Erfahrungsberichte aus Waiuku
Waiuku College: Catharina V.
Kia Ora und Welcome to New Zealand So wurden wir nach einem langen Flug freundlichst am Aucklander Flughafen empfangen. Man merkte direkt, dass dieses Land von sehr offenen und freundlichen Menschen geprägt ist. Nachdem dann jeder durch den Zoll geschleust wurde und seinen Koffer wiedererhalten hatte, wurden wir von unseren neuseeländischen Betreuern erst einmal über den Ablauf informiert. Ein sehr anrechnungsfähiger Punkt von iSt ist, dass man auch vorher sehr gut und ausführlich über das Land, die Leute, den Ablauf etc. informiert wurde. Danach wurden wir von unseren Gastfamilien abgeholt, bei denen wir die erste Woche verbrachten. Das praktische war, dass unsere Gasteltern auch gleichzeitig unsere Lehrer für die Einführungswoche waren und wir somit immer hin- und auch zurückgefahren wurden. Für den Unterricht wurden wir in 3 Klassen eingeteilt und hatten in einer Aucklander Schule unsere Unterkunft. Die ganze erste Woche über hatten wir morgens Unterricht indem wir über die Kultur, das Essen, die Sprache und so weiter aufgeklärt wurden und nachmittags waren Sightseeing- und Erkundungstouren geplant. Ein tolles Erlebnis war z.B. die Fahrt auf die Vulkaninsel Rangitoto auf der wir wandern und entspannen konnten. Auf dieser kleinen Insel vor Aucklands Maincity sah man die unglaublichsten Landschaften. Da war zum einen das strahlend blaue Wasser in der Bucht und 100 m weiter ein dichter und tropischer Regenwald!! Ein weiteres Highlight war der Besuch im Auckland War Memorial Museum, wo wir über die Kultur der Ureinwohner, der Maori, mehr erfahren konnten und auch eine extra Tanzshow aufgeführt wurde. Des Weiteren hatten wir viel Zeit zum Shoppen gehen, wir waren auf dem Auckland Skytower, haben eine Busrundfahrt gemacht und waren gemeinsam Essen. Diese Woche war wie im Flug vergangen und man hatte bereits enge Bekanntschaften geschlossen, als es hieß Abschied nehmen und weiter zu reisen in die Stadt wo man die nächsten 3 Monate wohnen wird. Ich wurde am Haus meiner Gasteltern abgeholt und von da aus mit dem Auto zu meiner endgültigen Gastfamilie gefahren. Ich hatte mir die Stadt Waiuku ausgesucht, da ich einerseits die Nähe zu Auckland wollte, anderseits das Ländliche und Abgeschiedene. Waiuku liegt ungefähr eine Autostunde von Auckland entfernt am Manukau Harbour und hat ca. 6.000 Einwohner. Ein weiterer Punkt warum ich mich für Waiuku entschieden hatte, lag daran dass ich gerne aufs Waiuku College gehen wollte. Noch in Deutschland hatte ich ein Bewerbungsgespräch und ich konnte angeben, welche Kriterien wichtig für die Schule und die Umgebung sind. Mir wurden dann verschiedene Schulprospekte zugeschickt und ich hatte die Möglichkeit eine davon auszusuchen. Also dann in Waiuku angekommen haben mir meine Gasteltern erst einmal die Stadt und die Schule gezeigt. Meine Gastfamilie bestand aus Vicky, meiner Gastmum, und John, meinem Gastdad. Sie sind beide schon über 60 Jahren alt, aber waren unglaublich führsorglich und lieb zu mir. Des Weiteren hatte ich einen Gastbruder der schon annähernd 40 war und selbst schon eine Familie hatte, bestehend aus ihm, seiner Frau und zwei reizenden kleinen Mädels, Lucy und Emily. Sie wohnten gegenüber von uns und wir haben sie häufig gesehen. Unser Haus lag oberhalb des Strandes und war meiner Meinung nach das Schönste in unserer Gegend. Es war zweistöckig, sehr selten in Neuseeland, und zum Glück schön warm, auch sehr selten in Neuseeland, da die Neuseeländer ziemlich abgehärtet sind was Kälte angeht. Sie leben ganz nach dem Motto: lieber 4 Pullover übereinander anziehen als eine Heizung einzuschalten! Als ich noch in Deutschland war wurden mir die Informationen über meine Gastfamilie, wie Name, Straße, Hobbys zugesandt und auch Kontaktadressen habe ich bekommen und habe so schon vorher mit ihnen über E-Mail kommuniziert. Am Montag war es dann so weit und ich hatte meinen ersten Schultag am Waiuku College. Wir wurden von dem Direktor und ein paar Maoris im Wharenui empfangen. Ein Wharenui ist ein typisches Maoriversammlungshaus, was man nicht mit Schuhen betreten darf, aber auch erst eintreten darf wenn man von den Gemeindeoberhäuptern hineingebeten wurde. Es wurde gesungen und wir wurden sehr liebevoll willkommen geheißen. Als wir dann wieder im International room waren, haben uns Allison und Sandra über das neuseeländische Schulleben aufgeklärt. Allison und Sandra sind die beiden Internationales-Beauftragten die sich wirklich um alles kümmern. An unserer Schule waren viele Austauschüler aus unterschiedlichsten Nationen aber die meisten kamen aus Asien, da diese häufig von ihren Eltern nach Neuseeland und Australien geschickt werden, um eine bessere und anerkanntere Schulausbildung zu bekommen. Also nachdem wir dann auch unsere Stundenpläne gewählt haben, sind wir Deutschen, insgesamt 10 deutsche Mädchen, mit Allison zum Schuluniform kaufen gegangen. In Neuseeland ist an den meisten Schulen Uniform Pflicht bis zur 13. Klasse. Das 13. Jahr darf man dann mit schwarz-weißen Anziehsachen meistern. Das College geht in Neuseeland von der 9. bis zur 13. Klasse, wobei die Deutschen alle ein Jahr höher eingestuft wurden, da das Level der deutschen Schulen deutlich höher ist. Die Schuluniform bestand aus einer weißen, kurzärmligen Bluse und einem grauen Faltenrock. Man konnte dann noch einen dunkelroten Wollpullover und/oder eine dunkelrote Regenjacke kaufen. Des Weiteren waren schwarze Lederschuhe Pflicht. Meiner Meinung nach ist die Schuluniform sehr hilfreich, das man sich einerseits nicht stundenlang überlegen muss was man anzieht und andererseits die Schichten nicht sehen kann, wie z.B. nur Leute in Designermode oder mit etwas billigerem. Ich wurde dann zu meiner Formclass gebracht. Die Formclass ist so etwas in der Art von einer Klasse in die alle Schüler eingeteilt werden und wo man sich jeden Morgen nach der ersten Stunde trifft und wichtige Informationen, Events … bekannt gegeben werden. In Neuseeland wählt jeder Schüler nur 6 Fächer, in welchen er dann 4-mal die Woche je 1 Stunde unterrichtet wird. Ich wählte Englisch, Mathe, Sport, Painting, Maori und Maori Performing Arts und ich muss sagen alle Fächer haben mir total Spaß gemacht. In Maori habe ich die Sprache der Ureinwohner gelernt und in Maori Performing Arts die Lieder und Tänze und ich habe extra diese beiden gewählt, um einfach viel von den Maoris zu lernen. In Neuseeland ist die Schule viel einfacher als in Deutschland, weil es keine Einteilung in Haupt-, Realschule und Gymnasium gibt, sondern alle zusammen auf eine Schule gehen und je nachdem wie gut man ist kann man die verschiedenen Abschlüsse machen. Das ist ungefähr so wie die Gesamtschule in Deutschland. Aber meine Schule war einfach so toll!! Alle Schüler und Lehrer waren sehr aufgeschlossen und interessiert. Das Schulgelände hatte eine riesige Rasenfläche auf der wir auch oft im Sportunterricht gespielt haben oder in den Pausen saßen. Auch mit meiner Gastfamilie kam ich super gut zurecht und ich hatte mich schnell eingelebt. An den Wochenenden sind wir an den Strand oder in die umliegenden Städte gefahren. Ich habe auch viele Freunde meiner Gasteltern kennengelernt, weil sie mich einfach überall mit hingenommen haben. Ich habe so viele aufregende Ereignisse erlebt wie z.B. Haka (Kriegstanz der Maori) vor der gesamten Schule getanzt, ich war fischen, war auf Mountainbike Trips und viel mehr. Zwischendurch hatte ich für 4 Wochen noch eine japanische Gastschwester die auch aufs Waiuku College ging und mit der ich mich ebenfalls gut verstanden habe. Am Ende dieser wundervollen 3 Monate haben mich meine Eltern und mein Bruder „abgeholt“ und wir haben noch 3 Wochen das unglaublich spektakuläre und facettenreiche Land des Hobbits mit einem Wohnmobil erkundet. Also wenn ihr diese Chance von euren Eltern ermöglicht bekommt, ergreift sie und nutzt sie. Egal wie viel Angst man vorher vor allem hat, man lebt sich so schnell ein, dass man die Angst ganz schnell vergisst und wenn dann doch mal Heimweh aufkommt kann man superschnell in Kontakt mit den Liebsten treten. Ich muss noch dazu sagen, dass ich am Anfang gar nicht von der Idee überzeugt war ins Ausland zu gehen und auch erst wirklich realisiert habe wie viel Glück ich habe, als ich in Neuseeland war und so viele meiner Freunde auch gerne die Chance wahr genommen hätten, wenn sie ihnen geboten worden wäre. Also macht das!! Wählt Neuseeland, denn das ist der wunderschönste Platz der Welt mit ganz vielen offenen und freundlichen Menschen die darauf warten euch kennenzulernen. Ich hatte die wunderschönste Zeit und möchte am liebsten jeden Tag noch mal zurück. Liebe Grüße Catharina