtig schönes Roadtrip-Feeling bekommen hat.
Danach war mein Aufenthalt von Juli bis Dezember in Aotearoa (so heißt Neuseeland in der Sprache der Maori) auch schon wieder vorbei. Ich muss sagen, es ist mir vorgekommen wie höchstens einen Monat und wäre gerne noch länger geblieben. Nach allem, was ich in Neuseeland erlebt habe und all den coolen und überaus freundlichen neuen Leuten, die ich kennengelernt habe, fiel es mir sehr schwer, mich zu verabschieden. Doch ich überlege schon, nach meinem Abitur wieder in dieses wunderbare Land zu reisen.