Irgendjemand sagte mal, Neuseeland sei das schönste Ende der Welt. Für mich stand relativ schnell fest, genau da möchte ich hin! Ich entschied mich, 9 Monate lang die Papanui High School in Christchurch zu besuchen. Heute kann ich sagen, dass dies die wohl beste Entscheidung meines Lebens war. Nach dem Ausfüllen vieler Formulare, einem Vorbereitungswochenende in Deutschland und einer großen Vorfreude wurde es dann irgendwann ernst. Einen Monat bevor ich im Juli los flog, um die Welt von der anderen Seite zu sehen, kam ein Brief mit einem kurzen Steckbrief meiner Gastfamilie. In diesem Moment wurde mir das erste Mal etwas mulmig, denn dort sollte ich also die nächsten neun Monate meines Lebens verbringen… In Neuseeland angekommen, wurde ich allerdings sofort herzlich begrüßt. In Wellington, der Hauptstadt Neuseelands, absolvierte ich zusammen mit anderen Neuseelandfahrern eine Vorbereitungswoche. Ich redete so viel mit meiner Gastfamilie, sodass ich mich relativ schnell an den Akzent gewöhnte und an die allgemeine Tatsache, nun alles auf Englisch zu sagen. Nach einer Woche war ich dann aber doch froh, nun endlich nach Christchurch zu kommen und meine „richtige“ Gastfamilie kennen zu lernen. Auch die war klasse, vom ersten Moment an fühlte ich mich zu Hause und wusste, dass ich gut aufgehoben war. Meine Gastmutter half mir wo sie nur konnte, zeigte mir den „kiwi way of life“ und war einfach immer für mich da. An meinem ersten Schultag traf ich zuerst die anderen „internationals“. Mit diesen zusammen absolvierten wir nochmal eine 3-tägige Vorbereitung. Uns wurde die Schule gezeigt, das Unterrichtssystem erklärt, wir konnten erste Kontakte zu Mitschülern knüpfen, Fächer wählen… Die Papanui High School hat ein „Buddy-System“. Das heißt jeder internationale Schüler bekommt ein oder zwei neuseeländische Schüler, diese sollten bei der Orientierung helfen und eine Art erster Freund sein. Ich verstand mich allerdings überhaupt nicht mit meinen Buddys und fühlte mich ziemlich verloren, meine erste kleine Krise. In meiner form class waren allerdings ein paar Kiwis, die mich sofort ansprachen und mir Christchurch zeigen wollten. Ashley, Cora und Grace hießen sie und nach neun Monaten stellten wir fest, wie unzertrennlich wir geworden sind. Wir unternahmen vom ersten Tag an fast jedes Wochenende was zusammen und hatten einfach nur ganz viel Spaß. Es gab natürlich trotzdem auch immer wieder Tage, wo ich einfach nur niedergeschlagen war und mich gefragt habe, warum ich das alles mache. Ich vermisste dann meine Familie, Freunde aus Deutschland, manchmal aber auch nur so banale Sachen wie ein gutes deutsches Brot. Doch egal was war, irgendwie kämpfte ich immer weiter. Die Schule in Neuseeland machte mir Spaß und ich liebte meine Fächer. Die Lehrer die ich hatte, waren hilfsbereit und unterstützten immer jeden Schüler. Auch das International Office war bemüht, alles für uns internationale Schüler zu tun und halfen uns bei jeglichen Fragen und Problemen. Die Papanui High School war einfach großartig und ich würde mich immer wieder für diese Schule entscheiden. Das Highlight meines Aufenthalts war eine 4-wöchige Reise durch ganz Neuseeland mit „Flying Kiwi“. Neben atemberaubenden Landschaften und aufregenden Aktivitäten wie bungy jumping oder sky diving, waren es vor allem die Menschen, mit denen ich unterwegs war die, diese Reise so verdammt gut gemacht haben. Ich knüpfte Kontakte mit der ganzen Welt und mit einigen bin ich sogar heute, nach fast einem halben Jahr noch in Kontakt. Überhaupt bin ich froh, dass ich die Möglichkeit hatte, das Land zu sehen. Sowohl mit der Schule im Unterrichtsfach Outdoor Education, wo wir etliche Mehrtageswanderungen gemacht haben, als auch in den Ferien und an Wochenenden. Neuseelands Landschaft ist wirklich so atemberaubend, dass man unbedingt rausgehen und sie einfach erleben muss. Doch wie es so schön heißt, soll man gehen, wenn es am schönsten ist. Also musste auch ich im April meine Koffer packen und wieder zurück ins „alte“ Leben. Nach einem tränenreichen Abschied bin ich nun also wieder in Berlin. Doch was bleibt, sind die Erinnerungen an die beste Zeit meines Lebens. Außerdem habe ich in Neuseeland auch einige Deutsche kennen gelernt, man könnte sagen wir sind beste Freunde geworden. Das Treffen mit diesen Leuten ist jeden Monat mein absolutes Highlight. Durch meinen Neuseelandaufenthalt habe ich so viel gelernt, ich beherrsche nicht nur die Sprache, sondern habe so viele tolle Freunde gefunden, bin stärker geworden, selbstständiger und hatte einfach unendlich viel Spaß! Was soll ich sagen, ich bin süchtig nach Neuseeland und allem was dazu gehört. Schon im Oktober fahre ich wieder hin, um Freunde zu besuchen und auch meinen Eltern das Land zu zeigen. Ich kann jedem von euch nur raten, sich zu trauen und ins Ausland zu gehen. Es gibt nicht viel zu verlieren, denn eigentlich kann man nur gewinnen!