USA – das wunderbare Abenteuer! Nachdem ich mit drei verschiedenen Flugzeugen geflogen bin und etwa 20 Stunden unterwegs war, habe ich endlich in Saginaw (Michigan) meine Gasteltern angetroffen. Sie holten mich am Flughafen ab. Meine Gastgeschwister waren zu der Zeit arbeiten, was sie fast jeden Tag in der Woche taten. In meinem neuen Zuhause angekommen war ich erstmal ein wenig über die Kälte im Haus durch air condition (Klimaanlage) geschockt. Amerikaner liebten es in dem Haus im Sommer kalt und im Winter warm, woran ich mich allerdings schnell gewöhnte. Nach meiner ersten Nacht im neuen Haus sind wir Lebensmittel einkaufen gegangen. So ein großes Geschäft nur mit Lebensmitteln voll habe ich ja noch nie gesehen. Begeistert von der neuen, großen Auswahl kauften wir zusammen fröhlich ein. Auch wenn ich damals nur weniger als die Hälfte von dem Gesprochenen verstanden habe, verstand ich mich mit meiner Gastfamilie recht gut. Nach einer Woche verstand ich nahezu alles von dem, was gesprochen wurde bzw, ich wusste, dass es kein Problem war, nachzufragen, da alle Amerikaner total nett waren und erstmal davon, dass ich Deutsche war schon hin und weg waren. Nach einer Woche in der neuen Schule fühlte ich mich sehr wohl und freute mich sogar, in die Schule zu gehen. Alle meine Mitschüler waren total nett und halfen mir, wenn ich die Aufgabe nicht verstand und Hilfe brauchte. Mit diesen lieben Mitschülern freundete ich mich sehr schnell an und hatte in meiner Freizeit viel vor. Da es in der Stadt, in der ich wohnte, nicht so viele Attraktionen gab, ging ich meistens mit ihnen shoppen, was meinem Portmonee zwar nicht so gut tat, mir aber sehr gefallen hat. Jeden Freitag gab es im Herbst Footballgames. Zu diesen Footballgames erscheint man immer in einer bestimmten Mottofarbe. Auf dem Bild seht ihr, dass wir alle in weiß kommen sollten. Diese ganzen Mottotage, hießen Dress-up-days und wurden von allen Schülern sehr ernst genommen. Man hat sogar in seinen verschiedenen Klassenstufen gegeneinander gespielt. Es war Ziel, dass die Meisten von der eigenen Klassenstufe dem Dress-up-day entsprechend angezogen waren. Dieses Bild zeigt mich mit einigen anderen Austauschschülern und Amerikanern bei Homecoming. Homecoming ist ein Ball, zu dem alle mehr oder weniger hübsche Ballkleider anziehen und die Jungs in Anzug erscheinen. Dann trifft man sich zusammen in seiner Group und macht dann Fotos. Danach geht man zusammen in ein Restaurant und isst was Leckeres. Wenn man fertig gegessen hat und nach Möglichkeit nicht gekleckert hat, fährt man zu der Gym (Turnhalle) und dort wird dann Musik gespielt und man kann tanzen und hat jede Menge Spaß. Die Lehrer standen alle um die Tanzfläche herum und schauten, dass nichts Schlimmes passiert. Valley Lutheran High School – so hieß meine Schule. Dort waren etwa 400 Schüler und etwa 10 exchange-students (Austauschschüler). Die Meisten kamen aus Korea. Ich war die Einzige Deutsche unter ihnen. Eigentlich war ich am Ende mit allen Austauschschülern befreundet und wir hatten jede Menge Spaß. Im Herbst war ich Teil des Cross-Country-Teams. Das bedeutet, dass man jeden Tag nach der Schule zwei Stunden rennt und meistens am Samstag noch ein Rennen hatte, welches immer 5km lang war bzw. 3.1 Meilen. Das hat sehr Spaß gemacht und es war auch toll, Teil eines solchen Teams zu sein, wo jeder wirklich sein bestes gibt, obwohl es sehr hart war, so viel zu rennen. Im Winter nahm ich am Bowling-Team teil und musste es jedoch leider frühzeitig verlassen, da ich nur ein halbes Jahr in den USA war. Zusammengefasst kann ich nur jedem, der die Chance dazu hat, einen solchen Austausch zu machen, sie zu ergreifen. Man lernt so viele nette Leute kennen und es macht so viel Spaß ein neues Land zu entdecken, dass es sich auf jeden Fall lohnt! Man wird auch selbstständiger, Selbstbewusster und weiß, dass man nicht mehr von seinen Eltern abhängig ist und sie lernen es auch ein bisschen, dass ihr Kind schon gar nicht mehr so klein ist. Mir hat dieses Jahr total gut gefallen und ich hätte es gerne verlängert, nur leider ist mein Vater, während ich in den USA war, gestorben und deshalb wollte ich dann doch wieder nach Deutschland. Viel Spaß in den USA, Eure Lydia Fink Saginaw, Michigan