Jetzt bin ich schon 7 Wochen wieder zurück in Deutschland und das Heimweh setzt langsam ein. Heimweh nach meinem zweiten Zuhause für das letzte Jahr: Neuseeland!
Dort verbrachte ich über ein Jahr, bei meiner liebenswürdigen Familie mit drei Gastgeschwistern, zwei Hunden, einer Katze, unserer Aupair, meinen Gasteltern und Opa. Ich wohnte 36km von Auckland, der größten Stadt Neuseelands, entfernt in Red Beach, Orewa. Ich besuchte über das Jahr hinweg das Orewa College zusammen mit vielen anderen „Internationals“ aus der ganzen Welt: Chile, Italien, Brasilien, Schweden, Deutschland, Japan und vielen mehr. Schule macht auf jeden Fall riesig Spaß, vor allem wenn man nichts vorgegeben bekommen hat und seine Fächer frei wählen kann. Dann kann man neben den normalen Fächern, Sachen wie Kochen, Textil (hatte ich seit der 4. Klasse nicht mehr), Werken (haben z.B. eine Bank gebaut), Classical Studies (für Geschichtsinteressierte), Maori (Sprache der Ureinwohner), NZ Studies (für Internationals, über NZ lernen und Ausflüge machen), Tanzen und vieles mehr wählen. Durch die Schule lernt man viele neue Leute kennen, kann nach der Schule an Sport und Musik Gruppen teilnehmen und sich von unserer tollen International Koordinatorin helfen lassen. Ich wollte mein Englisch verbessern, das war der Grundgedanke des Auslandaufenthalts, doch ich lernte und erlebte so viel mehr!! Diese Erinnerungen und Erfahrungen kann mir keiner nehmen und ich bin unendlich dankbar dafür. Ich würde jedem ans Herz legen zu überlegen ob so ein Auslandsaufenthalt nicht auch etwas für sie wäre. Es muss ja nicht Englisch sein, wie wäre es mit Spanisch oder französisch? Oder nicht so weit weg wie bei mir… England, Irland, Amerika, Kanada etc. Das spart dann nicht nur Geld sondern (vor allem bei Großbritannien) ermöglicht es auch mal eine Reise nach Hause über Weihnachten oder einen Besuch der besten Freundin. Man muss ja auch nicht ein Jahr weg gehen, zumal dies teuer werde kann und für manche Leute einfach zu lange von Zuhause weg ist. Ich würde alles ab einem halben Jahr empfehlen, da man erst mal 3 Monate braucht sich eingelebt zu haben und mit der Sprache vertrauter zu sein. Bei mir hat es auch erst mal 3 Monate gedauert bis ich mein Heimweh überwunden hatte und mich so richtig Zuhause fühlte. Jeder der die Chance hat so etwas zu erleben sollte sie auf jeden Fall nutzen, wer weiß wann man wieder die Möglichkeit bekommt. Warum Neuseeland? Das wusste ich zuerst auch nicht, einfach weil es mal was anderes ist (da die meisten sich für Amerika entscheiden) und ich schon von den Bildern und Beschreibungen von dem Land begeistert war. Doch eigentlich war es viel besser: Es gibt einfach alles in diesem vergleichsweise kleinen Land am Ende der Welt. Man hat lange Strände mit klarem Meer, endlose Weiten aus Feldern, Wiesen und Wäldern, Berge und Gletscher, glasklare Seen und National Parks mit Vulkanen. Das was mich aber am meisten beeindruckt hat waren die Menschen. Sie sind einfach so freundlich, sprechen dich an wenn du etwas verloren aussiehst, grüßen dich auf der Straße auch wenn du sie nicht kennst und bedanken sich beim Busfahrer! Zu alle dem vermisse ich noch das Englisch sprechen… nach einer Weile ist es einfach automatisch, so dass man auf Englisch denkt und träumt. Es gibt noch so viel mehr zu erzählen, doch man sollte sich lieber selbst ein Bild machen und seine eigenen Erfahrungen sammeln. Also los erkundet die Welt, wachst über euch hinaus und lernt eure eigene Lektion (mir hat es auf jeden Fall sehr geholfen)! Mein letzter Tipp, versucht wirklich die Sprache eures Gastlandes zu sprechen, auch wenn es schwer fällt und ihr vielleicht viele Deutsche um euch herum habt. Ihr braucht auch keine Angst zu haben etwas falsch zu sagen, denn die anderen werden sich entweder genauso fühlen oder euch bewundern dass ihr euch traut. Es bringt immer mehr als es gar nichts zu versuchen, denn wenn jemand etwas nicht verstanden hat wird er schon nachfragen. An alle die es sich jetzt überlegt haben: Viel Spaß in der besten Zeit eures bisherigen Lebens! Eure Lea
- Laura S.
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Orewa College: Laura S.
Ich wollte schon seit meinem 8.Lebensjahr für ein Jahr nach Neuseeland. Es war mein größter Traum. Ich kannte einige…