Als am 20.Januar früh morgens meine Reise nach Neuseeland losging, war ich total gespannt, was mich erwarten wird. Immerhin werde ich drei Monate in einem fremden Land, mit einer fremden Kultur und fremden Menschen verbringen. Meine Gefühle waren gespalten, einerseits war ich traurig meine Familie und Freunde zurück zu lassen aber ich war auch gespannt darauf, was mich erwarten wird. Als ich dann aber am Flughafen Leute traf, mit denen ich mich schon auf dem Vorbereitungstreffen gut verstanden habe, verflogen meine Ängste schnell. Wir alle waren gespannt darauf, was uns erwarten wird. Das erste Mal für so eine lange Zeit von seinem gewohnten Umfeld getrennt zu sein ist nicht für jeden leicht, man findet aber sehr schnell Anschluss und kann mit anderen Menschen darüber reden, die die gleichen Sorgen haben, somit geht es einem gleich besser und das Abenteuer kann losgehen. Nach 20 Stunden Flug haben wir unser Ziel dann endlich erreicht. Wir alle waren total müde, weil kaum einer vor Aufregung schlafen konnte. Allerdings verflog die Müdigkeit schnell wieder, als wir kurz davor standen unsere Welcome Familys kennen zu lernen. Als ich meine Hosteltern dann endlich getroffen habe, waren alle sehr herzlich zu mir und haben mich freundlich aufgenommen. Ich war mit zwei weiteren Mädchen für eine Woche in dieser Familie. Die Familie hatte zwei kleine Söhne und wir haben uns alle gut verstand und unsere Gasteltern habe sich wirklich rührend um uns gekümmert. Jeden Morgen, wenn es zum Unterricht in die Stadt ging, machte uns unsere Mum ein riesen Lunchpaket. Die Einführungswoche hat uns allen total Spaß gemacht. Wir haben Ausflüge unternommen, Maori gelernt, mehr über die Kultur der Maoris gelernt, typisches Neuseeländisches Essen probiert und noch viele weitere Sachen. Leider verging diese Woche sehr schnell und wir mussten uns mal wieder verabschieden. Aber das fiel uns allen nicht so schwer, denn ab jetzt ging es erst richtig los. In Bussen, die verschiedene Orte anfuhren, wurden wir zu unseren richtigen Gastfamilien gefahren. Bei meiner Gastfamilie angekommen, wurde ich natürlich wieder herzlichst aufgenommen. Ich war total aufgeregt meine Familie für die nächsten drei Monate kennen zu lernen. Alle Aufregung verflog aber nach der Zeit, meine Gastfamilie hat mir wirklich gezeigt, dass ich von nun an ein Mitglied der Familie bin und ich fühlte mich sofort wohl. Wir haben uns eine Weile unterhalten und dann hat mir meine kleine Hostschwester mein Zimmer gezeigt. Zimmer wäre untertrieben, denn mir gehörte die ganze untere Etage, mit Wohnzimmer, Bad und Schlafzimmer. Dann habe ich erst einmal meine Sachen ausgepackt und mich eingerichtet. Am selben Abend noch hatten wir ein BBQ, so lerne ich auch gleich die engsten Freunde und Nachbarn kennen. Alle waren immerzu freundlich zu mir, es gibt keinen Menschen der in meiner Zeit in Neuseeland nicht freundlich zu mir war. Neuseeländer sind sehr aufgeschlossene Menschen und man braucht wirklich nicht schüchtern zu sein. Ich hatte eine Woche Zeit, mich an mein neues Leben in einem anderen Land zu gewöhnen, bis dann die Schule los ging. Die Schule hatten wir zuvor schon besichtigt und haben uns die Schuluniformen besorgt. Auch hier wurden wir wieder sehr freundlich vom Mr. Johnston empfangen. Er war während unseres Aufenthalts für uns verantwortlich und stand uns immer zur Verfügung, wenn wir mal Hilfe brauchten. Auch in unsere Klassen lebten wir uns sehr schnell ein. Jeder belegte fünf Fächer, die hatte man jeden Tag, immer in einer anderen Reihenfolge. Ich konnte sehr schnell Anschluss zu Kiwis finden und lernte dann auch schnell, flüssig Englisch zu sprechen. Wir unternahmen fast jeden Nachmittag etwas zusammen und lernten uns so sehr gut und schnell kennen. Eines unserer Fächer war NZ Studies, mein persönliches Lieblingsfach. Dort lernt man die Kultur der Kiwis näher kennen. Außerdem lernten wir Touch Rugby und machten viele Ausflüge z.B. waren wir surfen, segeln oder haben einen Zoo besucht. Für Abwechslung war für uns Austauschschüler immer gesorgt. Des Weiteren hatte ich noch English, Mathe, Hospitality und Furniture. English ist vergleichbar mit dem Deutsch Unterricht bei uns. In Hospitality kochten wir fast jede Stunde etwas oder lernte etwas über Food safety. Furniture war mein Lieblingsfach. Während meiner Zeit in NZ machte ich einen Kochuntersetzter für meine Mutter und einen Schleifblock für meinen Vater. Mehr außer dass die Schule dort einfach fantastisch ist, kann man eigentlich nicht sagen. Die Klassengemeinschaft ist einfach toll, daher war ich an meinem letzten Schultag auch sehr traurig. Wir haben in unserer English Klasse sogar ein extra Abschiedsessen bekommen, wo alle typisch NZ Süßigkeiten mitgebracht haben und in Mathe haben mir meine Mitschüler eine Abschiedskarte gebastelt. Nach dem traurigen Abschied habe ich mich aber gefreut, dass am Wochenende meine zwei-wöchige Reisen auf die Südinseln los ging. Es war Ostersonntag und ich war total aufgeregt und konnte es echt kaum abwarten. Als ich dann endlich in Christchurch zusammen mit einem Deutschen Freund gelandet bin, wartete Flying Kiwi bereits auf uns. Ich habe mich total gefreut, denn ich habe viele Leute wieder getroffen, mit denen ich mich bereits auf dem Vorbereitungstreffen gut verstanden habe. Ich kann eine Tour mit Flying Kiwi nur wärmstens empfehlen. Wir haben in Zelten gewohnt und konnten daher an den schönsten Orten campen. Man ist Beispielsweise aufgewacht und hatte einen wunderschönen Blich auf Mt. Cook. Dann gab es Frühstück und auch wenn wir Campen waren, gab es alles, was das Herz begehrte. Dann mussten wir meistens unsere Zelte abbauen und es ging weiter. Mittags gab es dann auch immer Lunch und abends kochten unsere Betreuer immer für uns. Leider vergingen die zwei Wochen sehr schnell aber wir haben so viel erlebt und gesehen, diese Erfahrungen kann einem keiner nehmen. Wir haben die steilste Straße der Welt gesehen, waren auf dem Fox Glacier wandern, haben Pinguine, Delfine und Wale gesehen, waren bei den berühmten Pancake Rocks und haben vieles weitere erlebt. Wir hatten aber auch unsere freie Zeit, die wir nutzen konnten um mit den Fahrrädern, die auf dem Bus waren, die Gegend zu erkunden. Alles in Allem kann man sagen, dass man in diesen zwei Wochen wirklich viel zu sehen bekommen hat und einem wirklich viel für sein Geld geboten wurde. Wir hatten ständig Abwechslung und unsere Teamleiter waren auch super nett. Als die Reise dann in Nelson zu Ende war, waren natürlich alle traurig, manche mussten sogar gleich von Nelsen aus am gleichen Tag nach Hause fliegen. Zum Glück hatte ich noch eine Woche. Ich blieb aber noch zwei Nächte in Nelson, bei einer Freundin vom Vorbereitungstreffen, bis ich dann wieder zu meiner Gastfamilie geflogen bin. In meinen Letzten Tagen habe ich mich dann noch ein paar Mal mit Freunden getroffen und habe meine Letzte Woche genossen. So wirklich begriffen, dass ich jetzt gehen muss habe ich erst, als mein Taxi vor der Haustür stand. Der Abschied war wirklich hart aber natürlich habe ich mich auch auf meine Familie gefreut. Alles in Allem kann ich jeden wirklich nur ans Herzen legen, sich zu trauen ein Auslandsjahr zu machen. Es kann nur Vorteile haben. Die Leute sind außerdem wirklich nett und man lebt sich sehr schnell ein. Neuseeland ist einfach ein wunderschönes Land und wer kann, sollte auf jeden Fall ein ganzes Jahr bleiben, um wirklich die Zeit zu haben, ganz Neuseeland kennen zu lernen. Es ist eine Erfahrung für dein Leben, die dir keiner nehmen kann und von der man nur profitiert.