Kia Ora an alle Auslandinterssierten Letztes Jahr im Januar war es endlich soweit und mein Auslandsaufenthalt in Neuseeland konnte beginnen. Nach über einem Jahr Planung, Vorbereitungswochenende in Stuttgart und doch recht schwerem Abschied von meinen Freunden und meiner Familie hob das Flugzeug vom eiskalten Deutschland Richtung Wellington ab. Nach schier endlos langem Flug über London, Los Angeles und Auckland kamen wir (wir sind als von iSt betreute Gruppe geflogen) endlich im über 30°C heißen Wellington an. Hier haben ich die erste Woche bei einem Vorbereitungsseminar verbracht und dort viele Nützliches und Interessantes über die Kiwis, Land und Sprache erfahren. Außerdem hab ich dann gleich mal die anderen alle kennen gelernt, die mit mir die nächsten Monate auf die selbe Schule gehen sollten. Nachdem der Jetlag überwunden war und man sich an die 12 Stunden Zeitverschiebung, den Sommer, die starke Sonne (mein erster Einkauf war ein Sonnenspray mit LSF 45!!) und alles Neue gewöhnt hatte, war es eigentlich nicht schwer in den "easy going way of life" der Kiwis zu finden. Meine Gastfamilie in Wellington war sehr nett und ich fand es schon fast schade als ich nach der ersten Woche wieder aufbrechen musste. Doch schließlich ging es dann nach Christchurch, das für die das nächste halbe Jahr mein Zuhause werden sollte. Meine Gastmutter begrüßte mich dann auch gleich recht herzlich und ich konnte mich schnell in meine "hostfam" eingliedern. „Familie“ ist bei meinem homestay zwar schon fast übertrieben, da ich nur eine sechzigjährige Gastmutter und eine 24-jährige Gastschwester hatte, aber das machte nichts. Das Haus in dem ich wohnte war typisch neuseeländisch: sehr klein, altmodisch, ohne Isolierung oder Zentralheizung (im Winter wars echt sehr kalt!) und mit drei süßen Katzen, die ich natürlich auch gleich in mein Herz schloss. In meiner Schule, dem Linwood College, mussten wir keine Schuluniform tragen und es waren fast 30 andere deutsche Austauschschüler da, die alle erst mal nur Deutsch sprachen, was etwas schade war. Man musste sich schon trauen und ein bisschen von der Gruppe raus gehen, doch dann war es eigentlich nicht schwer auch Kiwi Freunde zu finden und Anschluss zu bekommen. Die Schule allgemein ist recht anders als in Deutschland, schon allein von den Unterrichtsfächern her. Ich habe Geography, Tourism, English, Hospitality, Biology, Photography und Adventure Education gewählt. Das war eigentlich das tollste Fach überhaupt, weil man unglaublich viel unternommen hat. Das Fach ist eine Besonderheit von meiner Schule gewesen und wurde extra für die Internationals angeboten. Jede Woche haben wir dann Ausflüge gemacht, sind nach Queenstown gefahren, haben Kajaking gemacht, Coastering, Zeltlager, waren wandern, sind in Neoprenanzügen Wasserfälle raufgeklettert und durch unterirdische Höhlen gelaufen, kurz gesagt wir haben lauter verrückte, tolle Abenteuer erlebt und man lernt dadurch erst kennen, zu was man eigentlich überhaupt fähig ist. In den Osterferien bin ich mit ein paar Freunden und unserem Adventure Lehrer nach Stewart Island gefahren, der südlichsten Insel Neuseelands, auf der viele Kiwis selbst noch nicht einmal waren. Es war echt wunderschön dort und Natur pur. Neben einem fishing trip waren wir dort meist am Strand. Auch mit Tourism sind wir mal zu einem field trip an die Westküste aufgebrochen und sind bei strahlendem Sonnenschein mit dem Heli auf den Franz-Josef Gletscher geflogen und waren anschließend in den hot pools beim Schwimmen. Tourism war auch echt ein super Fach und der Lehrer war genial. Natürlich war ich nicht die ganze Zeit nur unterwegs sondern hatte auch einen ganz normalen Alltag in Christchurch. Oft sind wir nach der Schule noch in eine Shopping Mall gegangen (die Schule war so gegen 16 Uhr aus), haben DVD-Abende gemacht, waren im Kino, in den vielen schönen Parks der "Garden City" oder haben Muffins gebacken! Meine Gastfamlie hab ich ab und zu auf so genannte "tiggy tours" in die Umgebung begleitet und natürlich den 60. von meiner hostmum mitgefeiert. Zu diesem Anlass ist auch meine andere Gastschwester mit ihrem Mann aus London angereist, mit der ich mich viel besser verstanden hab als mit meiner ziemlich kindischen anderen Gastschwester. Mit meiner hostsis war ich dann schließlich noch am Milford Sound, wo wir mit unseren Sommerreifen und fast leerem Tank schon fast im Schnee stecken geblieben sind. Meine Eltern sind mich auch noch kurz für drei Tage besuchen gekommen, worüber ich mich voll gefreut habe. Mit ihnen zusammen war ich noch in Kaikoura beim Whale Watching und meine hostmum und ich haben ihnen so mein neuseeländisches Leben und Umfeld gezeigt. Ein Highlight gegen Ende meines Aufenthalts war noch der Trip mit einer Freundin in eine Berghütte, auf der wir ohne Elektrizität noch mal wunderschön NZ hautnah erleben konnten. Das halbe Jahr ist eigentlich wie im Flug vergangen und so musste ich leider dann im Juni auch schon wieder nach Deutschland aufbrechen. In meinem Auslandsaufenthalt habe ich viele neue Freunde aus Neuseeland und der ganzen Welt gefunden, wunderschöne, einzigartige Momente erlebt und auch ein zweites Zuhause gefunden, wo ich mich sehr wohlgefühlt habe. Nebenbei hat sich mein Englisch natürlich auch verbessert, aber das ist eigentlich nur Nebensache! Also noch ein Tip an alle: traut euch und wagt einen Auslandsaufenthalt, denn er macht euch selbstständiger, offener für Neues, eröffnet euch neue Sichtweisen, bringt euch neue Freunde und Einblicke in eine andere und einzigartige Kultur.So therefore: live your dreams guys!! Liebe Grüße, Monika Klingele Linwood College, Christchurch