Erfahrungsberichte aus Levin
Horowhenua College: Kerstin O.
Mein Name ist Kerstin Oepen. Ich bin jetzt seit fünf Monaten hier in Neuseeland und würde am liebsten noch länger hier bleiben. Dennoch werde ich in gut sechs Wochen zurück in den deutschen Alltag fliegen. Ich wohne in Levin, das ist ca. 1 ½ Stunden in nördlicher Richtung von Wellington entfernt und ist nicht wirklich groß, aber trotzdem: ich hätte es nicht besser treffen können. Dass es mir hier so gut gefällt, liegt vor allem an drei Dingen: Ich habe die beste Gastfamilie der Welt, die beste Schule (mit vor allem der besten “homestay coordinator”) und, nicht zu vergessen, die absolut coolsten Schüler bzw. Freunde. Ich wurde auf Grund meines Englisches in die Jahrgangsstufe 13 gesteckt, u.a. auch damit ich nicht extra für 6 Monate eine Schuluniform kaufen mußte. Am Anfang war es ein bißchen komisch die Jüngste zu sein, aber ich bin ja nicht der einzige Austauschschüler. Wir sind insgesamt 6”Europaer”, 4 Deutsche, 1 Schwede und 1 Finnin. Und dann noch die ganzen Asiaten, mit denen wir immer sehr viel Spaß haben.Mein Alltag hier unterscheidet sich nicht wirklich von dem deutschen., auch wenn alle meine Freunde denken, jeder Tag hier ist wie ein großes Abenteuer - am Anfang klar, aber nach einiger Zeit ist es auch nicht mehr so besonders, wenn auch besser als in Deutschland. Ich gehe hier fünf Tage die Woche zur Schule von 8.00 bis 15.10, ist zwar länger aber dafür habe ich jeden Tag nur fünf Fächer, der Rest der Zeit ist mehr oder weniger Pause. In der ersten Woche habe ich sechs Fächer gewählt, die ich so ziemlich jeden Tag habe, was nicht schlecht ist , denn dadurch lernt man viel mehr in den einzelnen Fächern. Auch die Stunden an sich sind hier länger, nicht wie bei uns 45 Minuten, sondern 1 Stunde wörtlich genommen: 60 Minuten. Nach der ersten Stunde ist die sogenannte „tutor time“, in der geht man in seine „tutor class“ und es wird eigentlich nur geguckt, ob man in der Schule ist oder nicht. Manchmal bekommt man auch wichtige Informationen mitgeteilt, falls welche vorhanden sind. Nach der 2. Stunde und der 4. Stunde ist jeweils eine 20-25 minütige Pause. Nach der Schule gehe ich meistens mit den Freunden in die Stadt, was meistens ziemlich lustig ist, auch wenn hier nicht viel los ist. Wir machen uns den Spaß einfach selber. Abends so gegen 18.30 Uhr essen wir zu Abend, was hier das „main meal“ ist, da die Neuseeländer, wie die Engländer, Mittag- und Abendessen vertauscht haben, d.h. zu Mittag gibt es nicht mehr als ein Sandwich und Obst. Den meisten Kontakt zu allen habe ich in der Schule, weil ich da einfach den halben Tag verbringe, danach ist der Tag eigentlich gelaufen. Am Wochenende unternehme ich meistens etwas mit Freunden oder meiner Gastfamilie. Das war bis jetzt die schönste Zeit meines bisherigen Lebens und ich habe echt jede Sekunde davon genossen. Ich glaube auch, dass es mir sehr geholfen hat in Bezug auf Englisch und auch mir selbst. Auch wenn es noch ca. sechs Wochen sind ist es doch traurig bald gehen zu müssen und ich würde wirklich am liebsten noch den Rest des Schuljahres hier verbringen, aber meine Eltern wollen das nicht, was ich z.T. auch verstehen kann. Allerdings, wenn ich noch mal die Chance hätte zu entscheiden, wie lange ich gehe, ich würde mich direkt für ein ganzes Jahr entscheiden, aber das weiß man halt nicht vorher. Ich vermisse meine Freunde und Familie in Deutschland nicht wirklich, bloß die erste Woche war schwierig, aber danach kein Problem, weil es einfach so viel Spaß macht neue Menschen kennen zu lernen und etwas mit denen zu unternehmen. Kerstin Oepen Horowhenua College, Levin, Neuseeland