Ich hatte mir schon immer vorgenommen einmal während der Schulzeit ins Ausland zu gehen. Ich war mir noch nicht sicher, wo ich hingehen wollte. Deswegen legte ich mich zuerst auf eine Organisation fest, wobei ich mich für iSt entschied. Schnell wurde mir klar, dass mich Neuseeland am meisten überzeugte. Ich bin auch jetzt 5 Monate nach meiner Rückkehr immer noch der Meinung, das richtige Land ausgewählt zu haben. Von iSt wurde ich schon vorher gut auf meinen Aufenthalt vorbereitet und etwa vier Wochen vor meiner Abreise bekam ich Informationen über meine Gastfamilie. Ich nahm noch vor dem ersten Treffen Kontakt mit ihnen auf und die Vorfreude wurde immer größer. Am 21. Juli ging es dann los nach Neuseeland. Im Flugzeug war jedes Gefühl von Abschiedsschmerz vergessen. Der Flug war sehr anstrengend, wobei ich dies auf dem Hinweg noch nicht so merkte, da die Aufregung überwiegte. Meine erste Woche verbrachte ich in Wellington. Zusammen mit anderen Deutschen wurden wir auf die bevorstehenden Monate mit einem Programm vorbereitet. Ich war dort mit zwei anderen Mädchen in einer Gastfamilie und wir haben in diesen ersten Tagen viel von Wellington gesehen. Dann flog ich schließlich nach Nelson. Bei meiner Ankunft war ich sehr aufgeregt, doch zum Glück erkannte mich meine Gastmutter schnell. Die ersten Wochen in meiner Gastfamilie waren noch sehr ungewohnt, aber schon bald wurde mir klar, was für ein Glück ich mit ihnen hatte. Die Mitglieder meiner Gastfamilie änderten sich öfters. Die meiste Zeit bestand sie aus meiner vietnamesischen Gastschwester, die schon lange dort lebte, meinem japanischen Gastbruder, meiner deutschen Gastschwester, die Work and Travel machte aber fließend Englisch sprach, meiner neuseeländischen Gastschwester, meiner Gastmutter und meinem Gastvater. Zeitweise lebten noch zwei jüngere Jungs aus Hongkong und ein anderer Vietnamese bei uns. Ich habe diese Kulturvielfalt sehr genossen und es war sehr interessant die Unterschiede der Länder zu erleben. Die Lage des Hauses meiner Gastfamilie war fantastisch. Ich habe auf einer Halbinsel direkt am Meer mit einem kleinen Strand gelebt. Ich saß beim frühstücken manchmal nur ein Meter vom Wasser entfernt. Ich war sehr glücklich mit meiner Gastfamilie. Wir machten am Ende meines Aufenthaltes sogar einen Urlaub zusammen, bei dem wir die Südinsel besichtigten und in den Ferien waren wir in ihrem Ferienhaus direkt am Abel Tasman National Park. Probleme gab es glücklicherweise nie. Auch auf meiner Schule dem Nayland College gab es zwei Vorbereitungstage für die internationalen Schüler. Wir mussten zwei Einstufungstests absolvieren und konnten unsere Fächer wählen. Es gibt eine sehr große Fächerauswahl, die mit der deutschen nicht vergleichbar ist. Mein Lieblingsfach war Outdoor Education. Der Unterricht in diesem Fach war sehr entspannt und die Camps gehören zu den besten Erlebnissen überhaupt. Der Rest der Schule war relativ entspannt, aber das Niveau in Neuseeland ist deswegen nicht schlechter. Die kleinen Klassen und das bessere Verhältnis sind ein großer Vorteil im Gegensatz zu Deutschland. Das Nayland College ist eine große Schule mit einer sehr guten Ausstattung. Am Anfang war die Orientierung gar nicht so einfach. Das große Sportangebot, in das ich große Hoffnungen gesetzt hatte, war leider nicht besonders gut. Entweder gab es die von mir ausgesuchte Sportart zu einer anderen Jahreszeit oder sie wurde nur für die neuseeländischen Schüler angeboten. Das machte mir letztendlich dann aber doch nichts aus, da es auch außerhalb der Schule tolle Sportmöglichkeiten in Nelson gibt. Insgesamt waren sehr viele Austauschschüler an der Schule, darunter über 40 Deutsche. Deshalb war es sehr schwer Anschluss and die neuseeländischen Schüler, die sich verständlicherweise nicht für jeden von uns interessieren konnten. Damit habe ich mich dann jedoch schnell abgefunden. Dafür fand man unterhalb der internationalen Schüler sehr gute Freunde. Meine Freizeit habe ich entweder mit Tennis spielen oder an den großen Strand oder in die Stadt gehen verbracht. In einem Nachbarort gab es einen tollen Tennisclub, mit dem ich auch auf Turnier in Wellington gefahren bin. Die Stadt war zwar klein aber sehr schön und auch der Strand war toll. Insgesamt muss ich sagen, dass Neuseeland ein wunderschönes Land mit sehr netten und herzlichen Einwohnern ist. Die Natur ist unglaublich und vielfältig. Meinen Aufenthalt in Neuseeland werde ich nie vergessen. Auch wenn man es manchmal erst später merkt, verändert man sich positiv. Es sind so viele einmalige Erlebnisse dabei, die man einfach nur genießen kann. Ich empfehle jedem einen Auslandsaufenthalt zu machen, da dies eine sehr gute Erfahrung für das weitere Leben ist.