Zu Beginn meines Auslandsaufenthaltes musste ich den ersten großen Schritt wagen, indem ich mich von meinen Freunden und meiner Familie in Düsseldorf am Flughafen verabschieden musste. Doch sobald ich im Flugzeug saß, war die ganze Trauer vergessen und die Vorfreude auf Neuseeland stieg gewaltig. Auf der langen Flugreise knüpfte ich schon einige Kontakte mit anderen Austauschschülern, die ebenfalls nach Neuseeland flogen. Als ich dann endlich in Wellington zu meiner Vorbereitungswoche angekommen war, empfing mich meine dortige Gastfamilie sehr freundlich. Nach einiger Zeit legten sich auch die anfänglichen Sprach- und Verständigungsschwierigkeiten. Meine Gastfamilie nahm sich Zeit für mich und vermittelte mir erste Eindrücke von Neuseeland. Der Tag war gekommen, an dem ich die weite Reise nach Dunedin antrat. Schon nach einer Woche fiel es mir schwer mich von meiner Gastfamilie zu verabschieden, doch wieder einmal war die Vorfreude auf meine zukünftige Gastfamilie groß. Als ich in Dunedin von meiner Gastfamilie in Empfang genommen wurde war der erste Eindruck sehr sympathisch. Doch nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass auf Grund diverser Gründe es für mich nicht möglich war, noch länger in dieser Familie zu bleiben. Deshalb nahm ich Kontakt mit meiner Koordinatorin auf und konnte dann auch nach ungefähr zwei Wochen die Familie wechseln. Als ich bei meiner neuen Gastfamilie ankam stimmte alles. Es war sauber, und die beiden Kinder (Mädchen, 12 und Junge, 8 Jahre alt), sowie die allein erziehende Mutter nahmen mich herzlich auf und ich wurde direkt wie ein Familienmitglied behandelt. Ich habe mich direkt nach meiner Ankunft schon wie zu Hause gefühlt und mein erster Tag in der Schule war dementsprechend super. Nach einer kurzen Einleitung für alle Schüler und einen Rundgang durch die Schule durften wir unsere Kurse wählen und uns mit den Schülern bekanntmachen. Da ich in die Jahrgangsstufe 13 eingeschult wurde, blieb mir die Schuluniform erspart und ich konnte in normaler Streetwear zur Schule gehen. Meine sechs Fächer, die ich gewählt habe, waren Englisch, Mathe, Technical Fabrics (Mode designen und schneidern), Outdoor Education (Kanu, Rockclimbing etc), Hospitality (Kochen) und Art und Design (Kunst). Außerdem habe ich noch an reichlich Sportangeboten wie Volleyball, Touch und Water Polo (Wasserball) teilgenommen. Unter anderem hat meine Schule mehrere Ausflüge angeboten. Ich habe an einem dreitägigen Skitrip nach Wanaka und an einem dreitägigen Wildernesscamp teil genommen. Es war einfach nur toll, wenn man bedenkt, dass man Ski fährt während Familie und Freunde in Deutschland in der Sonne liegen. Direkt am ersten Schultag knüpfte ich schon einige Kontakte, die sich im Laufe der Zeit zu richtigen Freundschaften entwickelten. Man traf sich dann nicht nur noch in der Schule, sondern verabredete sich auch außerhalb der Schule um an den Strand oder shoppen zu gehen. Es kam auch sehr schnell die Zeit, an der man zu den Partys der Kiwis eingeladen wurde, dort lernte man zudem auch noch Kiwis von anderen Schulen kennen. Als ich nach zwei Monaten merkte, dass ich gerne länger als sechs Monate in Neuseeland verbringen möchte, war es mir möglich auf neun Monate zu verlängern und dies war das Beste was ich hätte machen können. Denn ich hatte zudem noch Zeit eine organisierte einmonatige Rundreise um die Nord- und die Südinsel zu machen. Bei der Reise habe ich Leute unterschiedlicher Nationalitäten (Australien, Kanada, Amerika, Holland, Neuseeland usw.) kennen gelernt. In dem Monat haben wir ausschließlich gezeltet und uns selber bekocht. Die Eindrücke der Kultur, der Natur und der Mentalität der Kiwis, die ich auf der Reise gewonnen habe sind einfach unbezahlbar. Die Höhepunkte der Reise waren zudem noch der Sky Dive (Fallschirmsprung aus 15.000 ft) und die Canyon Swing in Queenstown (ähnlich wie ein Bungee-jump, nur extremer). Außerdem habe ich noch eine Woche mit anderen Internationals von iSt in Rarotonga auf den Cook-Islands verbracht. Dort hat man sich wirklich so gefühlt, als sei man in der Karibik. Um meine ganzen Aufenthalt in Neuseeland kurz zusammen zu fassen kann ich nur sagen, dass es eine meiner tollsten Erfahrungen war und ich die neun Monate nicht missen möchte. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich in einem anderen Land, weit weg von Deutschland so schnell einlebe und wohl fühle. Joline Welzel Kaikorai Valley College