Erfahrungsberichte High School

Hier berichten Teilnehmer von ihren Erfahrungen beim Schüleraustausch

„Mein High-School-Aufenthalt im Ausland war das Beste, was ich während meiner Schulzeit erlebt habe“, sagen viele unserer Schüleraustausch-Teilnehmer, wenn sie nach einiger Zeit wieder in die Heimat zurückkehren. Dabei ist die Entscheidung für ein bestimmtes Gastland, eine High School oder eine Private High School sehr persönlich. Wie die High-School-Zeit im Ausland abläuft, hängt stark von den eigenen Zielen und Interessen ab. Davon, welche Fremdsprache im Gastland gesprochen wird, wie lange man überhaupt im Ausland bleiben möchte, welche Schulfächer die High School unterrichtet, welche Möglichkeiten die Region in Freizeit und Hobby bietet und, und, und. Glück hat, wer jemanden kennt, der schon mal dort war. Jemand, der über die Vorzüge und Geheimtipps einer bestimmten High School aus erster Hand Bescheid weiß: zum Beispiel über Texas (USA), Sydney (Australien), British Columbia in Kanada, über England, Irland oder Japan. Während ihrer aufregenden Schulzeit im Ausland sind unsere ehemaligen Teilnehmer am Schüleraustausch zu wahren Experten geworden – nicht nur, was eine Fremdsprache wie Englisch, Französisch, Spanisch, Chinesisch oder Japanisch angeht, sondern auch für Land und Leute. So bringen die High-School-Erfahrungsberichte eindrucksvoll auf den Punkt, wie das Leben in einer Gastfamilie aussieht. Die Erfahrungsberichte zeigen auch, dass man am anderen Ende der Welt ganz schnell neue Freunde finden und sich fast wie zu Hause fühlen kann. Sie geben einen ganz persönlichen Einblick in den Schulalltag an einer High School und geben wertvolle Vorbereitungstipps, die in keinem Reiseführer zu finden sind. Lust auf dein persönliches High-School Abenteuer?

Erfahrungsberichte

Sally in Søndre

Wer geht denn schon nach Norwegen? – Ich! Mein Auslandsjahr 2018/19 in Søndre Land, Norwegen Nachdem ich im November 2017 meine Zusage bekommen habe, habe ich diesen Satz 2 Jahre mehr als genug gehört. Das man auch in Norwegen sein Auslandsjahr machen kann, war vielen nicht bekannt. Aber ja, man kann auch nach Norwegen gehen und diese Entscheidung war eine der besten in meinem Leben. Der Beginn von meinem Abenteuer Als ich in Oslo landete war ich so nervös wie nie in meinem Leben zuvor. Gleich würde ein ganz neuer Lebensabschnitt beginnen, ich werde neue Menschen treffen, welche die nächsten 10 Monate meine Familie sind. Ich erinnere mich wie ich mich den ganzen Flug mit anderen Austauschschülern darüber unterhalten habe, wie wir unsere Gastfamilie denn gleich begrüßen, letztendlich gab es bei allen eine herzliche Umarmung und eine Norwegische Flagge. Ich verabschiedete mich von den anderen Schülern und trat den Heimweg zum Haus meiner Gastfamilie an. Da meine Gastfamilie in Søndre Land wohnte, was ca. 2 Stunden nördlich vom Flughafen Oslo entfernt ist, gab es erstmal ein schönes zweistündiges Gespräch auf Deutsch. Andere würden sagen ich hatte Pech, denn ich würde die Sprache ja nicht so gut lernen, da mein Gastvater Deutscher war und somit zu mindestens auch meine Gastmutter fließend Deutsch beherrschte, doch ich würde sagen ich hatte dadurch nur den Vorteil, dass ich mit jemandem vor Ort Probleme in meiner Muttersprache klären konnte. Meine Gastfamilie Alida (11), Aurora (7), Birk (5) und Ravnhild (3), so hießen meine Gastgeschwister, doch nicht nur diese lebten mit mir unter einem Dach, auch die Katze Minze wohnte bei uns. Im Garten liefen in ihrem großen Gehege viele Hühner und Kaninchen um her. Hört sich nach viel Trubel an? – war es auch. Nebenbei war diese Familie unglaublich musikalisch. Meine Gastmutter ist Musiklehrerin, spielt Trompete und Klavier einwandfrei. Alida spielt Geige, Flügelhorn und lernt auch noch nebenbei Klavier, genauso wie Aurora, die Althorn und Cello spielt. Birk, der einzige Sohn möchte unbedingt mal Tuba spielen, doch im Moment ist er noch bei Althorn und Geige. Nur die kleinste und mein Gastvater spielen kein festes Instrument, dafür singen sie gerne und probieren liebend gerne jedes Instrument aus. Diese Familie hat mich unglaublich inspiriert. Søndre Land Ungdomsskole – 10. Trinn Schule…ich hatte so Angst vorm ersten Schultag, unbegründet. So viel neues innerhalb von ein paar Tagen. 8.30 war ich mit meiner Klassenlehrerin vor dem Sekretariat verabredet. Ich wurde überall herumgeführt und nach und nach trudelten viele kleine Schülergrüppchen in die Schule rein. Ich hatte Angst, dass ich niemals dazugehören würde, da die anderen sich alle schon mindestens 2 Jahre kannten. Meine Lehrerin übergab mich an eine Klassenkameradin, die mir gleich viele tolle Menschen vorstellte mit denen ich immer noch sehr gut befreundet bin. Am ersten Schultag bekam ich sehr viele Blicke, natürlich ist dies normal, wenn man der oder die Neue in der Schule ist und keiner dort jemals einen Austauschschüler getroffen hat. Am dritten Schultag stand dann direkt eine Klassenreise an. Ohne jegliche Wandererfahrungen ging es auf Bergtour mit der gesamten 10. Stufe. Während dieser Reise konnte ich viele Kontakte knüpfen und das war der Start für ein wunderschönes Jahr. Meine Freizeit Jeden Montag hatte ich nun Orchesterprobe bei meiner Gastmutter und lernte dort auch viele neue Leute kennen und jeden Dienstag hatte ich Orchesterprobe in meinem Schulorchester und wuchs dadurch noch enger mit einigen Freunden zusammen. Ansonsten hatte ich es leider nicht geschafft noch ein anderes Hobby zu finden aber ich traf des Öfteren Freunde zum shoppen oder einfach Zeit verbringen. Während der Zeit habe ich gemerkt wie wichtig es ist ja zu neuen Erfahrungen zu machen und einfach alles auszuprobieren, denn nur so kann man immer wieder neue Kontakte knüpfen. Bei mir hat vor allem geholfen, dass ich bereits ein Instrument gespielt habe, aber auch Geburtstags- und Halloweenpartys helfen. Gastfamilienwechsel Mit meiner ersten Gastfamilie habe ich mich super verstanden, jedoch mussten diese plötzlich aufgrund privater Probleme umziehen. Ich wollte natürlich nicht die Schule und meine Freunde verlassen also mussten wir sehr schnell eine Lösung finden. Als ein guter Freund an meiner Schule dies herausfand, fragte er seine Eltern welche sofort einwilligten und nachdem auch formal alles geklärt war, zog ich im März um. Der Abschied von meiner anderen Familie viel mir schwer, doch ich freute mich auf ein neues Abenteuer mit nur noch einem „Zwillingsbruder“. Ich habe beide Familien sehr liebgewonnen und habe einfach gemerkt, dass so eine Veränderung nichts Schlimmes ist, sondern auch ganz erfrischend sein kann. 17. Mai Eines der Highlights des Jahres war auf jeden Fall der 17. Mai, denn dies ist der großgefeierte Nationaltag in Norwegen. Am Morgen ging es früh raus auf die Straße um dort beim marschieren durch die Stadt, die Menschen mit Musik zu wecken. Es war wunderschön so viele Menschen in der Nationaltracht fröhlich umhergehen zu sehen. Ich hatte das Privileg, dass meine Gastfamilie noch ein ungebrauchtes Bunad (Nationaltracht für die Frauen, je nach Region anderes Muster) zuhause hatte und ich somit auch in das richtige Norwegengefühl schlüpfen konnte. Am späten Abend traf ich mich noch mit ein paar Freunden zum Grillen und Baden in der nahegelegenen Bucht am Fjord und verbrachte einen wunderschönen Abend dort. Alleine für diesen Tag lohnt es sich nach Norwegen zu fahren, was ich 2020 auch unbedingt wieder tun werde. Der Abschluss Man könnte sagen ich hatte das Glück, dass ich gemeinsam mit allen aus meiner Klasse die Schule verließ, da man in Norwegen nach der 10. Klasse auf eine weiterführende Schule wechselt. Wir hatten ein wunderschönes Abschlussfest mit der ganzen Stufe und verabredeten uns mit ein paar Freunden für den nächsten und meinen letzten ganzen Tag, zum Baden und Grillen. Es war ein schöner Abschluss, eines noch schöneren Jahres und ich habe gemerkt wie sehr ich auch Leuten ans Herz gewachsen bin, als diese beim Umarmen in Tränen ausbrachen, was mir den Abschied sehr erschwerte. Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich unendlich dankbar für diese Erfahrungen bin und ins Ausland zu gehen eine der besten Entscheidungen in meinem Leben war. Im August wurde ich bereits von zwei Freundinnen aus Norwegen besucht und im April wird mich mein Gastbruder besuchen kommen. Am 15. Mai geht es dann wieder nach Norwegen um dort den 17. Mai zu feiern. Ich freue mich riesig.

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