Hallo, mein Name ist Philippa! Ich kam vor einigen Wochen nach zehn Monaten aus Texas zurück. Ich muss sagen, es war die erlebnisreichste und erfüllenste Zeit meines Lebens! Ich kann nur jedem anraten, sich auf so ein Austauschjahr einzulassen. Ich werde hier mal einige meiner Erlebnisse aufschreiben, die sich mir besonders eingeprägt haben. Meine Ankunft am Flughafen in Dallas-Fort Worth: Nachdem ich endlich aus dem Flugzeug steigen konnte, wurde ich langsam nervös. Da ich noch nie alleine geflogen war, wusste ich nicht genau, welche Formalitäten mich im Flughafen erwarten würden, oder ob ich Verständnisprobleme jeglicher Art haben könnte. So nervös ich auch war, alles lief super, das Personal war freundlich und ich verstand problemlos alles, was sie mir sagten. Nachdem ich diese Hürde bewältigt hatte, musste ich nur noch meine Gastfamilie ausfindig machen. Ich war leicht besorgt ob wir uns erkennen würden, denn es war eine große Menschenmenge dort, und wir hatten uns bis jetzt nur auf einem Foto gesehen. Aber wir erkannten uns sofort. Sie kamen mir sofort entgegen, begrüßten mich herzlich und halfen mir mit den Gepäckstücken. Ich fühlte mich sofort willkommen und sehr glücklich! Das Einleben: Das Einleben erforderte etwas Zeit. In meiner Familie lief alles phantastisch, es hätte nicht besser sein können. Aber in der Schule hatte ich doch mehr Probleme als ich erwartet hatte. Das System ist sehr verschieden und außerdem war die Schule so riesengroß, dass es äußerst schwer war, Leute kennen zu lernen. Es half auch nicht; das ich bis jetzt keine Gesprächsthemen hatte (ohne Smalltalk läuft da gar nichts), da ich ja erst seit kurzer Zeit in Austin war. So fühlte ich mich erstmal etwas einsam. Dazu muss man sagen, das man nie die Hoffnung aufgeben darf, und die Zeit genießen muss die man da ist, denn wenn man mit negativer Einstellung an eine Sache rangeht, ist sie von vornherein zum Scheitern verurteilt. Ich verbrachte viel Zeit mit meiner Familie und schrieb meiner besten Freundin eine Menge E-Mails. Nach einigen Wochen wechselte ich in Latein zu einem höheren Kurs, wo ich dann meine Freundin Diamond (Foto, rechts) kennenlernte. Sie lud mich dann zu ihrer „Lunchgroup“ ein, eine große Gruppe von Freunden, die sich während der Mittagspause immer zum essen trafen. Ich hatte von da an eine Menge Spaß an der Schule. Sowieso ist es einfach interessant eine völlig andere Lebensweise kennen zu lernen und selber zu leben. Ich hatte nach und nach auch einige Freunde in den einzelnen Kursen gefunden, und auf einmal sah alles ganz anders aus. Man darf halt nie den Mut aufgeben, irgendwann geht alles wie von selbst. Homecoming: Eine echt tolle Party der Schule, wo ich mit meinen Freunden hinging. Eine meiner schönsten Erinnerungen! Weihnachten: Man könnte vielleicht denken, dass ich mich an Weihnachten das Heimweh geplagt hätte, aber das war nicht der Fall. ich hatte eine tolle Weihnachtszeit. Sicher, ich dachte etwas häufiger an meine Familie zuhause, aber wir waren in Kontakt und so war alles in Ordnung. Austin während Weihnachten ist ein extrem schöner Anblick. Überall sind die Häuser mit Lichterketten behängt, es stehen beleuchtete Figuren vor den Häusern und ich hab sogar eins gesehen, was die ganze Zeit über Weihnachtsmusik abgespielt hatte. Es war irre, und ich bin davon total begeistert. Solange ich den Strom nicht zahlen muss. Prom: Der Prom eine der berühmtesten Highschool Partys der USA, in etwa so wie der Abiball. Ich ging auch hin, da die meisten meiner Freunde in diesem Jahr mit der Schule fertig wurden. Wir trafen uns vor Beginn in einem Restaurant und schlugen uns mit leckerem Essen voll (was schwer ist, wenn man von einem engen Prom-Kleid eingequetscht wird). Danach fuhren wir zur Party, welche erstaunlicherweise nicht so toll war wie Homecoming. Aber schön war sie trotzdem. Mein Geburtstag: Am Anfang des Jahres, als ich noch so gut wie niemanden kannte, hatte ich mit Besorgnis meinem Geburtstag entgegen gesehen. Ich dachte, wie wird er denn werden, ich feiere bestimmt nur mit meiner Familie, wie unangenehm ihn nicht auch mit Freunden feiern zu können. Da mein Geburtstag allerdings im Mai ist, hatte ich schon eine Menge Freunde gefunden, und ich freute mich so riesig auf die Feier. Meine Gastmutter machte eine Menge leckeres Mexikanisches essen, was sich in Texas besonderer Beliebtheit erfreut und das ich sehr vermisse. Und wir bestellten eine riesige Torte. Die Feier war eine der schönsten meines Lebens, wir hatten so viel Spaß und ich dachte sehr deprimiert an das nahende Ende meines Aufenthalts. Abschied: In meinen letzten Tagen hab ich sehr viel mit meinen Freunden gemacht. Am Tag meines Abflugs kam meine ganze Gastfamilie zusammen und wir haben zusammen gefrühstückt. Es war ziemlich rührselig, da wir alle an den Abflug denken mussten. Am Flughafen musste ich dann doch weinen, als ich schließlich wegging. Ich vermisse meine Gastfamilie sehr, und kann ihnen nicht genug dankbar sein, dass sie mich dieses tolle Jahr in ihre Familie aufgenommen haben. Sicherlich gab es Missverständnisse, die kommen halt vor wenn man zusammen lebt. Doch die meiste Zeit war phantastisch und ich habe mich immer zuhause gefühlt. Jeder, der die Chance hat, so etwas zu erleben, sollte sie nutzen. Ich liebe Austin und werde versuchen, so oft wie möglich dorthin zurück zu kehren! Viele Grüße, Philippa Mülhaupt Austin, Texas