Der Abschied vor dem Flug nach Neuseeland war zwar etwas traurig, doch da ich nur drei Monate bleiben sollte (habe später auf fünf Monate verlängert, da es mir so gut gefallen hat) und ein Abenteuer in einem von mir unentdeckten Land bevorstand, war alles nicht so wild. Es war keine kurzweilige Reise ans andere Ende der Welt mit etwa 28 Stunden Flugzeit, doch wir wurden mit meist leckerem Essen verwöhnt und hatten die Möglichkeit, uns mit Spielen und DVD-Gucken, die Zeit zu vertreiben. Außerdem konnte man seine Vorstellungen und Erwartungen mit den anderen iST-Reisenden teilen. Die Vorbereitungswoche in Auckland war sehr informativ und hilfreich. Wir haben die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt bestaunt, sind Segeln gegangen, ins Museum, etc und konnten schon die Leute kennen lernen, die aufs gleiche College gehen werden. Außerdem wurden wir über die wichtigsten kulturellen Unterschiede, Traditionen und Besonderheiten der Kiwis aufgeklärt. Alles in allem eine der besten Wochen des Aufenthaltes. Nach dem Ende der Vorbereitungswoche wurden ein paar andere und ich mit einem Shuttle nach Orewa zu unseren Gastfamilien gebracht. Die Fahrt dauerte etwa eine Stunde und die Spannung stieg: Ist meine Gastfamilie nett? Hoffentlich sind sie reich und haben ein großes Haus und einen Swimming Pool. Hoffentlich haben sie Blick aufs Meer und wohnen nicht zu weit entfernt von der Schule und vom Strand… Hat sich dann Gott sei Dank alles bewahrheitet, außer das mit dem Swimming Pool, aber wer braucht das schon! In Neuseeland gibt es ein wunderschönes Meer zum Schwimmen und Baden. Meine Gastfamilie bestand aus Vater, Mutter, Mädchen (10 Jahre), Junge (8 Jahre), Junge (6 Jahre) und Opa, der sein Haus gleich neben der gemeinsamen Garage hatte. Natürlich darf man die zwei Hunde, die Katze, die Maus und die vier Fische nicht vergessen. Bei so einer Familie ist es natürlich klar, dass immer was geboten war. Während meines Aufenthaltes haben wir einen Spaziergang zum Strand unternommen, sind bei einem größeren Soccer Match(Kanada vs. Neuseeland) gewesen und waren in den Ferien fünf Tage im „Bach“ – so heißt in NZ ein Haus, dass am Strand liegt und in dem Familien ihren Urlaub verbringen. Das Orewa College ist sehr auf Schüler aus aller Welt vorbereitet, es gibt ein großes Fächerangebot, viel Platz zum Fußball und Rugby spielen, große Turnhallen usw. Der Nachteil dabei war, dass wir etwa 40 Deutsche, ein Franzose , ein Italiener, zehn Südamerikaner , ein Belgier ,ein Holländer und unzählige Asiaten waren, meiner Meinung nach sehr viele Internationals auf einer Schule. Das Schulleben lässt sich mit relaxt, locker und entspannt ziemlich gut beschreiben, der Lernaufwand ist gering und zwischen den Schülern geht es entspannter zu als bei uns. Man respektiert sich und hat zu allem eine gesunde, entspannte Lebenseinstellung, was natürlich auch für den Rest der Kiwis gilt. Ich habe folgende Fächer gewählt: Maori (was ich nur weiterempfehlen kann, die Lehrerin ist der Hammer!!), NZ Experiences (ist auch zu empfehlen!), Business, Horticulture (eher nicht, ist ziemlich langweilig, außer wenn man sich für die verschiedenen Bewässerungsmethoden in der Landwirtschaft, die Feuchtigkeit des Bodens etc interessiert), Media Studies, Health und Catering (war mein Lieblingsfach und ich hab endlich ein bisschen kochen gelernt). Wenn ihr die Chance habt, mit der Schule oder mit Flying Kiwi ein wenig zu reisen: herzlichen Glückwunsch! Neuseeland ist ein wunderschönes Land. Die Nordinsel und die Südinsel unterscheiden sich landschaftlich sehr, doch beide haben ihre Vorzüge Die Südinsel ist jedoch mit ihren Fjorden, den Seen und den Bergen noch ein wenig beeindruckender. Miriam Haller Orewa College, Orewa Juli – Dezember 2008