Mittlerweile bin ich seit gut zwei Wochen wieder zurück aus Neuseeland. Darüber bin ich sehr traurig, da ich mich sehr an das Land und die Menschen dort gewöhnt hatte und das ganze neuseeländische Leben sehr vermisse. Es dauert seine Zeit, sich wieder in Deutschland einzugewöhnen. Ähnlich habe ich mich gefühlt, als ich in Neuseeland ankam. Damals haben mir Deutschland, meine Familie & Freunde total gefehlt. Aber man gewöhnt sich daran und lernt damit umzugehen, auch wenn es nicht immer alles super schön und einfach ist. Schließlich wächst man mit seinen Aufgaben und zurückblickend wird sicherlich niemand sein Austauschjahr missen wollen. Ich bin im Juli 2015 von Frankfurt aus über Singapur und Auckland nach Wellington geflogen, habe dort dann mit den anderen Austauschülern, die sich auch für die Südinsel entschieden hatten, die Vorbereitungswoche verbracht. Im Nachhinein hat es sich sehr gelohnt hat, da Wellington echt eine coole Stadt ist, ich viel Spaß mit den anderen Austauschschülern hatte und schon einiges erlebt und gelernt habe. In dieser Woche hatte mir auch der Jetlag sehr zu schaffen gemacht, aber das ist auch bei jedem unterschiedlich. Am 17. Juli ging es dann endlich richtig los. Wir flogen nach Dunedin, wo uns unsere Gastfamilien direkt in Empfang nahmen. Mit der ersten Gastfamilie habe ich mich leider nicht verstanden, sodass ich nach ungefähr einem Monat wechseln musste. Dort war dann aber von Anfang an alles super. Ich fühlte mich wohl und geborgen. Bald stand dann auch schon der erste Schultag an. Die Kiwis sind wirklich ein unglaublich nettes, höfliches und hilfsbereites Volk. Im ersten Term war ich aufgrund meines Alters in Year 10, das heißt noch ein Junior, was eigentlich sehr untypisch für ein International ist. Aber auch dort habe ich mich relativ schnell relativ gut zurechtgefunden und neue Freundschaften geknüpft. Ich hatte P.E, Woodwork, Metalwork (wählt niemals beides gleichzeitig!), Drama und die Pflichtfächer waren English, Maths, Science und Social Studies. Hin und wieder war ich auch bei Outdoor Education; eine wirklich gute Möglichkeit um etwas von Neuseelands wunderschöner Natur zu erleben. Mit dieser Class war ich auch zum Skifahren in Queenstown, noch eine neue Erfahrung in einem wunderschönen Städtchen. Ich war außerdem im Fußballteam und im Basketballteam der Schule und mir ist aufgefallen, dass es in erster Linie um Spaß an der Sache ging und das Ganze gar nicht mit so viel Stress und Druck wie in Deutschland oftmals verbunden war. Zwischen den Terms habe ich dann eine Südinsel-Tour gemacht, was ich auch wirklich jedem, der die Möglichkeit dazu hat, empfehlen würde. Es waren vermeintlich die schönsten zwei Wochen meines Lebens und es fällt mir wirklich schwer, diese Reise nun in Worte zu fassen. Meine zwei Highlights waren der Skydive und das Delfinschwimmen. Bei Letzterem wurden leider sehr viele einschließlich mir sehr seekrank, trotzdem war es eine atemberaubende Erfahrung mitten im Ozean mit wildlebenden Delfinen zu schwimmen. Und tja, was den Skydive angeht: das muss man einfach selbst erleben. Man hat eine atemberaubende Aussicht kombiniert mit einem wahnsinnigen Adrenalinkick. Auf der Tour habe ich zudem viele tolle Leute getroffen und sie allesamt meine Flagge signieren lassen. Diese hängt nun über meinem Bett und beschert mir so dann und wann noch schöne Träume von Neuseeland. Die Natur dort ist so unberührt und beinhaltet einfach alles. Nur das hat es mir möglich gemacht, dass ich nach der Schule die Wahl hatte zwischen Wandern, Shoppen oder Surfen mit meinen Freunden. Es ist so schön, wenn man nach der Schule einfach heimkommt und frei hat. Naja, das heißt, eigentlich bin ich nach der Schule nie direkt heimgegangen. Ich habe in Neuseeland nie irgendetwas für die deutsche Schule gemacht und dass sich das Englisch verbessert hat, merkt man vor allem erst wenn man wieder zurück ist. Im zweiten Term war ich dann in Year 11, wo ich mich noch viel wohler gefühlt habe. Wenn ihr die Wahl haben solltet, entscheidet euch in jedem Falle für Year 11. Leider gab es im zweiten Term, in welchem ich die Fächer Business Studies und Hospitality ausprobierte, nur drei Schulwochen, da dann die exams anstanden. Das hieß für die Nicht-NCEA-students dann ein Extra-Programm. Ganz bald schon habe ich mich mit den Kiwis für unsere legendären movie-nights getroffen, jedoch ist es schwer, innerhalb von drei Wochen lebenslange Freundschaften aufzubauen. Die Year 11 students wussten einfach besser mit Internationals umzugehen. Im Dezember kam dann meine Mutter, um mich abzuholen. Wir haben zusammen noch ein wenig die Nordinsel bereist, bis es dann am 22. Dezember wieder zurück nach Deutschland ging. So richtig angekommen bin ich hier aber immer noch nicht. Ich beneide alle die, die dieses Austauschjahr noch vor sich haben, am Ende kann man mächtig stolz auf sich selbst sein! Denkt immer positiv und an die Mädels: man muss auch im Ausland nicht zunehmen und kann trotzdem alles probieren! Ganz viel Spaß!