Am Anfang war es wie ein großes Abenteuer. Man dreht sich noch ein letztes Mal zu den Eltern um, und dann geht man durch die Sicherheitskontrolle, der erste Schritt zu drei Monaten Neuseeland. Dann begann der Flug. 24 Stunden Fliegen, plus ungefähr nochmal dasselbe an Wartezeit ist nicht ohne, aber irgendwie hat so ein langer Flug auch was Aufregendes. Die Vorfreude auf die Ankunft wurde noch einmal größer. Die Betreuung während des Fluges war klasse, es gab soweit ich weiß überhaupt kein Problem. Nach einem durchaus spannenden Flughafenaufenthalt in Singapur (Der Flughafen ist etwas Besonderes!) kamen wir dann nach einer ungefähr 40 Stunden langen Reise in Neuseeland an. Dort ging es nicht direkt zur eigentlichen Gastfamilie, sondern nur zu einer zeitweiligen, die einen während der Vorbereitungswoche in Wellington betreute. Während dieser Woche lernten noch alle Austauschschüler zusammen, etwas über das Land, die Leute und einiges des neuseeländischen Slang. Nach dieser Woche, in der man praktischer Weise schon mit jemandem untergebracht war, der in dieselbe Stadt gehen würde, wie man selbst, ging es dann auf zum letzten Schritt der Reise Für mich war dieser ein Schritt, in die Stadt mit den meisten Sonnenstunden Neuseelands: nach Napier. Direkt als ich aus dem Flugzeug ausstieg, wurde ich herzlich von meinen neuseeländischen Gasteltern Lindsay und Sandrah, sowie von meinem japanischen Gastbruder Banri empfangen. Direkt am ersten Abend gab es ein Grillfest mit Freunden, und am darauffolgenden Wochenende fuhren wir alle zusammen nach Lake Taupo, inklusive dem Boot meines Gastvaters. Das war ein super Wochenende und alles in allem so ungefähr eines der besten Willkommen, das man sich vorstellen kann. Später zeigten sie mir auch noch Rotorua, eine sehr vulkanische Gegend mit vielen Geysiren. Danach kam dann auch mein erster Schultag an der Taradale High School in Napier. Man wählt in Neuseeland ca. 6 Fächer aus einem großen Haufen, ich als Austauschschüler durfte sogar alle Fächer frei wählen, das hieß, dass ich mich für drei Monate vom Matheunterricht verabschieden durfte! Ein weiterer Vorteil gegenüber deutschen Schulen ist, dass der Unterricht erst um 09:00 Uhr beginnt. Freunde habe ich auch relativ schnell gefunden. In der ersten Woche habe ich mich noch viel im International-Pausenraum aufgehalten, doch dann hatte ich schon Neuseeländer gefunden, mit denen ich in der Pause rumhängen konnte und mich später dann natürlich auch außerhalb der Schule getroffen habe. Man ist dort als „International“ halt schon etwas Besonderes und bekommt so eine Menge an Aufmerksamkeit. Zum Schluss meines Aufenthaltes habe ich noch eine kleine Südinseltour gemacht, auf der ich unter anderem Delphine und Wale zu Gesicht bekommen habe. Diese Touren werden direkt in der Vorbereitungswoche vorgestellt, man bekommt also genug Zeit, um sich dies zu überlegen. Insgesamt habe ich die drei Monate sehr genossen, und ich wäre gerne noch länger dort geblieben! Ich kann einen Auslandsaufenthalt nur weiter empfehlen, denn man lernt nicht nur eine andere Kultur kennen, sondern findet außerdem viele neue Freunde. Ich stehe auch jetzt, relativ lange nach dem Austausch, noch immer mit diesen in Kontakt und das wird wohl auch noch einige Zeit so bleiben. Es gibt eigentlich nur einen negativen Aspekt an der ganzen Sache. Am Ende des Aufenthalts muss man sich von einer Menge netter Leuten und einem wundervollen Land verabschieden – und das fällt schwer.